Kapitel 2 - Meine Kindheit& Jugend
Viele Menschen haben ihre Kindheit in sehr schöner Erinnerung.
Sie zeigen ihren Kindern Fotoalben, in denen sie Fotos von sich, ihrer Entwicklung, ihren Familien, den gemeinsamen Urlauben aufbewahren.
Ich vollzog eine Wandlung vom unterdrückten Jungen zum stahlharten Mann mit einem Kämpferherz.
Ich habe weder Fotos von mir als Kind oder meiner Kindheit, noch Alben, noch hatte ich eine wirklich rosige Kindheit. An vieles habe ich keine Erinnerung mehr. Ich erinnere mich aber bitter daran, dass dieses Leben mich bereits als Kind schon sehr stark gemacht hat.
Die schönste Erinnerung an meine Kindheit war die, dass ich oft mit meinen Freunden draußen gespielt habe, oft bis spät abends.
Ich erinnere mich sehr gerne an meine liebevollen Großeltern, die mich aufgezogen haben und bei denen ich einen Großteil meiner Kindheit verbracht habe.
Ich wurde im Sommer 1972 in Göppingen geboren und bin mit zwei Geschwistern aufgewachsen.
Mein Vater hat als Fernfahrer gearbeitet, weshalb er meistens nur am Wochenende zu Hause war. Die meiste Zeit kümmerte sich meine Mutter um uns Kinder. Da meine Schwester älter als ich ist, passte sie auf mich auf und umsorgte mich. Zurückblickend betrachtet muss ich zugeben, dass sie eine große Verantwortung hatte. Als Kind war mir das nie bewusst und oftmals nervte sie mich einfach nur. Mit der Zeit spitzte sich die familiäre Situation zu! Die Beziehung zwischen meiner Mutter und mir war wirklich keine gute. Es gab in meinem Fall keine echte Liebe zwischen meiner Mutter und mir. Ich wurde nicht in den Arm genommen, liebevoll getröstet oder unterstützt. Meine Mutter sah nur Schlechtes in mir.
Für ein Kind ist es sehr hart, wenn man das Gefühl hat, nicht geliebt zu werden. Ich wusste und sah, wie es bei meinen Freunden in den Familien ablief. Sie hatten ein liebevolles und respektvolles Familienmiteinander.
Als mein Vater am Wochenende von seiner Arbeit nach Hause kam, freuten wir Kinder uns sehr auf ihn. Er wusste nicht, was alles unter der Woche zu Hause passierte und geschah! Mein Vater überließ die Erziehung und die Versorgung von uns Kindern komplett meiner Mutter.
Wir erzählten ihm nicht, wie es uns wirklich erging. Ich hatte das Gefühl, dass mein Vater einfach nur seine Ruhe haben wollte, wenn er sich am Wochenende von der Arbeit erholte. Mein Vater hatte wirklich keine Ahnung davon, wie meine Mutter mich zunehmend immer mehr drangsalierte. Oft waren es nur Kleinigkeiten als Auslöser dafür, dass ich erneut bestraft wurde. Nicht jede Strafe war körperlicher Natur.
Für mich als Kind war es ebenso furchtbar, wenn meine Mutter mich nonverbal bestrafte, mich ständig beleidigte und mich missachtete.
Nach einigen Jahren, wann genau kann ich heute nicht sagen, trennten sich meine Eltern, und wir Kinder blieben bei meiner Mutter.
Wie in jeder Familie, gab es auch bei uns Streit zwischen meinen Eltern.
Ein Kind bekommt dies zwar mit, möchte allerdings, dass sich die Eltern vertragen und das Bild der Familie mit Mutter, Vater, Kindern aufrechterhalten wird. Es war schwer zu begreifen, dass wir von nun an unseren Vater nicht mehr sehen würden, waren doch die Wochenenden die einzig freie Zeit von Ärger, Strafe und großem Hass.
Für jedes Kind ist es schwer zu realisieren und zu akzeptieren, wenn sich die Eltern trennen. In meinem Fall entwickelte es sich zum absoluten Desaster.
Ich habe immer mehr das Gefühl vermittelt bekommen, dass meine Mutter mich nicht als ihr Kind haben wollte. Im Nachhinein betrachtet habe ich es als Kind einfach so hingenommen, wie es eben war!
Jeden Abend saß ich alleine und einsam in meinem Zimmer und grübelte.
Ich hoffte, dass sich die Situation verbessern würde, aber das tat sie nicht.
Ganz im Gegenteil! Von