: Jennifer Hauff
: (IN)STABIL Zwischen Angst und Wahn
: mainbook Verlag
: 9783948987268
: 1
: CHF 7.10
:
: Spannung
: German
: 300
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
TRAUS DU DEINEM VERSTAND? Pfleger Philipp glaubt nicht, dass die neue Patientin Sophia eine Straftäterin ist. Ihre Akten sind unvollständig. Womöglich sitzt sie zu Unrecht in der forensischen Psychiatrie. Bevor sie verurteilt und jahrelang eingesperrt werden kann, versucht Philipp, hinter den Grund für Sophias Einlieferung zu kommen. Doch mit seiner Recherche bringt er nicht nur sich selbst in Lebensgefahr. Nach und nach geraten alle Menschen, die ihm wichtig sind, ins Visier einer skrupellosen Unternehmung, die mit Menschenleben und dem medizinischen Fortschritt spielt. In Jennifer Hauffs neuem Thriller '(IN)STABIL' ist nichts so, wie es scheint. Ein perfides Spiel um Ängste und Wahnsinn sorgt für Gänsehaut.

Jennifer Hauff wurde 1984 in Frankfurt am Main geboren und lebt heute noch in der Stadt. Die gelernte Hotelkauffrau arbeitet als Front Desk Manager bei einer Fluggesellschaft und studiert Germanistik an der Goethe-Universität. Nach ihren beiden Jugendbüchern 'Herzverwandt' und 'Traumstimmen' (beide Schwarzkopf& Schwarzkopf) ist 2020 bei mainbook der LGBTQI-Thriller 'Verschnitt' erschienen.

Kapitel 1


Philipp nahm mehrere Stufen gleichzeitig. So schnell er konnte hechtete er über das Treppenhaus in den zweiten Stock der Klinik. Den Notfall-Piepser, der eben noch laut Alarm geschlagen hatte, hielt er immer noch in der Hand. Ein Notfall war nie etwas Gutes, doch wenn alle Pfleger wegen eines Zwischenfalls im Maßregelvollzug alarmiert wurden, zog sich jedem der Magen zusammen. Um in den Vorraum der forensischen Station zu gelangen, musste er zwei Chipkarten-gesicherte Schleusen passieren. Als die zweite Scheibe aus Sicherheitsglas mit einem Summen beiseite fuhr, sah er Professor Albrecht. Umringt von vier Pflegern stand der hochgewachsene ärztliche Direktor im hellen Wartebereich. Seine Statur und die Furchen auf seiner Stirn strahlten Kompetenz aus, wobei ihm der graumelierte Vollbart zusätzlich etwas Mysteriöses verlieh. Mit ernster Miene sah er Philipp kurz an, bevor er zu sprechen begann. „So, meine Herren, wir werden den Unruhestifter notfalls fixieren müssen. Herr Melius, Herr Koch, Herr Lenz und Herr Lehmann? Ich denke, Sie wissen, was zu tun ist!“

Philipp nickte entschlossen. Die anderen Pfleger taten es ihm gleich und die Gruppe bewegte sich geschlossen auf die dritte und letzte Schleuse vor der Station zu. Philipps Puls beschleunigte sich mit jedem Schritt. Das Adrenalin kribbelte bis in seine Haarspitzen. Keiner von ihnen wusste, um welche Art von Notfall es sich handelte. Bei dem Maß an Psychosen auf so engem Raum konnte trotz hoher Sicherheitsvorkehrungen alles passieren.

Als sich die Schleuse hinter ihnen schloss, hörten sie wildes Geschrei. Es kam aus dem Speiseraum. Philipp fühlte sich wie ein unbewaffnetes Mitglied des Sturmtrupps eines Sondereinsatzkommandos. In geübter Formation und auf alles gefasst, betraten die vier ausgewählten Pfleger angeführt vom Stationsarzt den Raum. Aufgebrachte Stimmen hallten von den hohen Wänden des Raumes wider. Die des Mannes mit dem Messer in der Hand stach deutlich hervor. Mit starrem Blick fixierte der große Kerl mit Glatze einen Mann am Boden. Der bedrohte Patient hatte seine Brille v