: Robin Waterfield, Mark Aurel
: Mark Aurel: Selbstbetrachtungen Die kommentierte Edition von Robin Waterfield
: FinanzBuch Verlag
: 9783986090418
: 1
: CHF 12.60
:
: Angewandte Psychologie
: German
: 320
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Mark Aurel (121-180 n. Chr.) war der sechzehnte römische Kaiser und einer der mächtigsten, aber auch klügsten Männer seiner Zeit. Seine »Selbstbetrachtungen«, die nie zur Veröffentlichung bestimmt waren, haben sich als unerschöpfliche Quelle der Weisheit und als eines der wichtigsten Werke der stoischen Philosophie erwiesen. In eindrücklicher Sprache verfasst, reichen die Einträge von einzeiligen Aphorismen bis zu Essays, die von Menschenliebe, Besonnenheit, aber auch Melancholie geprägt sind. Diese kommentierte Ausgabe von Robin Waterfield, einem weltbekannten Experten antiker Philosophie, bietet einen neuen Einblick in die Gedankenwelt des Philosophenkaisers des antiken Roms. Sie enthält eine völlig neue Übersetzung seines Klassikers mit ausführlichen Anmerkungen und einer aufschlussreichen Einleitung über Leben und Werk Mark Aurels. Ein Genuss sowohl für Einsteiger als auch für Kenner des Stoizismus.

Robin Anthony Herschel Waterfield ist ein britischer Altertumswissenschaftler, Übersetzer, Herausgeber und Autor von Kinderbüchern. Er forschte bis 1978 am King's College in Cambridge über antike griechische Philosophie und war anschließend Dozent an der Universität Newcastle und später an der Universität St. Andrews. Heute ist er selbständiger Schriftsteller. Mark Aurel wurde im Jahr 121 n. Chr. in Rom geboren und war von 161 bis zu seinem Tod 180 römischer Kaiser. Er ging in die Geschichte ein als »Philosoph auf dem Kaiserthron« und gilt neben Seneca und Epiktet als wichtigster Vertreter der späten Stoa, einer philosophischen Strömung der Antike.

Erstes Buch1


[ 1 ] Von meinem Großvater Verus:2 der edle Charakter und die Ausgeglichenheit des Gemüts.

[ 2 ] Von meinem natürlichen Vater3 (aus Berichten und meiner Erinnerung): Bescheidenheit und Männlichkeit.

[ 3 ] Von meiner Mutter:4 Verehrung für die Götter, Freigebigkeit und die Fähigkeit, mich nicht nur von schlechten Taten fernzuhalten, sondern auch von den Gedanken daran. Darüber hinaus den einfachen Lebensstil, der in keiner Weise dem der Reichen glich.5

[ 4 ] Von meinem Urgroßvater:6 Nicht dort zu lernen, wo öffentlich gelehrt wurde. Von guten Lehrern zu Hause unterrichtet zu werden. Und die Erkenntnis, dass an Bildung nicht gespart werden sollte.7

[ 5 ] Von meinem Lehrer:8 Weder die Grünen noch die Blauen9 zu unterstützen, weder die Rund- noch die Langschilde.10 Mühen nicht zu scheuen, die eigenen Ansprüche herunterzuschrauben, selbst Hand anzulegen, sich um seine eigenen Angelegenheiten zu kümmern und bösartigem Klatsch kein Gehör zu schenken.

[ 6 ] Von Diognetus: Sich nicht von leerer Begeisterung fortreißen zu lassen. Wundertätern und Hexern mit ihren Zaubersprüchen und Geisteraustreibungen11 mit Skepsis zu begegnen. Keine Wachteln für Kämpfe zu halten oder mich von solchen Dingen begeistern zu lassen. Offene Worte zu akzeptieren. Vor allem aber mich immer an der Philosophie zu orientieren und Vorlesungen zu hören, von Baccheius, aber auch von Tandasis und Marcianus.12 Schon als Knabe Aufsätze zu verfassen. Ein Feldbett mit Felldecke vorzuziehen und alles andere, was mit dem griechischen Lebensstil einhergeht.13

[ 7 ] Von Rusticus: die Erkenntnis, wie wichtig die Verbesserung und Änderung des eigenen Charakters ist.14 Mich nicht von Sophistereien15 able