: Didier Decoin
: Das Ministerium der Gärten und Teiche Roman
: Klett-Cotta
: 9783608110975
: 1
: CHF 13.50
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: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 336
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Japan im 12. Jahrhundert: Der vom Kaiser begünstigte Karpfenfischer Katsuro kommt ums Leben, und es gibt nur eine Person, die ihn ersetzen kann. Miyuki, seine junge Frau, weiß um das geheime Leben der Karpfen. Also begibt sie sich auf eine abenteuerliche Reise, um die wertvolle Fracht an den kaiserlichen Hof zu bringen. Goncourt-Preisträger Didier Decoin betört mit seinem außergewöhnlichen Roman die Sinne. Das japanische Dorf Shimae wird von einem Unglück heimgesucht. Katsuro, der beste Karpfenfischer des Dorfes, ertrinkt in einem Fluss, was besonders dramatisch ist, weil nur seine Karpfen den Kaiser in Heian-kyo zufriedenstellen. Da es undenkbar ist, dass die Fischteiche des Kaisers einfach leer bleiben, wird Miyuki dazu bestimmt, die wertvollen Fische an Nagusa Watanabe, den Direktor des Ministeriums der Gärten und Teiche, zu überbringen. Mit zwei großen Weidenreusen auf den Schultern und voller Erinnerungen an ihre verlorene Liebe macht sich die junge Frau auf in die Fremde. Stets hat sie die zahlreichen Gefahren im Blick, und doch werden nicht alle Karpfen, mit denen sie ihre Reise angetreten hat, am Ende in der Kaiserstadt ankommen. Didier Decoin ruft eine Welt der Farben und Gerüche, der Bilder und Träume auf, die diesen exotischen Liebesroman zu einem Fest der Phantasie werden lässt. Miyukis Reise im mittelalterlichen Japan ist ein Roman, der noch lange nachwirkt. »Decoins Geschichte über Parfüm und Schlamm, Kurtisanen und Bauern, Sinnlichkeit und Gewalt wird Sie verzaubern.« Le Figaro Littéraire  

Didier Decoin, geboren 1945 in Boulogne-Billancourt, gehört zu den wichtigsten Schriftstellern Frankreichs. Bereits 1977 wurde er mit dem renommierten Prix Goncourt ausgezeichnet und ist seit 1995 festes Mitglied der Académie Goncourt. An seinem Roman Das Ministerium der Gärten und Teiche hat er insgesamt zwölf Jahre gearbeitet.

Nach einer langen Klausur unter strenger Beachtung der Nahrungseinschränkungen, die mit der Trauer verbunden waren, und nachdem sie den Körper von Katsuro mit Hilfe eines heiligen Stoffs, der dazu diente, die Unreinheiten aufzusaugen, blank gerieben hatte, hatte Amakusa Miyuki sich dem Ritual unterworfen, das sie von der durch den Tod ihres Mannes herbeigeführten Beschmutzung reinigen sollte. Doch da es undenkbar war, dass die junge Frau in denselben Fluss eintauchte, in dem Katsuro ertrunken war, hatte der Shinto-Priester sich mit zusammengekniffenen Lippen damit begnügt, einen Kiefernzweig über ihr zu schütteln, dessen unterste Verästelungen mit dem Wasser des Kusagawa befeuchtet worden waren. Danach hatte er ihr versichert, dass sie jetzt wieder ins Leben zurückkehren und den Göttern ihren Dank bezeugen könne; diese würden es nicht versäumen, ihr Mut und Stärke zu verleihen.

Miyuki hatte nur allzu gut begriffen, was hinter den tröstenden Worten des Priesters steckte: Er hoffte, dass die junge Frau ihm trotz ihrer durch Katsuros Tod erschwerten Situation einen konkreten Ausdruck ihrer Dankbarkeit aushändigen würde, den sie denkami1 schuldete.

Aber wenn Miyuki den Göttern gegenüber auch eine große Dankbarkeit empfand, weil sie sie von ihren Beschmutzungen reingewaschen hatten, konnte s