Ich glaube nicht, dass Jeremia seinen Schwanz noch hochgekriegt hätte, als er aus dem Wasser kam, dazu war er zu betrunken und der See doch zu kalt und die Stimmung viel zu komisch, es war zwar schon fast Sommer, das Wetter ganz passabel, und der Dampfer lag träg auf dem Wasser, vier Uhr nachmittags, drüben, über dem Schilf, auf der schweizerischen Seite, standen die Berge hellblau im Dunst, und Vincent hatte Geburtstag, den 36. glaube ich, er hatte auch das Boot gemietet, eine alte, hölzerne Küstenbarkasse mit zugehörigem Kapitän in abgewetztem, dunkelblauem Zwirn, aber dieses Schiff schaukelte nun schon den ganzen Nachmittag ziellos zwischen den Ufern, der Weißwein wurde wärmer und der Schinken auf den Broten immer grauer, wir turnten auf klebrigen Brettern vom Bug über einen engen Niedergang neben dem Steuerhaus in die muffige Kabine und achtern wieder an die Luft, versuchten, ein Lied zu singen, starrten in die flimmernde Luft, viel zu warm angezogen, müde, aßen doch noch ein Stück von der fetten Schokoladentorte, bevor sie ganz weggeschmolzen war, tranken aus zerknüllten Bechern, redeten, schwiegen, und redeten weiter, wünschten uns schließlich ganz weit weg, als es Tumult gab, Lärm, als Jeremia plötzlich anfing, seine Kleider von sich zu schleudern und zu brüllen, dass wir jetzt alle mit ihm ins Wasser springen müssten, weil er sonst irgendwem mit seinem Revolver eine Kugel in den Schädel knallen würde, u