: Felicity McLean
: Cordie Kriminalroman
: Polar Verlag
: 9783948392352
: 1
: CHF 9.90
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 384
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Tikka Molloy war in diesem langen, heißen Sommer von 1992 elf Jahre und zwei Monate alt und wuchs in einem abgelegenen Vorort in Australien auf, der von eindringendem Buschland umgeben war. In diesem heißesten Sommer seit Gedenken verschwanden die Van Apfel-Schwestern - Hannah, die schöne Cordelia und Ruth - auf mysteriöse Weise während eines Showstopper-Konzerts der Schule im Amphitheater am Fluss. Sind sie weggelaufen? Wurden sie entführt? Während die Suche nach den Schwestern die kleine Gemeinschaft vereint, wurde das Geheimnis ihres Verschwindens nie gelöst. Jetzt, Jahre später, ist Tikka nach Hause zurückgekehrt und versucht, dieses seltsame Ereignis zu verstehen. Den Sommer, der sie geprägt hat. Die Mädchen, die sie nie vergessen hat. The Van Apfel Girls are Gone ist brillant beobachtet, dornig, scharf, lustig und unerwartet liebenswert. Das Buch ist teils ein Mysterium, teils eine Coming-of- Age-Geschichte - mit einer dunkel schimmernden, ungeklärten Abwesenheit im Herzen.

Felicity McLean ist Autorin und Journalistin. Ihr Debütroman 'The Van Apfel Girls are Gone' wurde in mehr als einem halben Dutzend Ländern veröffentlicht. Der Roman war eine Barnes& Noble-Auswahl 'Discover Great New Writers' in den USA und wurde für die Indie Book Awards und für die britischen Dagger Awards und die Davitt in die engere Wahl nominiert.

KAPITEL EINS


Dämmerung. Land der Ungewissheit. Und die Welt verschwommen vom Baltimore-Regen. Die Fenster des Taxis von Dreck und Matsch verschmiert, der sich mit dem trüben Regen mischte, sodass sich jedes Mal, wenn der Scheibenwischer über das Glas fuhr, ein schmieriger Bogen bildete, der aussah wie ein dreckiger Sonnenaufgang. Der Fahrer roch nach Rauch und Pfefferminz-Tic Tacs, und als ich in sein Taxi stieg, fragte er mich, ob es mir wieder besser gehen würde.

»Besser als was?«

»Als vorher?«

Nun waren wir beide verwirrt.

Er musste mich mit jemandem verwechseln – einer von jenen, für die es Heilung gab.

»Aber, das Krankenhaus«, sagte er und zeigte an dem goldenen Kreuz vorbei, das an seinem Rückspiegel hing, auf das Hochhaus aus grellem, azurblauem Glas, das am Bürgersteig im Regen stand. »Sie sind aus dem Krankenhaus gekommen.«

»Von der Arbeit«, erklärte ich. »Ich arbeite im Labor. Im Krankenhaus.«

Ich hielt einen Stapel Papier hoch, das in meiner Hand inzwischen feucht und weich geworden war. Doch der Fahrer schaute an mir vorbei. Er starrte auf das leuchtende Hochhaus, in dem fast hinter jedem Fenster Licht brannte und das ganze Ding – der glänzende blaue Turm mit seinem Netz aus beleuchteten Fenstern – trotz des starken Regens aussah wie eine Gasflamme.

Die Fahrt in die