: Georg Weidinger
: Das Wunder Immunsystem Wie es funktioniert& was es stärkt
: Ogtcm-Verlag
: 9783904098052
: 1
: CHF 12.20
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: Klinische Fächer
: German
: 376
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Wussten Sie, dass wir ohne unser Immunsystem keine Sekunde auf dieser Welt überleben könnten? Große und kleine Feinde von außen würden uns in der Sekunde in Stücke reißen, bösartige Keime uns von innen auffressen. Krebszellen würden sich ungezügelt im Körper ausbreiten und das gesunde Gewebe verdrängen und zerstören. Gefäßverletzungen würden zu unstillbaren Blutungen führen und der Alterungsprozess würde rasant fortschreiten. Und selbst mit unserem Immunsystem ist Gesundheit noch lange keine Selbstverständlichkeit: Es kann Fehler machen wie den eigenen Körper als Feind erkennen und zerstören wollen, vollkommen übertrieben auf vermeintliche Angreifer reagieren und uns an verschiedensten Allergien leiden lassen, Gefäßverletzungen nicht reparieren sondern die Gefäße verstopfen und damit die Blutversorgung einzelner Organe unterbrechen. Und es kann schwach sein, sodass wir ständig verkühlt sind oder uns von verschiedensten Infektionskrankheiten einfach nicht erholen. Auch, dass wir einfach nur müde sind und es uns seelisch miserabel geht, kann auf ein geschwächtes Immunsystem zurückgehen. All das hat unser Immunsystem in der Hand. Doch wo fängt es an, dieses Immunsystem, und wo hört es auf? Wie funktioniert es und wie kann ich es besser, stärker und effizienter machen? Und das führt zu der Frage: Wie weit sind so viele Erkrankungen Schicksal oder Bestimmung oder doch die Rechnung aus meiner eigenen Lebensführung? Und wie weit kann ich selbst das Ruder herumreißen und das Immunsystem so stärken, dass all die Angreifer, die Defekte, die im Körper entstehen können, die Krebszellen und die Autoimmunantikörper, die Gefäßverkalkungen und die Gerinnungsstörungen, die Überreaktionen und die Unterfunktionen, die Verschlackungen und die frühzeitigen Alterungsprozesse, keine Chance haben? Georg Weidinger, erfahrener Arzt mit eigener Praxis seit 25 Jahren, Notarzt und Komplementärmediziner, Yogalehrer, Musiker und Tierbändiger, Bestsellerautor und leidenschaftlicher Dozent seit vielen Jahren, erklärt die Funktionsweise des Immunsystems und alles, was man machen kann, um es zu stärken, immer wissenschaftlich fundiert, trotzdem immer humorvoll und anschaulich. Dazu tragen auch die unzähligen Zeichnungen bei, die Georg Weidinger selbst angefertigt hat. Sie erleichtern das Verständnis und hauchen einer oft komplexen Materie ein bisschen Leichtigkeit ein. Das Team vom OGTCM Verlag wünscht Ihnen spannende Momente mit diesem mitreißenden Krimi über das Wunder unseres Immunsystems.

Georg Weidinger, Arzt, Autor, Dozent, Musiker, Yoga-Lehrer, geboren 1968 in Wien, wurde einem breiten Publikum bekannt durch sein Buch »Die Heilung der Mitte«, in dem er in sehr persönlicher Weise die Funktionsweise der Chinesischen Medizin erklärt und aufzeigt, wie einfach es ist, mit geänderter Lebensweise und Ernährung zur eigenen Heilung beizutragen. Seine medizinische Ausbildung erhielt er an der Universität für Medizin in Wien (Doktorat 1995), bei Dr. François Ramakers (TCM) und bei Prof. Dr. Wolfgang Kubelka (Phytotherapie), seine musikalische Ausbildung am Konservatorium Wien Privatuniversität sowie der Musikuniversität Wien in den Fächern Klavier, Komposition und Elektroakustik, Abschluss mit Auszeichnung 1996. Als Musiker wurde Georg Weidinger bekannt mit Interpretationen von Klaviermusik des 20. Jahrhunderts sowie im Duo mit Adelhard Roidinger. Er gilt auf Grund seiner Solokonzerte am Klavier als experimenteller Keith Jarrett, dokumentiert durch zahlreiche Solo-CDs (erschienen bei Ö1, Extraplatte und auf dem eigenen Label klaviermusik.at). Seit 2002 hält er regelmäßig Seminare, Vorträge und Schulungen, ab 2012 Lehrtätigkeit für Traditionelle Chinesische Medizin bei der MedChin in Wien, seit 2015 Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Traditionelle Chinesische Medizin (OGTCM), seit 2016 eigene Lehrgänge in Wiener Neustadt. Gemeinsam mit seiner Frau Sandra führt er eine Praxis für TCM in Bad Sauerbrunn und lebt mit den Kindern Daniel, Lena und Hannah, den zwei Hunden und den Hühnern in Forchtenstein, Burgenland, Österreich.

Die Haut 


 

 

 

Die erste Barriere, der Angreifer von außen begegnen, ist unsereHaut. Mit bis zu zwei Quadratmetern Fläche bildet sie unser größtes Organ. Wie ein Schutzschild hüllt sie den Rest des Körpers ein. Sie verhindert, dass schädliche Fremdstoffe von außen eindringen können. Diese Schutzfunktion übernimmt die sogenannteHautbarriere, ein Hornpanzer, welcher unsere oberste Hautschicht, die sogenannteEpidermis (griechischepi „auf“ undderma „Haut“), die Oberhaut, bildet. Die Epidermis selbst hat keine Blutgefäße, wird aber von der darunterliegendenDermis, der Lederhaut, versorgt. Ganz außen befindet sich die Hornschicht, dasStratum Corneum, welches als mechanische Barriere aus abgestorbenen Hornzellen besteht. Diese Hornschicht wird ständig von innen mit Fetten, Lipiden, geschmiert, damit sie nicht austrocknet. Dabei funktioniert dieseHydrolipidschicht wie eine Art Kleister, um dieabgestorbenenHornzellen zusammenzuhalten und nach außen hin abzudichten. Die Bestandteile dieses Kleisters sind Ceramide, Cholesterin, Filaggrin und Transglutaminase. Die Epidermis produziert diese ihre Schutzschicht selbst. Dabei sondert sie auch verschiedene Eiweiße in den Kleister ab, um Krankheitserreger wie Bakterien, Viren oder Pilze direkt schädigen zu können.

Entscheidend für die Schutzfunktion der Haut gegen Angreifer von außen ist die intakteHautbarriere. Nur wenn die Haut nicht ausgetrocknet ist, funktioniert ihr Immunschutz.

Die darunterliegendeDermis, die Lederhaut, besteht aus beweglichen und sehr belastbaren Fasern, den Kollagenfasern. In die Dermis sind Blut- und Lymphgefäße eingebettet, welche die Versorgung der Haut mit Nährstoffen und Flüssigkeit garantieren. Zusätzlich finden sich hier Haarfollikel, Talg- und Schweißdrüsen sowie zahlreiche Nervenfasern für die Tast- und Vibrationswahrnehmung. Der Talg sorgt für die Geschmeidigkeit der Haut und die Balastbarkeit der Fasern, und die Schweißdrüsen erschaffen einenSäureschutzmantel an der Oberfläche. Die Hydrolipidschicht soll einen optimalen pH-Wert von 4,8 bis 5,5 haben, um Hautbakterien, die an der Hautoberfläche leben, am Eindringen zu hindern. Andererseits fühlen sich bestimmte Bakterien, wie zum Beispiel Staphylococcus epidermidis, bei einem pH-Wert der Hautoberfläche von etwa 5 sehr wohl.

 

 

 

Tatsächlich leben etwa 1010 Keime in der Epidermis. Diese physiologische Keimbesiedelung der Haut nannte man früherHautflora, als man die Mikroorganismen noch zum Pflanzenreich zählte. Heute sprechen wir vomHautmikrobiom oder derHautmikrobiota.

Ist die Hautbarriere intakt, die Haut nicht zu trocken, der pH-Wert der Oberfläche um 5 und funktionieren die ständige Abschilferung (Abschuppung) abgestorbener Hornzellen nach außen sowie der Nachschub neuer Zellen aus der Tiefe der Epidermis reibungsfrei, dann finden bestimmte Mikroorganismen genügend Nahrung in unserer Hornschicht der Haut sowie den Ausgängen von Talgdrüsen und Haarfollikeln.

 

 

 

Eine gewollte, für unseren Körper gesunde und unser Immunsystem unerlässliche Zusammensetzung von „guten“ Keimen in der Haut ist folgende:

  • Eine Kolonie ausStaphylokokken (S. epidermidis, S. saprophyticus, S. hominis, S. xylosus, S. warneri, S. haemolyticus, S. saccharolyticus, S. cohnii, S. auricularis), welche gerne in feuchten Arealen wie Hautfalten oder im Intimbereich leben;
  • Corynebakterien (C. minutissimum, C. jeikeium, C. xerosis, C. pseudotuberculosis, C. goutcheri, C. pseudodiphteriticum, C. bovis), welche durch ihre eigenen Stoffwechselprodukte den sauren pH-Wert der Haut aufrechterhalten;
  • Brevibacterium undDermabacter, welche einen Anteil an der Entwicklung unseres individuellen Körpergeruchs haben;
  • harmlose Varianten vonMykobakterien, Propionibakterien,Enterokokken undAcinetobacter;
  • vor allem auf den Füßen eine buntePilzflora und am Körper Pilze der GattungMalassezia;
  • bevorzugt in verstopften Talgdrüsen der harmlose HefepilzPityrosporum ovale;
  • die in den Haarfollikeln lebendenHaarbalgmilben, welche beim Menschen mitverantwortlich sind für eine intakte Haut.

Leben all diese und noch weitere gute Keime in unserer Haut, verhindern sie, dass sich krankheitsverursachende Keime in ebend