: Eve Myonen Marko, Wendy Egyoku Nakao
: Erwachen im Alltag Koans, die das Leben schreibt
: Edition Steinrich
: 9783942085786
: 1
: CHF 18.10
:
: Östliche Weisheit
: German
: 323
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Die Aufs und Abs, die Herausforderungen und Schwierigkeiten in unserem Leben sind der Humus für unser inneres Wachstum. Die beiden Zen-Lehrerinnen Eve Myonen Marko und Wendy Egyoku Nakao ermutigen die Leser*innen dieses Buches, sich für alle Aspekte des täglichen Lebens zu öffnen und es in seiner Kostbarkeit wertzuschätzen. Sie geben zahlreiche Anregungen, wie die buddhistischen Lehren helfen können, auch mit sehr schwierigen Lebensthemen - Konflikte im Beruf oder in der Familie, Trennung in Beziehungen, Krankheit, Tod - einen heilsamen Umgang zu finden und gerade sie als Tore zum Erwachen zu verstehen. ',Erwachen im Alltag' ist ein inspirierendes, bahnbrechendes Buch, das die uralte Tradition der Zen-Koan-Praxis revolutioniert und direkt in das Herz unseres modernen Lebens bringt', so der Zen-Lehrer Peter Levitt.

Eve Myonen Marko ist Zen-Lehrerin am Green River Zen Center in Massachusetts und eine der Gründungslehrerinnen des Zen-Peacemaker-Ordens. Sie bloggt unter www.evemarko.com. Wendy Egyoku Nakao ist Zen-Priesterin und leitende Lehrerin des Zen Centers of Los Angeles, dem sie zuvor viele Jahre als Äbtissin vorstand.

EINLEITUNG


Die Mutter gibt Anweisungen.

Der Junge tänzelt herum und schaut dabei auf seine Schuhe.

Die Mutter wiederholt ihre Anweisungen.

Der Junge schaut in die Luft und trippelt weiter durchs Zimmer.

Die Mutter gibt ihre Anweisungen zum dritten Mal und wird dabei, frustriert wie sie ist, lauter.

Der Junge trippelt von ihr weg und sagt: »Mutter, warum bist du bloß so eine Zicke?«

Das letzte Wort erreicht die Mutter wie kein anderes. Müde und überarbeitet wie sie ist, hätte sie sehr wohl ausrasten können, als ihr Sohn sie »Zicke« nannte. Stattdessen bewirkte das Wort, dass sie innehielt. Ihre Gedanken und Gefühle, ihr Ärger und ihre Frustration kamen plötzlich zum Stillstand. Was blieb?Zicke. Also versenkte sie sich inZicke, ihr Alltags-Koan.

Zen-Koans entstanden im 7. Jahrhundert während der Tang-Dynastie in China in Form von spontanen Dialogen zwischen Lehrern und Schülern, damals fast ausschließlich Mönche. Später, während der Song-Dynastie, wurden sie zu schriftlichen Sammlungen zusammengestellt und in eine literarische Form gebracht. Mit Hinweisen, Kommentaren, Versen und Kommentaren zu den Versen versehen, wurden Koans zum literarischen Lehrmittel, und die Koan-Literatur war fast so umfassend und ausführlich wie die Literatur zur Rechtsprechung.1

Tatsächlich bedeutet der NameKoan oderkung-an, wie es im Chinesischen heißt, »öffentlicher Aushang«, was darauf hinweist, dass man Zen-Lehrer mit Richtern verglich, die in diesem Fall definierten, was Täuschungen sind, wer ihnen unterliegt und wie man daraus erwachen kann. Damals bezog man sich auf K