: Ilsa Barea
: Wien Legende und Wirklichkeit
: Edition Atelier
: 9783990650653
: 1
: CHF 27.10
:
: Regional- und Ländergeschichte
: German
: 464
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
In ihrer großen Kultur- und Stadtgeschichte beleuchtet Ilsa Barea Wien von allen Zeiten und Himmelsrichtungen. Liebevoll, aber auch kritisch schreibt sie über die großen und kleinen Momente der lebenswertesten Stadt der Welt, über Kunst und Kultur, architektonische und intellektuelle Höchstleistungen, über den Glanz und Verfall der Epochen und immer wieder über die Menschen, die Wien so einmalig gemacht haben. Ilsa Barea war als österreichische Journalistin im Spanischen Bürgerkrieg, emigrierte nach Frankreich und schließlich nach England. In ihrem Herzen ist sie aber immer eine leidenschaftliche Wienerin geblieben. Begleiten Sie Ilsa Barea auf einer unterhaltsamen wie lehrreichen Zeitreise durch Wien.

Ilsa Barea-Kulcsar (1902-1973 in Wien). Studium an der Staats- und Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien. Mitglied der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (SDAP). Nach Beginn des Spanischen Bürgerkriegs kam sie im November 1936 nach Madrid, wo sie in der Zensurstelle für die Auslandspresse tätig war. 1938 heiratete sie den spanischen Schriftsteller Arturo Barea und ging mit ihm ins Exil nach Frankreich. In Paris begann sie den Roman 'Telefónica', den sie 1939 in England fertigstellte. Dort arbeitete sie als Übersetzerin, u.?a. für den Abhördienst der BBC. 1965 kehrte sie nach Wien zurück, schrieb für Zeitungen des ÖGB und fungierte als Bildungsfunktionärin der SPÖ.

KAPITEL I


Die Anfänge Wiens


Der einfachste Weg, ein Verständnis für Wien zu entwickeln, besteht darin, von einem der westlich der Stadt gelegenen Hügel aus den Blick über das Donautal schweifen zu lassen und den so gewonnenen Eindruck der Landschaft in geschichtliche Begriffe zu übersetzen.

Der Leopoldsberg eignet sich als Aussichtspunkt. Er ist das letzte Glied der Hügelkette und für seinen steilen, zum Fluss abfallenden Hang, die große Kirche und seine Weinberge bekannt. Auf dem Gipfel erbaute Leopold III., Markgraf aus dem Haus der Babenberger und Herrscher über die Mark Österreich, zu Beginn des 12. Jahrhunderts eine Burg. Wien – einst ein kleiner römischer Außenposten namens Vindobona – war damals nicht mehr als ein Fischer- und Winzerdorf, aber innerhalb von vierzig Jahren verwandelten die Babenberger die Siedlung in eine Grenzfestung und ihren herzoglichen Sitz. So entstand die Stadt Wien. Fünfhundert Jahre später bildete Wien das unüberwindliche Hindernis auf dem Weg der türkischen Invasoren durch Europa. Am 12. September 1683 feierten dreiunddreißig Fürsten und Generäle, die eine internationale Armee befehligten, die Messe vor der Burgruine Leopoldsberg, bevor sie ihre bunt zusammengewürfelten Truppen den Hang hinunterführten und die türkische Belagerung durchbrachen. Die Türken zogen sich nach dieser Niederlage für alle Zeit in Richtung Osten zurück.

Wer den Cobenzl besteigt, wird ebenfalls mit einem herrlichen Blick über Wien beloh