: Walt Disney, Holly Black
: Disney - Dangerous Secrets 3: Aurora und DER DUNKLE SCHLAF (Maleficent)
: Carlsen Verlag GmbH
: 9783646936452
: Disney ? Dangerous Secrets
: 1
: CHF 10.50
:
: Jugendbücher ab 12 Jahre
: German
: 288
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Aurora findet nichts schlimmer als es zu schlafen. In ihre Bettdecke gekuschelt, sieht sie aus dem Fenster zu den Sternen und sagt sich immer wieder, dass alles in Ordnung ist. Der Zauber ist vorbei, der Dornröschen-Fluch gebrochen. Doch in den meisten Nächten schläft sie erst bei Tagesanbruch ein und wacht später völlig erschöpft und zerrissen zwischen ihrer Liebe und Zugehörigkeit zum Menschen- und Feenreich auf. In jeder Nacht befällt die Angst sie aufs Neue. Einzuschlafen fühlt sich an, als würde sie in einen endlos tiefen Brunnen stürzen. Wird sie dieser von Maleficent ausgelösten Hölle jemals entrinnen? Auch der dritte Band in der neuen Disney-Reihe »Dangerous Secrets« besticht wieder durch ein spannendes Abenteuer! - Fesselnder Roman der New York Times-Bestsellerautorin Holly Black - Tragisch und romantisch: Lesestoff mit Sogwirkung! - Für Fans der Villains- und Twisted-Tales-Reihen

Walt Disney (1901-1966) war einer der einflussreichsten und meistgeehrten Filmproduzenten und Trickfilmzeichner des 20. Jahrhunderts. Dafür sorgten Figuren wie Micky Maus oder Donald Duck. 1937 erschien mit »Schneewittchen und die sieben Zwerge« ein Meilenstein der Filmgeschichte: der erste abendfüllende Zeichentrickfilm. Viele weitere folgten und begeistern noch heute ein Milliardenpublikum jeder Altersklasse. Disneys Name entwickelte sich zu einer internationalen Marke, die für ein umfassendes Spektrum an Produkten der Unterhaltungsindustrie steht.

KAPITEL 3

AURORA SCHLIEF NICHT GERN. Jeden Abend fand sie neue Ausreden, um länger wach zu bleiben. Es gab immer Listen zu erstellen, Briefe zu schreiben, endlose Überarbeitungen des Vertrags zu überdenken. Sie wanderte in ihrem riesigen Gemach umher, schürte das Feuer und ließ ihre Kerzen so weit herunterbrennen, dass jeder Docht in einer Wachslache erlosch.

Aber in jeder Nacht kam der Zeitpunkt, an dem sie ihr Nachthemd anziehen und ihre Kerze ausblasen musste. Dann kauerte sie sich unter ihre Decken, schaute aus dem Fenster zu den Sternen hinauf und versuchte, sich einzureden, dass es sicher war, die Augen zu schließen. Dass sie am nächsten Morgen wieder aufwachen würde.

Sie würde nicht die nächsten hundert Jahre schlafen.

Der Zauber war verschwunden.

Der Fluch gebrochen.

Aber in den meisten Nächten schlief Aurora erst ein, wenn die Morgenröte am Horizont erschien. Fast immer wachte sie erschöpft auf. An manchen Tagen konnte sie kaum aufstehen.

Denn die Angst überkam sie jede Nacht von Neuem. Einschlafen fühlte sich an, als würde sie in einen tiefen Brunnen fallen, einen Brunnen, aus dem sie sich vielleicht nie wieder herauskämpfen würde.

Nachdem sie sich heute Abend eine gefühlte Ewigkeit hin und her gewälzt hatte, stand sie auf. Sie warf sich ein schweres goldenes Gewand über ihr Nachthemd und schlenderte durch das stille, schlafende Gebäude zu einem Brunnen am Rande der königlichen Gärten.

Phillip sah von seinem Platz auf, wo er im Mondlicht an einer kleinen Flöte schnitzte. „Eure Majestät“, sagte er, „ich hatte gehofft, Ihr würdet kommen.“

Als sie ihm das erste Mal auf einem ihrer Abendspaziergänge begegnet war, hatte er ihr erzählt, dass die Hofpartys in Ulstead die ganze Nacht andauerten und er es gewohnt war, bis spät in die Nacht wach zu bleiben. Damals waren sie auf einem Zierteich über die Felsen gesprungen.

„Der Vertrag hält mich wach“, erklärte sie, obwohl das nicht die ganze Wahrheit war. „Ich habe Angst, dass die Menschen und die Feen sich nie auf etwas einigen werden. Und wenn ich sie dazu zwinge, was nützt es dann?“

„In Ulstead sind die Geschichten über Feen noch schlimmer als die, die hier erzählt werden. Und bei uns gibt es kein Feenvolk, das ihnen widersprechen könnte. Die freundlichen Märchen werden nicht mehr erzählt. Man findet sie nur noch an einem einzigen Ort, in der Ulstead-Abteilung Eurer königlichen Bibliothek. Das Volk von Perceforest kann sich glücklich schätzen, auch wenn es das noch nicht begriffen hat.“

Aurora war überrascht. „HabtIhr diese Geschichten geglaubt?“

Phillip blickte zum Wald. „Bis ich hierherkam, hatte ich ganz aufgehört, an Feen zu glauben.“ Er wandte sich ihr mit einem Lächeln zu. „Alles Neue ist schwer. Aber Ihr habt eine Art an Euch, die Leute zum Zuhören zu bringen. Ihr werdet sie überzeugen.“

Aurora schüttelte den Kopf, aber nach seinen freundlichen Worten fühlte sie sich besser. „Das hoffe ich. Und da ich so überzeugend bin, kann ich Euch vielleicht auch davon überzeugen, beim Spiel mit Mondscheinstöcken nicht zu schummeln.“

„Es ist unmöglich, beim St