: Molière
: Der Geizige
: Phoemixx Classics Ebooks
: 9783986471538
: 1
: CHF 3.90
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: Lyrik, Dramatik
: German
: 177
: Wasserzeichen
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Der Geizige Molière - Der Geizige' gehört unbestritten zu den beliebtesten Stücken Molières. Schon Goethe hat die Komödie des Theaterkönners hoch geschätzt und sie als 'besonders groß und im hohem Sinne tragisch' bezeichnet; tragisch, weil uns die Bösartigkeit Harpagons das Lachen im Halse gefrieren lässt.Harpagon ist ein Geizkragen, wie er im Buche steht. Sein Geiz und seine Habgier haben sich zum Wahn gesteigert. Alle leiden sie in seinem Haus darunter: Seine Kinder fristen ein elendes, unglückliches Dasein, weil er sie an der kurzen Leine hält. Die Belegschaft steht ständig unter Generalverdacht, Diebsgesindel zu sein. Ja, selbst seine Pferde sind nur noch abgezehrte Gerippe, weil Harpagon am Futter sparen lässt. Als er dreißigtausend Livres in Goldstücken in einer Schatulle im Garten vergräbt, wird alles nur noch schlimmer. Und dann will der Alte auch noch Mariane, die Geliebte seines Sohnes Cléante, heiraten und seine Tochter Élise in die Hände eines betagten Mannes geben, den sie nicht liebt, bloß weil der auf die Mitgift verzichtet.

Jean-Baptiste Poquelin, also known by his stage name, Molière, was a French playwright and actor who is considered one of the greatest masters of comedy in Western literature. Among Molière's best-known dramas are Le Misanthrope, (The Misanthrope), L'Ecole des femmes (The School for Wives), Tartuffe ou l'Imposteur, (Tartuffe or the Hypocrite), L'Avare ou l'École du mensonge (The Miser), Le Malade imaginaire (The Imaginary Invalid), and Le Bourgeois Gentilhomme (The Bourgeois Gentleman).From a prosperous family and having studied at the Jesuit Clermont College (now Lycée Louis-le-Grand), Molière was well suited to begin a life in the theatre. Thirteen years as an itinerant actor helped to polish his comic abilities while he also began writing, combining Commedia dell'Arte elements with the more refined French comedy.Through the patronage of a few aristocrats including the brother of Louis XIV, Molière procured a command performance before the King at the Louvre. Performing a classic play by Pierre Corneille and a farce of his own, Le Docteur amoureux (The Doctor in Love), Molière was granted the use of Salle du Petit-Bourbon at the Louvre, a spacious room appointed for theatrical performances. Later, Molière was granted the use of the Palais-Royal. In both locations he found success among the Parisians with plays such as Les Précieuses ridicules (The Affected Ladies), L'École des maris (The School for Husbands) and L'École des femmes (The School for Wives). This royal favour brought a royal pension to his troupe and the title 'Troupe du Roi' (The King's Troupe). Molière continued as the official author of court entertainments.Though he received the adulation of the court and Parisians, Molière's satires attracted criticisms from moralists and the Church. Tartuffe ou l'Imposteur (Tartuffe or the Hypocrite) and its attack on religious hypocrisy roundly received condemnations from the Church while Don Juan was banned from performance. Molière's hard work in so many theatrical capacities began to take its toll on his health and, by 1667, he was forced to take a break from the stage. In 1673, during a production of his final play, Le Malade imaginaire (The Imaginary Invalid), Molière, who suffered from pulmonary tuberculosis, was seized by a coughing fit and a haemorrhage while playing the hypochondriac Argan. He finished the performance but collapsed again soon after, and died a few hours later. In his time in Paris, Molière had completely reformed French comedy.

Einleitung


 

Jean Baptiste Poquelin (1622 – 1673), der sich als Schauspieler und als DichterMolière nannte und unter diesem Namen zu verdientem Weltruhm gelangte, war der Sohn eines Tapezierers und wurde 1622 in Paris geboren und am 15. Januar daselbst getauft, erhielt eine ausgezeichnete Jugendbildung und scheint dann die Rechte studiert und als Advokat in seiner Vaterstadt gewirkt zu haben. Gewiß ist, daß sein Vater inzwischen ein königlicher Tapezierkammerdiener geworden war und Fürsorge getroffen hatte, den Sohn als seinen Nachfolger zu sehen; des Vaters Hofamt war nämlich ein solches, in das man sich einkaufte, und das dann vom Vater auf den Sohn überzugehen pflegte. Der junge Poquelin war aber frühzeitig in Theaterkreise hineingeraten und schloß sich endlich unter dem Namen Molière einer in Paris 1645 konstituierten Schauspielergesellschaft an. Er ward bald der Führer und Leiter dieser Truppe, die wegen geringen Zuspruchs 1646 Paris verlassen mußte, um ihr Heil in den Provinzen Frankreichs zu suchen. Während der Dauer dieser Wanderzüge schrieb er seine ersten Theaterstücke: ein Trauerspiel, Lustspiele und kleinere Scherze, mit denen er im Herbst 1658 wieder in Paris einzog. Am 24. Oktober 1658 spielte die Gesellschaft Molières vor Ludwig XIV. und seinem Hof und erhielt infolgedessen den erbetenen Titel:"Troupe de Monsieur." Am 18. November 1659 errang Molière mit seiner gegen die litterarische Manieriertheit jener Zeit gerichteten Komödie"Die Gezierten" ("Le précieuses ridicules") als Dichter und als Theaterdirektor einen durchschlagenden Erfolg, und am 20. Januar 1661 ward das neue Theater im Palais Royal mit Stücken von ihm durch seine Truppe eröffnet. Seitdem war Molières Leben außerordentlich reich an Erfolgen aller Art, sein Ruhm als Dichter und als Schauspieler wuchs von Jahr zu Jahr, und sein Wohlstand mehrte sich dem entsprechend; aber es fehlte auch diesem äußerlich glänzenden Dasein nicht an Verbitterungen: Molière lebte seit 1662 in einer unglücklichen Ehe und hatte außerdem unter den abscheulichsten und albernsten Denunziationen seiner zahlreichen, durch die Satire seiner Lustspiele erstandenen und gereizten Feinde viel zu leiden. Oft schützte ihn die königliche Gunst Ludwigs XIV., am meisten gegen seine Ankläger in Sachen seines"Tartufe" (vergl."Molières Tartufe. Eine litteraturgeschichtliche Studie." Von Franz Dingelstedt in dessen"Litter. Bilderbuch", Berlin 1878). Seit dem Jahr 1665 fort und fort brustleidend, blieb Molière dennoch schöpferisch thätig; als sein letztes Werk schrieb er das Lustspiel"Der eingebildete Kranke", das am 10. Februar 1673 auf dem Theater des Palais Royal zuerst gegeben wurde: es führt in der Person des Argan einen Gesunden vor, der den Tod fürchtet, während bei Molière selbst in der Behauptung, er sei gesund, die Einbildung lag. Am 17. Februar 1673 spielte Molière die Rolle des Argan zum vierten und letzten Male; noch in derselben Nacht starb er zufolge eines Blutsturzes im 52. Jahre seines Lebens.

Molière, den die Franzosen für den größten Lustspieldichter der Welt halten, gehört ohne Zweifel zu den bedeutendsten Lustspieldichtern aller Zeiten; er ist zwar kein großer Erfinder, denn er benutzte mit genialer Ungebundenheit Stoffe und Situationen aus Plautus und Terenz, aus älteren italienischen und spanischen Stücken, aus Rabelais u.s.w.; aber mit vollem Recht hätte er auch die Worte sagen können, die ihm von der Tradition zugeschrieben werden:"Ich brauche nicht länger den Plautus und Terenz zu studieren und Menanders Fragmente zu zerpflücken: meine Muster sind von nun an die Welt und das Leben." Dagegen ist er wahrhaft groß in der Charakteristik, und seine Charakterkomödien, allen voran"Der Tartufe", dann"Der Misanthrop","Der Geizige", u.s.w, sind es, die seinen großen Ruhm vollkommen rechtfertigen. Der Unterschied zwischen Charakterlustspiel und Intriguenstück besteht nach Dingelstedts treffendem Ausspruch (a. a. O. Seite 30) darin,"daß dieses absichtlich die Fäden verwirrt, während das Charakterlustspiel die seinigen entwickelt. In jenem spielt der Zufall die Hauptrolle, in diesem die menschliche Natur; in jenem überstürzen sich die von außen herbeigezogenen Situationen, je bunter durcheinander, desto besser, in diesem geht die Handlung mit innerer Notwendigkeit hervor aus dem Konflikt der Charaktere unter sich, oder aus dem der Neigungen und Pflichten in jedem einzelnen." – Dieses Gesetz, bewußt oder unbewußt befolgt zu haben, ist ein Hauptverdienst Molières, über den im allgemeinen Goethe 1828 die denkwürdigsten Worte schrieb ("Französisches Schauspiel in Berlin"):"Wir ergreifen diese Gelegenheit, um unsere Herzens- und Glaubensmeinung auszusprechen, daß, wenn einmal Komödie fein soll, unter denen, welche sich darin übten und hervorthaten, Molière in die erste Klasse und an einen vorzüglichen Ort zu setzen sei. Denn was kann man mehr von einem Künstler sagen, als daß vorzügliches Naturell, sorgfältige Ausbildung und gewandte Ausführung bei ihm zur vollkommensten Harmonie gelangten! Dies Zeugnis geben ihm schon über ein Jahrhundert seine Stücke, die ja noch, obschon seiner persönlichen Darstellung entbehrend, die talentvollsten, geistreichsten Künstler aufregen, ihnen durch frische Lebendigung genugzuthun."

Die erste Sammlung von Molières Werken erschien 1675 in Paris, die beste ist die von Louis Moland (7 Bde. Paris 1863 – 1864) herausgegebene. Ins Deutsche übersetzten vortrefflich Wolf Graf Baudissin"Molières Lustspiele" (4 Bde. Leipzig 1865 – 1867; in Bd. I. eine umfangreiche Abhandlung:"Molière, sein Leben und seine Werk") und Adolf Laun"Molières Charakterkomödien" (3 Bde. Hildburghausen 1865). Über Molière vergl. die deutschen Werke von C. Humbert (Leipzig 1869), von F. Lotheißen (Frankfurt a. M. 1880) und von R. Mahrenholtz (Leipzig 1881).

Das vorlieg