: Mungo Park
: Dr. Heinrich Pleticha
: Reisen ins innerste Afrika Dem Geheimnis des Niger auf der Spur
: Edition Erdmann in der marixverlag GmbH
: 9783843806930
: 1
: CHF 11.60
:
: Afrika
: German
: 320
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
1795 bricht der junge schottische Arzt Mungo Park in offizieller Mission auf, um das weitgehend unbekannte, unerschlossene, wilde Innere Afrikas weiter zu erforschen. Angezogen vom gewaltigen Strom Niger und dem legendären Timbuktu, der 'Königin der Wüste', dringt er tief in den 'dunklen Kontinent' vor. Vier vorherige Expeditionen waren bereits gescheitert, sein direkter Vorgänger war unterwegs ermordet worden. Parks Rückkehr am Weihnachtstag 1797 ist eine Sensation, seine Berichte machen ihn berühmt. Doch Park ruht sich auf seinem Ruhm nicht aus, er kommt in der Heimat nicht zur Ruhe, denn er ist dem Zauber Afrikas verfallen. Ermutigt durch den Erfolg seiner ersten Expedition unternimmt er 1805 entgegen vieler Warnungen eine zweite Reise. Diesmal gelangen nur seine Tagebücher zurück in die Heimat - er selbst bleibt in den Weiten Afrikas verschollen. Bei heutigen Reisen ins innerste Afrika ist aufgrund der politischen Lage oft noch Vorsicht geboten, trotzdem werden touristische Niger-Flussexpeditionen auf den Spuren Parks angeboten. In seinen lebendigen, eindrücklichen Schilderungen ist es möglich, sich lesend sicher dort zu verlieren, wo Mungo Park selbst verloren ging: auf der Lebensader Niger, im Herzen Afrikas.

Mungo Park (1771-1806): Der 'dunkle Kontinent' schlägt den jungen Schotten Mungo Park in seinen Bann. Zwei abenteuerliche Entdeckungsreisen (1795-1797 und 1805-1806) bringen ihn zum Niger, einem der gewaltigsten Ströme der Welt, und in die Nähe der sagenumwobenen Stadt Timbuktu. Auf der letzten Reise verschwindet Mungo Park spurlos im Herzen Afrikas. Sein mysteriöser Tod bleibt bis heute eines der nie gelösten Rätsel der Entdeckungsgeschichte. &# 3; Dr. Heinrich Pleticha (1924-2010) war ein Experte auf dem Gebiet der Reise-, Entdeckungs- und Abenteuerliteratur. Nach dem Studium der Geschichte, Germanistik und Geografie trat er in den Schuldienst ein. 1986 wurde er zum Honorarprofessor an der Universität Würzburg ernannt. Heinrich Pleticha war Autor und Herausgeber zahlreicher Sachbücher, die mittlerweile eine Gesamtauflage von mehr als fünf Millionen Exemplaren erreicht haben. In der Edition Erdmann hat er außerdem u. a. Henry M. Stanleys Wie ich Livingstone fand herausgegeben.

EINFÜHRUNG


Im Jahre 1788 wurde in London die »British Association for promoting the discovery of the interior parts of Africa« gegründet. Diese »British African Association«, auf Deutsch »Afrikanische Gesellschaft«, wie man sie allgemein kurz nannte, hatte nichts mit den zahlreichen Handelsgesellschaften dieser Zeit zu tun. Sie wollte, wie die Gründungsakte betont, die Zivilisation der Eingeborenen heben und den Sklavenhandel bekämpfen, vor allem aber die Erforschung Innerafrikas vorantreiben.

Bis zu diesem Zeitpunkt war von Afrika so wenig bekannt, dass es nicht nur wegen seiner Bewohner mit Recht der »dunkle Erdteil« genannt werden durfte. Die Fahrten der portugiesischen Entdecker hatten in der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts wenigstens die Küsten erschlossen und ein verhältnismäßig klares Bild der Umrisse des Erdteils erbracht. Gelegentlich waren Händler und Missionare ein Stück in das Innere vorgedrungen. So hatte beispielsweise schon 1613 der Jesuit Pedro Paez den Tanasee in Äthiopien als den Quellsee des Blauen Nils entdeckt. Aber solche Reisen bildeten Ausnahmen. Auch Nachrichten arabischer Händler über Innerafrika gelangten an die Küste, erbrachten aber nur ungenaue Vorstellungen, sodass schon Jonathan Swift (1667–1745), der geniale Autor von »Gullivers Reisen«, über die Karten Afrikas spötteln konnte:

»Geographers in Afric maps

With savage pictures fill their gaps

And over inhabitable downs

Place elephants, for want of towns.«

(Das heißt: »Die Geografen füllen auf den Karten Afrikas ihre Lücken mit wilden Zeichnungen und malen in unbewohnbare Flächen aus Mangel an Städten Elefanten ein.«) Erst 1749 fasste der französische Kartograf Bourguignon d’Anville (1697–1782) die Kenntnisse seiner Zeit in einer für die damaligen Verhältnisse gründlichen, wissenschaftlich fundierten Karte zusammen. Die riesigen weißen Flecken im Innern konnte er dabei allerdings auch nicht ausmerzen.

Glücklicherweise waren die Mitglieder der »African Association« keine Fantasten, sondern gingen bei ihren Planungen sehr methodisch vor und setzten von vornherein einige Schwerpunkte, zu denen vor allem die Erforschung des Nigers gehörte. Hier mochte nicht zuletzt das Interesse an der geheimnisumwobenen Handelsmetropole Timbuktu mitspielen. Nachrichten über Größe, Macht und Reichtum dieser Stadt, der alten Residenz der Songhai-Herrscher, waren längst nach Europa gedrungen, bisher hatte sie aber noch kein Weißer erreicht. Man wusste nur, dass sie an einem großen, nach Osten fließenden Strom lag, der entweder in einem See – dem nur vage bekannten Tschadsee – mündete oder ein