Vorwort
9/11 ist ein Film, den 2,5 Milliarden Menschen gesehen haben; 9/11 ist eine Katastrophe, die am 11. September 2001 fast 3000 Menschen das Leben kostete und Hunderttausende in den darauf folgenden Kriegen in Afghanistan und im Irak; 9/11 ist ein Ereignis, dessen Dimension und Symbolkraft alles in der Geschichte der Kriminalität und des Terrors Dageweseneübersteigt, eine Tat, die Angst und Schrecken in der gesamten Welt verbreitet hat. 9/11 ist das Verbrechen des Jahrhunderts– und es ist nach fast zehn Jahren noch immer nicht aufgeklärt. Die Hintermänner und die Finanzierung der Anschläge wurden nicht ermittelt, und die wahre Identität der»Hijacker« sowie die Planung und Durchführung der Tat blieben bis heute weitgehend unaufgeklärt, ebenso wie ihre direkten Folgen: der nahezu restlose Einsturz von drei Wolkenkratzern in Manhattan.
»Wir müssen die Wahrheitüber den Terror aussprechen. Lasst uns niemals frevelhafte Verschwörungstheorien im Zusammenhang mit den Anschlägen des 11. September tolerieren, boshafte Lügen, die bezwecken, die Schuld von den Terroristen selbst abzulenken, weg von den Schuldigen«, hatte US-Präsident George W. Bush nach den Anschlägen vor den Vereinten Nationen in New York verkündet. Doch diese Wahrheitüber den Terror des 11. September 2001 sind er und sein Nachfolger ihren Bürgern und dem Rest der Welt bis heute schuldig geblieben. Mehr noch: Sie haben alles dafür getan, die Ermittlung und Aufklärung der Anschläge zu verhindern und nicht der Wahrheit des 11.9. auf den Grund zu gehen, sondern den Grund für eine Kriegserklärung zu liefern.
Wir erinnern uns: Eine regierungsamtliche Untersuchung der Anschläge durch die Bush-Regierung wurde mit der Begründung abgelehnt, dies würde die Kräfte von der Verhinderung weiterer Terroranschläge abhalten. Erst nach 15 Monaten und großemöffentlichen Druck seitens der Opferangehörigen wurde eine staatliche Untersuchungskommission eingerichtet: mit einem derart schmalen Budget und so geringen Untersuchungsbefugnissen, dass eines ihrer Mitglieder gleich wieder zurücktrat– und sich andere, wie die Leiter der Kommission, die Senatoren Thomas Kean und Lee H. Hamilton, nach Abschluss des Berichts bitter beschwerten, zahlreiche wichtige Dokumente und der Zugang zu entscheidenden Zeugen seien ihnen von der Regierung vorenthalten worden. So hat der Abschlussbericht der 9/11-Commission zwar ein wirkungsmächtiges Narrativ geschaffen– eine große Erzählung von Pleiten, Pech und Pannen, die es 19 Hijackern ermöglichten, mit Teppichmessern vier Flugzeuge zu entführen, die Luftabwehr stundenlang am Eingreifen zu hindern und drei Wolkenkratzer zu pulverisieren–, doch mit der Realität hat dieses Narrativ nur begrenzt zu tun. Denn weil derCommission Report zahlreiche Fakten ausblendet und die Realität zuguns