Eins
Dasein ist Pflicht, und wär’s ein Augenblick!
JOHANN WOLFGANG VON GOETHE
Mein Wecker holte mich aus dem Schlaf. Seufzend stand ich auf und streckte mich. Ich hasste Montage. Besonders nach den Ferien.
Müde quälte ich mich ins Bad und stieg unter die Dusche, ehe ich mir die Zähne putzte und mich anzog. Ich entschied mich für eine rote Bluse, eine schwarze Jeans, einen schwarzen Schal und etwas Schmuck. Nachdem ich fertig war, schminkte ich mich dezent und ging in die Küche. Auf dem Tresen lag ein Zettel:
»Entschuldige Aria, ich musste heute früher los. Viel Spaß in der Schule! Sam habe ich bereits hingebracht.«
Ich seufzte leise und legte den Zettel weg. Danach nahm ich mir einen Apfel und zog meine Schuhe und eine Jacke an. Ich schnappte mir noch schnell meine Tasche und verließ schließlich das Haus. Ich ging zu meinem BMW, stieg ein und fuhr los. Eigentlich hätte mir ein kleines Auto gereicht, aber meine Mutter sagte, dass es unserem Ruf schaden würde. Ich hatte so gesehen etwas, dass ich weder brauchte noch wollte. Genau genommen wollte ich weder unser Geld, noch unseren Ruf oder diese falschen Leute um einen herum. Jedoch konnte ich es nicht ändern.
Mit einem komischen Gefühl im Bauch fuhr ich zur High School. Irgendwas war an diesem Morgen anders. Ich fühlte mich unwohl, so als ob mir etwas Schlimmes bevorstehen würde, jedoch wusste ich nicht, was. Ich konnte es einfach nicht einordnen, weswegen ich versuchte, es zu verdrängen.
Mit einem falschen Lächeln auf den Lippen parkte ich meinen Wagen auf dem Schulparkplatz und stieg aus. Vorher setzte ich noch meine Sonnenbrille auf. Ich spürte, wie mich alle ansahen oder auf mich zu kamen. Soviel zum Thema Ruf. Ich seufzte, verdrehte die Augen und ging weiter zu einer Gruppe von Mädchen. Jasmin, Marieh-Sophie, Joy und Kiara. Sie sind meine besten Freundinnen,