: Alexander Sell
: Freiheit oder Macht Republikanische Kritik am Steuerstaat in England und den USA
: Campus Verlag
: 9783593450711
: 1
: CHF 32.60
:
: Politische Theorien und Ideengeschichte
: German
: 261
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Nach dem Ende des Unabhängigkeitskriegs gegen die britische Kolonialmacht gerieten die Vereinigten Staaten in eine schwere Wirtschafts- und Finanzkrise. Der hoch verschuldete amerikanische Staat verfügte über keine eigene Steuerhoheit und war auf freiwillige Kontributionen der 13 souveränen Gründungsstaaten angewiesen. Um die Kreditfähigkeit und damit die Handlungsfähigkeit der jungen Republik herzustellen, wurde ein verfassungsgebender Konvent einberufen, der den amerikanischen Staaten im Jahr 1787 einen Verfassungsentwurf zur Ratifizierung vorlegte. Alexander Sell kann zeigen, dass die amerikanische Verfassungsdebatte Argumente aufnimmt, die bereits im englischen Bürgerkrieg und der Glorious Revolution diskutiert wurden. Im Zentrum dieser Debatten der Frühen Neuzeit stand die Sorge, wie bürgerliche Freiheit vor der Macht eines starken Zentralstaats geschützt werden könne.

Alexander Sell, Dr. phil., ist als Politikberater tätig.

Vorwort


Krieg kostet Geld. In der Frühen Neuzeit führte der technologische Fortschritt in der Waffentechnik zu einem kostspieligen Rüstungswettbewerb, der die europäischen Staaten einem erhöhten Modernisierungsdruck aussetzte. Insbesondere der erfolgreiche Unabhängigkeitskrieg der niederländischen Generalstaaten gegen das spanische Habsburgerreich hatte gezeigt, dass eine effiziente Steueradministration sowie ein funktionierender Kapitalmarkt entscheidende Vorteile in militärischen Auseinandersetzungen darstellen können. Der Historiker Charles Tilly hat diese Wechselwirkung zwischen Kriegsfinanzierung und frühneuzeitlicher Staatsbildung mit der Formel »war made states and states made war«1 zusammengefasst. Demzufolge mussten die europäischen Sta