: Curt Riess
: Ascona
: Europa Verlag GmbH& Co. KG
: 9783958903951
: 1
: CHF 10.60
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 320
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Im trotz aller Weltkrisen und -kriege immer schicken und mondänen Ascona begegneten sich Künstler und Kunstliebhaber, Einheimische und Exilanten, Intellektuelle und Naturmenschen. Man amüsierte sich, diskutierte, und zahlreiche Musiker, Tänzer, Schriftsteller und Architekten fanden Inspiration und Impulse für spätere Werke. Von Erich Mühsam über die Gräfin Reventlow bis zum Clown Dimitri - Curt Riess erzählt unterhaltsam von den Bewohnern und Besuchern des 'seltsamsten Dorfes der Welt'.

Curt Riess wurde 1902 in Würzburg geboren. Nach dem Studium arbeitete er als Journalist. 1933 emigrierte er nach Frankreich, ein Jahr später wurde er US-Korrespondent für Paris Soir und mit Kriegsbeginn Kriegsberichterstatter für die United States Navy. Nach dem Krieg kehrte er nach Europa zurück und lebte ab 1952 in der Schweiz, in Ascona und Zürich. Er starb 1993 in Zürich.

EIN PARADIES MIT POSTLEITZAHL: 6612 ASCONA


»Na ja, Franzel, Ascona gehört entschieden zur Biografie«, schrieb Franziska Gräfin zu Reventlow (1871–1918) ihrem Freund Franz Hessel, »aber ich sehe vom Turm aus Locarno und die Ecke, wo die Bahn in die Welt hinausgeht, und es wird sehr schön sein, nach einem faulen Sommer da hinauszufahren«. Dazu gekommen ist sie nicht mehr. Dass ihr der frühe Tod das Altern ersparte, hatte sie sich wohl gewünscht: »Die beste Vorsorge fürs Alter ist jedenfalls, dass man sich jetzt nichts entgehen lässt, was Freude macht, so intensiv wie möglich lebt. Dann wird man dermaleinst die nötige Müdigkeit haben und kein Bedauern, dass die Zeit um ist.« Ihre letzte Ruhe hat sie, nach einem dummen Unfall mit ihrem legendären Fahrrad, nicht in Ascona gefunden, sondern auf dem Friedhof der Kirche »Santa Maria in Selva« (im Wald) in Locarno.

Ascona gehörte nicht nur zur Biografie der vielgeliebten Reventlow, die hinreissende Briefe und Tagebücher schrieb und »Petitessen« wieVon Paul zu Pedro oderDer Geldkomplex, den sie mit Grandezza nonchalant ihren Gläubigern widmete. Dem magischen ehemaligen Fischerdorf am Lago Maggiore hofierten im Laufe der Zeit Heerscharen von aus den unterschiedlichsten Beweggründen Zugereisten. Der skurrile Chronist Emil Szitty