Die erste Barriere, der Angreifer von außen begegnen, ist unsereHaut. Mit bis zu zwei Quadratmetern Fläche bildet sie unser größtes Organ. Wie ein Schutzschild hüllt sie den Rest des Körpers ein. Sie verhindert, dass schädliche Fremdstoffe von außen eindringen können. Diese Schutzfunktion übernimmt die sogenannteHautbarriere, ein Hornpanzer, welcher unsere oberste Hautschicht, die sogenannteEpidermis (griechischepi „auf“ undderma „Haut“), die Oberhaut, bildet. Die Epidermis selbst hat keine Blutgefäße, wird aber von der darunterliegendenDermis, der Lederhaut, versorgt. Ganz außen befindet sich die Hornschicht, dasStratum Corneum, welches als mechanische Barriere aus abgestorbenen Hornzellen besteht. Diese Hornschicht wird ständig von innen mit Fetten, Lipiden, geschmiert, damit sie nicht austrocknet. Dabei funktioniert dieseHydrolipidschicht wie eine Art Kleister, um dieabgestorbenenHornzellen zusammenzuhalten und nach außen hin abzudichten. Die Bestandteile dieses Kleisters sind Ceramide, Cholesterin, Filaggrin und Transglutaminase. Die Epidermis produziert diese ihre Schutzschicht selbst. Dabei sondert sie auch verschiedene Eiweiße in den Kleister ab, um Krankheitserreger wie Bakterien, Viren oder Pilze direkt schädigen zu können.
Entscheidend für die Schutzfunktion der Haut gegen Angreifer von außen ist die intakteHautbarriere. Nur wenn die Haut nicht ausgetrocknet ist, funktioniert ihr Immunschutz.
Die darunterliegendeDermis, die Lederhaut, besteht aus beweglichen und sehr belastbaren Fasern, den Kollagenfasern. In die Dermis sind Blut- und Lymphgefäße eingebettet, welche die Versorgung der Haut mit Nährstoffen und Flüssigkeit garantieren. Zusätzlich finden sich hier Haarfollikel, Talg- und Schweißdrüsen sowie zahlreiche Nervenfasern für die Tast- und Vibrationswahrnehmung. Der Talg sorgt für die Geschmeidigkeit der Haut und die Balastbarkeit der Fasern, und die Schweißdrüsen erschaffen einenSäureschutzmantel an der Oberfläche. Die Hydrolipidschicht soll einen optimalen pH-Wert von 4,8 bis 5,5 haben, um Hautbakterien, die an der Hautoberfläche leben, am Eindringen zu hindern. Andererseits fühlen sich bestimmte Bakterien, wie zum Beispiel Staphylococcus epidermidis, bei einem pH-Wert der Hautoberfläche von etwa 5 sehr wohl.
Tatsächlich leben etwa 1010 Keime in der Epidermis. Diese physiologische Keimbesiedelung der Haut nannte man früherHautflora, als man die Mikroorganismen noch zum Pflanzenreich zählte. Heute sprechen wir vomHautmikrobiom oder derHautmikrobiota.
Ist die Hautbarriere intakt, die Haut nicht zu trocken, der pH-Wert der Oberfläche um 5 und funktionieren die ständige Abschilferung (Abschuppung) abgestorbener Hornzellen nach außen sowie der Nachschub neuer Zellen aus der Tiefe der Epidermis reibungsfrei, dann finden bestimmte Mikroorganismen genügend Nahrung in unserer Hornschicht der Haut sowie den Ausgängen von Talgdrüsen und Haarfollikeln.
Eine gewollte, für unseren Körper gesunde und unser Immunsystem unerlässliche Zusammensetzung von „guten“ Keimen in der Haut ist folgende:
Leben all diese und noch weitere gute Keime in unserer Haut, verhindern sie, dass sich krankheitsverursachende Keime in ebend