2. Instrumente zum Erfassen von Burnout
Die Definitions- und Abgrenzungsproblematik wurde z.T. von ungenauen Untersuchungsmethoden mit verursacht: Um überhaupt „Aussagen über wesentliche Kodeterminanten des Burnout, seine Entstehungsbedingungen, Verlaufsstrukturen und Bewältigungsmöglichkeiten oder über die Prävalenz in verschiedenen Arbeitsfeldern psychosozialer Berufe zu machen, so Shinn (1982), benötigt man valide Meßinstrumente“ (Wagner, 1993, S. 56).
Neben qualitativen Methoden, wie z.B. Fallanalysen stehen zur Burnoutdiagnose seit Anfang der 80-er Jahre mehrere Meßinstrumente zur Verfügung. Die wohl am häufigsten verwendeten wollen wir hier vorstellen und am Ende miteinander vergleichen:
1. Der MBI (Maslach Burnout Inventory) von Maslach& Jackson 1981
2. Die Überdrussskala von Aronson, Pines& Kafry 1983
3. SBS-HP (Staff Burnout Scale for Health Professionals) von Jones 1981.
Bei all diesen drei aufgeführten Meßinstrumenten ist gemeinsam, dass sie Burnout über Selbsteinschätzung messen, sie sind aber hinsichtlich ihrer Dimensionen und Inhalte kaum vergleichbar. „Auch in ihren Anwendungsbereichen, (unterscheiden) sie sich, da sie entweder nur für helfende Berufe geeignet sind, oder auch berufsfeldunspezifisch eingesetzt werden können“ (Gusy, 1995, S. 47).
2.1 Der MBI (Maslach Burnout Inventory) von Maslach& Jackson 1981
Um Burnout zu messen, ist das MBI das gängigste Instrument (Enzmann& Kleiber, 1989; Gusy, 1995). Anhand von Items werden die verschiedenen Dimensionen (emotionale Erschöpfung, reduzierte persönliche Leistungsfähigkeit und Depersonalisation) im Fragebogen erfasst (Anhang A). InAbb. 3 stellen die Verfasser dieser Arbeit nach Gusy (1995) diese Dimensionen und den jeweiligen Bezug mit jeweils zwei Beispielen dar.
Abb. 3: Die Angaben Gusys (1995, S. 50) bezogen sich auf die von Maslach& Jackson (1986) überarbeitete Version des MBI. Für seine Untersuchung verwandte er die Übersetzung der Originalskala von Enzmann& Kleiber (1989).
Die Dimension „Involviertheit“, die in der ersten Version von 1981 von Maslach& Jackson noch vorgesehen war, sowie auch das für alle Dimensionen konzipierte Belastungserleben ist in der überarbeiteten Version von 1986 nicht mehr vorhanden (Gusy, 1995, S. 51; Enzmann& Kleiber, 1989, S. 111).
Für die 25 Items sollen die Befragten den Häufigkeitswert angeben. Die Antwortmöglichkeiten sind siebenstufig und reichen bei der Häufigkeit von nie bis täglich. Maslach& Jackson sahen aber nicht vor, einen Gesamtwert für Burnout zu berechnen, sondern drei einzelne Summenwerte für die verschiedenen Dimensionen zu bestimmen, d.h.:
Hoher Burnoutwert:
bedeutet hohe Werte auf den Dimensionen emotionale Erschöpfung und Depersonalisierung und ein geringer Wert auf der Skala