: Alexandre Dumas
: mehrbuch Verlag
: Ein Liebesabenteuer
: neobooks Self-Publishing
: 9783753197890
: 1
: CHF 1.80
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: Hauptwerk vor 1945
: German
: 149
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
mehrbuch-Weltliterat r! eBooks, die nie in Vergessenheit geraten sollten. Zwei verwandte Seelen umkreisen sich in inniger Hingabe an den schönsten Schauplätzen des alten Europa. Eine Begegnung, wie sie in jedem Leben nur einmal vorkommt. Paris, im Herbst 1856: Alexandre Dumas erhält überraschend Besuch von einer zauberhaften Frau, Lilla Bulyowsky, eine fünfundzwanzigjährige Schauspielerin aus Budapest. Ohne Umschweife bittet sie Dumas, sie in die Welt der französischen Künstler einzuführen. Aber nur das, und nicht mehr, betont sie gegenüber dem galant auftretenden Schriftsteller: 'Ich habe einen Gatten, den ich liebe, und ein Kind, das ich vergöttere.'

Alexandre Dumas, im Deutschen auch bekannt als Alexandre Dumas der Ältere, war ein französischer Schriftsteller. Heute ist er vor allem durch seine zu Klassikern gewordenen historischen Romane bekannt, etwa Die drei Musketiere und Der Graf von Monte Christo.

I.


Einen Morgens, im Herbst 1856, öffnete mein Diener, ungeachtet des ausdrücklichen Befehls, den ich ihm gegeben hatte, mich nicht zu stören, meine Thür, und sagte als Antwort auf die sehr bedeutungsvolle Grimasse, die er auf meinem Gesichte bemerkte:

»Mein Herr, sie ist sehr hübsch.«

»Wer denn, Dummkopf?«

»Die Person, für die ich mir erlaube, Sie zu stören, mein Herr.«

»Und was liegt mir daran, daß sie hübsch ist? Du weißt doch, wenn ich arbeite, bin ich für: niemand zu Hause.«

»Und dann, mein Herr,« fuhr er fort, »kommt sie von einem Freunde von Ihnen.«

»Der Name dieses Freundes?«

»Er wohnt in Wien.«

»Der Name dieses Freundes?«

»O, mein Herr, ein drolliger Name, ein Name wie Rubin oder Diamant.«

»Saphir?«

»Ja, mein Herr, Saphir heißt er.«

»Das ist etwas Anderes; da laß sie in das Atelier eintreten und bringe mir einen Schlafrock herunter.«

Mein Diener ging hinaus. Ich hörte einen leichten Schritt, der an der Thür meines Kabinetts vorüber ging; dann kam Monsieur Theodor, meinen Schlafrock über den Arm gehängt, herunter.

Wenn ich einem Diener dieses Zeichen der Rücksicht beilege, ihn Monsieur zu nennen, so geschieht es, wenn er sich durch seine Dummheit oder seine Schelmerei auszeichnet.

Ich habe drei der schönsten Exemplare dieser Art, wie man sie nur finden konnte, gehabt: nämlich Monsieur Theodor, Monsieur Joseph und Monsieur Viktor.

Monsieur Theodor war nur ein Dummkopf, aber er war es vollständig.

Ich gebe dies hier beiläufig an, damit der Herr, bei dem er diesen Augenblick ist, wenn er überhaupt einen Herrn hat, ihn nicht mit den beiden Anderen verwechsele.

Ueberdies hat die Dummheit einen großen Vorzug vor der Schelmerei; man sieht immer bald genug, daß man einen einfältigen Bedienten hat; man bemerkt immer zu spät, daß man einen schelmischen hat.

Theodor hatte seine Schützlinge. Mein Tisch hat immer einen ziemlich großen Umfang, so daß zwei oder drei Freunde sich daran niedersetzen können, oh