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Der junge Mann ging langsam durch den strömenden Regen. Die Kälte der Frühlingsnacht kroch ihm in die Knochen. Seine dünne Jeansjacke war total durchnässt und nutzlos. Sie klebte an ihm wie eine kalte zweite Haut. Es war nicht gerade die beste Nacht, um per Anhalter zu fahren, aber er hatte keine Wahl.
Er seufzte, als ihm klar wurde, dass er nicht viel mehr tun konnte, als die ganze Nacht so weiter zu laufen oder sich unter einen Baum zu kauern. Immerhin war es fast zwei Uhr in der Früh und kein Auto weit und breit in Sicht. Zehn Minuten später, als er schaudernd beschlossen hatte, sich ins Gebüsch zu hocken und auf etwas Tageslicht zu warten, krochen zwei Lichter über die Leitplanke. Ein Auto kam durch die weite Kurve auf ihn zu.
›Oh Mann, ich hoffe das sind keine Bullen‹, dachte er mit einem nervösen Schlucken, setzte ein strahlendes »Ich-bin-ein-guter-Junge«-Lächeln auf und hob seinen Daumen. Der Wagen wurde langsamer, fuhr an ihm vorbei, beschleunigte wieder. Das Gesicht des jungen Mannes verdüsterte sich.
›Ärsche‹, dachte er entnervt. Als das Auto schon fast außer Sichtweite war, leuchteten plötzlich die Bremslichter auf und der Wagen, ein zie