: Helen Brooks
: Lass nur dein Herz entscheiden!
: Cora Verlag
: 9783751501538
: Julia Herzensbrecher
: 1
: CHF 2.20
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 144
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Miriam ist empört: Ihr Ex fordert allen Ernstes, dass sie zu ihm zurückkehrt und bis Heiligabend bei ihm wohnt. Erst, wenn sie nach diesen zwei Monaten immer noch davon überzeugt ist, dass ihre Ehe keine Zukunft mehr hat, wird der Millionär sie freigeben ...



Bereits seit über 20 Jahren veröffentlicht die britische Autorin unter dem Pseudonym Helen Brooks Liebesromane, unter ihrem richtigen Namen Rita Bradshaw schreibt sie seit 1998 historische Romane. Weit über 40 Bücher sowie einige andere Werke sind bisher unter dem Namen Helen Brooks erschienen, von Rita Bradshaw gibt es 14 Romane. Erst im Alter von 40 Jahren begann die Autorin im Jahr 1990 mit dem Schreiben von Liebesromanen, bis dahin war sie als Sekretärin tätig. Bereits zwei Jahre später wurde ihr erster Roman vom Verlag Mills& Boon veröffentlicht. Helen Brooks lebt gern in England, obwohl sie mehrere Reisen auf das europäische Festland unternommen hat und dort unvergessliche Ferien verbrachte, möchte sie nirgendwo anders leben. Sie liebt ihr Heimatland, lediglich könnte sie sich vorstellen, etwas näher an der Küste zu wohnen. In ihrem Leben hatte sich Helen Brooks zwei Ziele gesetzt, sie wollte Bücher schreiben und eine Führerscheinprüfung machen. Durch die Hektik des Alltags waren diese Ziele verloren gegangen, im Alter von 40 Jahren fand sie, dass es höchste Zeit wäre, ihre Ziele endlich umzusetzen. Die Führerscheinprüfung erwies sich als Albtraum, das Schreiben machte ihr viel Freude. Während ihrer Freizeit ist sie in der Kirche sehr aktiv und sie beschäftigt sich liebevoll mit ihren Tieren. Mit ihrem Mann geht sie gelegentlich ins Theater oder ins Kino, außerdem unternehmen sie ausgedehnte Spaziergänge. Zu ihren Hobbys zählt das Lesen, sie geht regelmäßig schwimmen und auf die gemütlichen Abende mit ihrem Mann und ihren Freunden will sie nicht verzichten. Gern sitzt die Autorin in dem verwilderten Garten ihres Hauses bei einem Glas Wein in der Sonne, dabei fallen ihr natürlich die besten neuen Romanzen ein. Das Schreiben bringt ihr viel Spaß und es erstaunt Helen Brooks immer wieder, wie viel Eigenleben die Hauptfiguren in ihren Romanen entwickeln. Fasziniert ist sie vom Handeln der Menschen, deshalb ist sie überzeugt, dass der Spruch - 'das Leben schreibt die seltsamsten Geschichten' - absolut wahr ist. Geboren wurde Helen Brooks 1950 in Northampton in England. Bereits im Alter von 16 Jahren lernte sie ihren Mann kennen. Zusammen mit ihrem Mann und den drei gemeinsamen Kindern Cara, Faye und Benjamin lebt sie in Northampton.

1. KAPITEL

„Nur noch acht Wochen bis Weihnachten. Hast du dich schon entschieden, wann du kommen willst? Es wäre schön, wenn du spätestens am Heiligabend anreist und dann bis Neujahr bleibst.“

Der energische Ton ihrer Mutter besagte, dass sie ein Nein nicht akzeptieren würde. Sie meinte es gut, aber die Vorstellung, mehrere Tage zusammen mit ihrer Mutter, anderen Verwandten und alten Freunden zu verbringen, grenzte an einen Albtraum. Alle würden daran denken, was letztes Jahr Weihnachten passiert war. Und angestrengt darauf achten, es ja nicht zu erwähnen, keine persönlichen Fragen zu stellen und sich natürlich zu geben.

Miriam holte tief Atem. „Es tut mir leid, ich werde Weihnachten nicht da sein.“

„Nicht da sein?“ Anne Browns Stimme wurde schärfer. „Was soll das heißen? Du willst doch wohl nicht etwa in diesem grässlichen Einzimmerapartment herumsitzen und Trübsal blasen?“

„Es ist nicht grässlich, und ich werde nicht herumsitzen und Trübsal blasen. Ich fahre zum Skilaufen in die Schweiz.“

„Skilaufen?“

Die Stimme ihrer Mutter klang so schrill, dass Miriam zusammenzuckte und das Telefon kurz von ihrem Ohr weghielt.

„Du kannst nicht Ski laufen.“

„Ich werde es lernen“, erklärte Miriam geduldig.

„Wann hast du dich dazu entschlossen?“

„Clara und ich haben gestern unsere Tickets gekauft.“

„Dass sie dahintersteckt, hätte ich wissen sollen.“ Jetzt hörte sich Anne Brown unverhohlen feindselig an.

„Ich habe Clara am Wochenende erzählt, was ich vorhabe, und sie hat gefragt, ob sie mitkommen könne. Vermutlich, weil sie ebenso wenig wie du möchte, dass ich Weihnachten allein bin“, erwiderte Miriam gereizt. Ihre Mutter hatte Clara nur ein einziges Mal getroffen. Und zwar an dem Tag, als Miriam in das Einzimmerapartment in Kensington gezogen war. Wegen der violett gefärbten Stachelfrisur, des Pandaaugen-Make-ups und der exzentrischen schwarzen Kleidung – ganz zu schweigen von den zahlreichen Piercings – hatte ihre Mutter Clara sofort als schlechten Einfluss abgestempelt.

In Wirklichkeit war Clara unglaublich witzig, nett und großzügig, und Miriam hatte keine Ahnung, wie sie ohne sie durch die vergangenen zehn Monate gekommen wäre.

„Du musst sie natürlich in Schutz nehmen.“ Anne schnaufte verächtlich. „Weiß Jay, dass du über Weihnachten in die Schweiz fährst?“

Verlier nicht die Nerven. Sie liebt dich und ist besorgt. Außerdem willst du doch nicht, dass sie sich unnötig aufregt. „Warum sollte Jay darüber informiert sein, was ich tue oder nicht tue?“, fragte Miriam bemüht ruhig.

„Weil er dein Mann ist, natürlich.“

„Nur dem Namen nach. Und du kannst es ebenso gut jetzt schon erfahren: Ich werde ihn bald um die Scheidung bitten.“ Miriam hatte es nur deshalb nicht längst gemacht, weil sie sich nicht dem Wirbel aussetzen wollte, der sich daraus ergeben würde. Es war einfacher gewesen, so zu tun, als würde Jay nicht existieren. In dieser Zeit hatte sie ihre Wunden geleckt und versucht, ihr seelisches Gleichgewicht wiederherzustellen. Was ihr inzwischen gelungen war. Mir geht es viel besser, versicherte sie sich. Eigentlich lief sogar alles wieder ganz normal.

„Dann bist du also weiter fest entschlossen, ihm nicht zu glauben?“

Wie oft hatten sie schon darüber gesprochen, seit sie ihr schönes eheliches Heim verlassen hatte und in das Einzimmerapartment gezogen war? Zu oft. „Dieses Gespräch führt zu nichts, und ich komme zu spät zu einer Verabredung. Ich rufe dich am Wochenende an, ja?“

Miriam schaltete ihr Handy aus. Das würde ihrer Mutter natürlich nicht gefallen, die sich als Märtyrerin in dieser Situation sah: gestraft mit der undankbarsten und dickköpfigsten Tochter der Welt. Bestimmt beklagte sie sich bei ihrem armen Stiefvater über sie.

Niemals würde Miriam verstehen, wie ihre Mutter Jay nach dem, was er getan hatte, noch immer für das Nonplusultra halten konnte. Andererseits waren die meisten Frauen Wachs in seinen Händen. Wie sie es gewesen war. Früher einmal.

Mit zusammengepressten Lippen nahm Miriam ihre Schlüssel und ging nach einem schnellen Blick durch das helle und