„Und ich dachte, das zwischen uns wäre etwas Ernstes, Larry.“ Seufzend schaute ich den Lavendel an. Larry wirkte weder schuldbewusst noch sonst irgendwas, er ließ nur traurig seine lila Triebe hängen wie schon in den letzten drei Tagen, seit ich ihn zu meinem persönlichen Rettungsobjekt erkoren hatte. Stirnrunzelnd prüfte ich die Erde und den Lichteinfall, doch es war alles perfekt. Nichts erklärte, warum Larry so trübselig aussah.
„Izzy?“, hörte ich die Stimme meiner Chefin Flora und rappelte mich hoch.
„I’ll be back“, verkündete ich Larry und stürmte in unseren Verkaufsraum hinüber. Okay, na gut, es war nur ein halbherziges Stürmen. Ich war so müde, dass ich heute schon zweimal gegen einen Tisch gelaufen war. Der Nachteil daran, wenn man sich nachts in der Gegend herumtrieb. Aber gegen die wuchernden Rosen von Frau Kunze hatte einfach endlich mal jemand was unternehmen müssen.
Vorne im Laden kam Flora mir schon entgegen, der lange Blümchenrock schwang ihr um die Beine und die haselnussbraunen Haare hatte sie zu einem Dutt zusammengebunden. Der Sommer war in Lokvard eingezogen und hatte einige warme Tage mitgebracht. Als ich ihre Miene sah, war Larry vergessen. „Was haben sie diesmal getan?“
„Ich bin mir noch nicht sicher, aber aus irgendeinem Grund sind sie blau. Und damit meine ich wirklichblau! Meine Kinder haben sich in Schlümpfe verwandelt.“ Flora seufzte. „Ich fürchte, diesen Babysitter bin ich auch los.“
„Schade, sie hat bisher wirklich gut durchgehalten.“
„Wem sagst du das. Bei dir alles in Ordnung?“
„Larry macht mir Sorgen, aber sonst ist alles gut“, gab ich unschuldig zurück und versuchte, nicht an den Grünschnitt von Frau Kunze zu denken, den ich im Abfall versteckt hatte.
„Du weißt, ich liebe dich