Kurz vor Tagesanbruch vibriert das Handy auf meinem Nachttisch. Zuerst befürchte ich, dass einem Mitglied meiner Gemeinde etwas zugestoßen sei. Mehr als nur einmal bin ich von schlechten Nachrichten geweckt worden, wie einem Autounfall draußen auf dem Highway oder einer durch einen Wohnungsbrand obdachlos gewordenen Familie oder jemand, der von einer Krebsdiagnose erschüttert worden war. Ich brauche immer nur einen Moment, mir den Schlaf aus den Augen zu reiben und mich für jede dieser Krisen zu stählen, doch als ich den blau leuchtenden Bildschirm ans Gesicht hebe und Garys Nummer sehe, fluche ich beinahe. Ich schlüpfe mit dem zuckenden Telefon in der Hand unter den Laken heraus und schaffe es hinüber ins Bad, ohne meine Frau zu wecken.
»Kannst du reden?«, fragt er.
Meine nackten Füße tappen über den kalten Boden, als ich vorbei an den Zimmern, in denen meine Kinder schlafen, den Flur hinunterhaste. Auf der Treppe nehme ich zwei Stufen auf einmal. Sicher unten angekommen, gehe ich in die Küche und flüstere: »Es ist vier Uhr morgens!«