3.3 D-Day für »Husky« und der Feldzug in Sizilien
Als sich die Intensität der alliierten Luftangriffe immer mehr steigerte, wuchs wenigstens auf Sizilien die Gewissheit, dass der alliierte Sturm auf die »Festung Europa« kurz bevorstand. Am frühen Abend des9. Juli1943 meldeten Aufklärer der Luftwaffe einen großen Flottenverband nördlich von Malta mit Kurs auf Sizilien. Bald darauf erwarteteGuzzoni für den nächsten Morgen Angriffe gegen Catania und Gela.
Zunächst aber überraschte der Gegner in der Nacht auf den10. Juli mit einer Luftlandung. Die etwa5000 amerikanischen und britischen Fallschirmjäger sollten Schlüsselpunkte in der Küstenzone für die Hauptmacht sichern. Starker Wind sowie fehlende Vorbereitung ließen das Unternehmen dann zum großen Teil fehlschlagen. Viele Transportflugzeuge erreichten ihr Ziel erst gar nicht; zahlreiche Fallschirmjäger ertranken, weil ihre vom Wind abgetriebenen Lastengleiter vor der Küste ins Meer stürzten oder abgeschossen wurden; andere nahm die italienische Küstenverteidigung gefangen. Nur Reste sammelten sich und stifteten Verwirrung unter den Verteidigern.
Ein US-Kampfpanzer vom Typ M4 »Sherman« fährt nach der Entladung aus einem Landing Ship Tank (LST) über einen Pontonsteg (pontoon causeway) auf den Strand im Golf von Gela,10. Juli1943.
Abgesehen davon entfaltete sich am10. Juli frühmorgens die größte amphibische Landungsoperation in der Geschichte recht planmäßig. Vor der Süd- und Südostküste Siziliens stieg ein Teil der Truppen im sicheren Abstand zum Ufer aus Transportschiffen in kleinere Landungsmittel um; andere hatten in solchen bereits die Überfahrt von Nordafrika aus angetreten. Danach brachten Hunderte Landungsschiffe und -boote sowie die neuen Amphibienfahrzeuge im Pendelverkehr115 000 britische und kanadische sowie66 000US-Soldaten mit14 000 Fahrzeugen,600 Panzern und1800 Geschützen an Land. Nachdem sie lange Zeit bei starkem Seegang an Bord eingepfercht gewesen waren, empfanden es viele Soldaten als Erlösung, wieder festen Boden zu betreten, obwohl es jetzt ernst für sie wurde.
Zur Unterstützung kreuzte eine alliierte Armada von zwei Flugzeugträgern, sechs Schlachtschiffen,15 Kreuzern und Dutzenden kleinerer Schiffe in den Gewässern um Sizilien. Ein kleinerer Teil gab direkten Feuerschutz und beschoss die italienischen Stellungen in den Landungszonen; der befürchtete Gegenangriff der italienischen Marine blieb hingegen aus. Gleichzeitig griffen Bomber Ziele an der Küste und im Hinterland an, während sich Schwärme von Jagdflu