Kapitel 2
Am Montagmorgen kreuzt die Prostituierte mit einer Halskrause auf. Jay wirft nur einen Blick darauf und erklärt ihr, dass das Ding verschwinden muss. Mitten auf dem Flur fängt sie an, sie abzunehmen. »Nicht hier«, unterbricht er sie, ein weiteres Mal überrascht, dass man ihr wirklich alles sagen muss. Er schaut links und rechts den Flur hinunter und vergewissert sich, dass der gegnerische Anwalt nichts von den Vorbereitungen seiner Mandantin mitbekommen hat. Mit dem Kinn deutet er zur Damentoilette auf der anderen Seite. »Und passen Sie auf, dass niemand Sie sieht.«
Die Anhörung beginnt in drei Minuten, und bei diesem Richter sollten sie nicht zu spät kommen. Jay braucht alles an Wohlwollen und Gnade, was das Gericht zu gewähren bereit ist. In dieser Sache bewegt er sich auf dünnem Eis, und alle wissen das. Er fährt mit dem Finger über die Bügelfalte seiner Hose, die beste, die er besitzt, aus einer exklusiv für JCPenney hergestellten Polyestermischung. Dann streicht er sein Hemd unter dem Jackett glatt und hebt leicht die Arme, um die feuchten Flecken unter seinen Achseln zu begutachten. Ihm ist heiß und unwohl. Seit seinem Bad im Bayou Samstagnacht hat er Kopfschmerzen, ein dumpfes Pochen hinter den Ohren, ein nahezu konstanter quälender Schmerz, das nagende Gefühl, dass etwas nicht stimmt.
Es ist nur eine Anhörung, ruft er sich in Erinnerung.Bring Hicks einfach dazu, die Klage zuzulassen.
Er blickt auf die geschlossene Tür der Damentoilette und fragt sich, ob er seiner Mandantin jemanden hinterherschicken sollte.
Aber der Flur im dritten Stock ist