: Gert Rothberg
: Andreas Baby Sophienlust Extra 46 - Familienroman
: Blattwerk Handel GmbH
: 9783740984793
: Sophienlust Extra
: 1
: CHF 3.10
:
: Erzählende Literatur
: German
: 100
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
In diesen warmherzigen Romanen der beliebten, erfolgreichen Sophienlust-Serie ist Denise überall im Einsatz. Denise hat inzwischen aus Sophienlust einen fast paradiesischen Ort der Idylle geformt, aber immer wieder wird diese Heimat schenkende Einrichtung auf eine Zerreißprobe gestellt. Doch auf Denise ist Verlass. In der Reihe Sophienlust Extra werden die schönsten Romane dieser wundervollen Erfolgsserie veröffentlicht. Warmherzig, zu Tränen rührend erzählt von der großen Schriftstellerin Patricia Vandenberg. Andrea von Lehn stand im Wohnzimmer. Sie sah auf den Kalender an der Wand und seufzte abgrundtief. Nun war doch wirklich der gestrige Tag vergangen, als sei es ein Tag wie jeder andere gewesen. Dabei hatte sie zusammen mit ihrem Mann diesem Tag entgegengefiebert. Seit Monaten schon spielte er in ihrem Leben die größte und eine sehr beglückende Rolle. Denn an diesem Tag sollte ihr Baby zur Welt kommen. Das hatte sie selbst sich mit Hans-Joachim genau ausgerechnet, immer wieder kritisch überprüft und es sich von den Ärzten bestätigen lassen. Ob die anderen vielleicht doch recht hatten, die behaupteten, auf den Tag genau könne man die Geburt eines Kindes nun doch nicht berechnen? Das hatte sie nie hören wollen. Andrea legte die Hände zärtlich auf ihren hohen Leib. Sie spürte die Bewegungen ihres Kindes. Wie oft hatte sie ­lachend gesagt: »Es ist ganz bestimmt ein Junge, Hans-Joachim. Nur ein Junge kann sich so ungebärdig benehmen und so wild strampeln.« Hans-Joachim war freilich nicht ganz ihrer Meinung gewesen. Er hatte dann meistens gesagt: »Wenn ein Mädchen so wird wie du, Andrea, dann ist es sicher auch eine ganz wilde Strampelsuse.« Andreas Augen leuchteten jetzt. Sie dachte daran, dass Hans-Joachim dann fast immer noch etwas hinzugefügt hatte. Nämlich, dass er sich ein Mädchen wünsche, so schön wie die Mutti und so lieb wie die Mutti. Die Dogge Severin erhob sich nun vom Teppich. Knurrend und missmutig.

Der Name Gert Rothberg steht für Spitzenqualität im Bereich des guten Unterhaltungsromans. Die Schriftstellerin Gert Rothberg hat dem Liebes- und dem Schicksalsroman ihren unverwechselbaren Stempel aufgedrückt. Sie schildert zu Herzen gehende, dramatische Handlungspassagen meisterhaft und zieht ihre Leserinnen und Leser von der ersten bis zur letzten Seite in ihren Bann. Die Lektüre ihrer Romane ist ein einzigartiges Erlebnis. Nach zahlreichen Verwicklungen versteht es Gert Rothberg, ein brillantes, überzeugendes Happy End zu gestalten.

Andrea von Lehn stand im Wohnzimmer. Sie sah auf den Kalender an der Wand und seufzte abgrundtief. Nun war doch wirklich der gestrige Tag vergangen, als sei es ein Tag wie jeder andere gewesen. Dabei hatte sie zusammen mit ihrem Mann diesem Tag entgegengefiebert. Seit Monaten schon spielte er in ihrem Leben die größte und eine sehr beglückende Rolle. Denn an diesem Tag sollte ihr Baby zur Welt kommen. Das hatte sie selbst sich mit Hans-Joachim genau ausgerechnet, immer wieder kritisch überprüft und es sich von den Ärzten bestätigen lassen.

Ob die anderen vielleicht doch recht hatten, die behaupteten, auf den Tag genau könne man die Geburt eines Kindes nun doch nicht berechnen? Das hatte sie nie hören wollen.

Andrea legte die Hände zärtlich auf ihren hohen Leib. Sie spürte die Bewegungen ihres Kindes. Wie oft hatte sie ­lachend gesagt: »Es ist ganz bestimmt ein Junge, Hans-Joachim. Nur ein Junge kann sich so ungebärdig benehmen und so wild strampeln.«

Hans-Joachim war freilich nicht ganz ihrer Meinung gewesen. Er hatte dann meistens gesagt: »Wenn ein Mädchen so wird wie du, Andrea, dann ist es sicher auch eine ganz wilde Strampelsuse.«

Andreas Augen leuchteten jetzt. Sie dachte daran, dass Hans-Joachim dann fast immer noch etwas hinzugefügt hatte. Nämlich, dass er sich ein Mädchen wünsche, so schön wie die Mutti und so lieb wie die Mutti.

Die Dogge Severin erhob sich nun vom Teppich. Knurrend und missmutig.

Andrea klopfte Severin auf den Rücken. »Sei nicht so verdrossen. Du bist ein richtiger Morgenmuffel. Dein Herr arbeitet schon seit einer Stunde in der Praxis, und ich zergrüble meinen armen Kopf, wann unser Baby endlich kommt, aber du faulenzt hier, und wenn dich irgendetwas stört, knurrst du.« Sie ging zur Tür. »Ich lasse Waldi herein. An dem kannst du dir ein Beispiel nehmen. Er fegt schon seit Stunden im Freigehege herum und bellt Taps und Tölpl an. Die beiden können heute von der Rutsche nicht genug kriegen.«

Der Name Waldi war für Severin ein Alarmzeichen. Er streckte sich noch einmal, doch dann begleitete er Andrea vor die Haustür.

Die beiden brauchten nicht lange zu warten, bis Waldi angefegt kam. Er begrüßte Andrea stürmisch, aber er sprang nicht an ihr hoch. Das hatte Hans-Joachim ihm in den letzten Wochen abgewöhnt.

Andrea bückte sich zu Waldi hinab und streichelte ihn. »Ja, ja, Waldi, du weißt auch, dass sie mich am liebsten alle in eine Glasvitrine sperren möchten. Dabei fühle ich mich pudelwohl. Komm mit ins Haus, Waldi. Lass Taps und Tölpl ihr Vergnügen. Die haben ein dickes Fell. Denen passiert nichts, wenn sie einmal etwas unsanft auf dem Boden landen. Junge Bären sind nun einmal so albern. Daran kannst du nichts ändern. Auch wenn du der Chef des Tierheims bist.«

Als Andrea mit den beiden Hunden durch die Diele ging, wurde die Tür des Sprechzimmers geöffnet. Hans-Joachim von Lehn kam heraus. »Mit wem unterhältst du dich denn so angeregt, Andrea?«

»Mit den Hunden. Oder meinst du, ich führe Selbstgespräche?« Andrea lachte. Gleich darauf seufzte sie. »O Hans-Joachim, du hast ein zermürbtes Gesicht und bist um Jahre gealtert.« In ihren Augen saß der Schalk.

»Ist das ein Wunder, wenn ihr so unpünktlich seid, dein Baby und du? Ich war die ganze Nacht am Sprung, aber du hast tief und fest geschlafen.«

»Ein Glück!« Andrea lachte amüsiert. »Übrigens, gewöhne dir ja nicht die Untugend der Väter an, zu behaupten, alle guten Eigenschaften des Kindes stammten von ihnen, alle schlechten von der Mutter. Ich meine, von wegen Unpünktlichkeit.«

Hans-Joachim legte den Arm um die Schultern seiner Frau und führte sie ins Wohnzimmer. »Ach, weißt du, Andrea, mir wäre es heute ganz gleichgültig, wie unser Kind ist, wenn es nur schon da wäre. Am liebsten würde ich die Sprechstunde abbrechen. Dieses Verarzten von Hunden und Katzen regt mich heute auf. Wo ist übrigens Schwester Johanna? Du bist ja allein hier.«

»Ja. Und das ist mir sogar sehr recht. Du weißt, dass ich es nicht leiden kann, wenn ich dauernd unter Kontrolle stehe. Gott sei Dank ist Schwester Johanna nicht so feinfühlend wie du. Sie hat ­einen Waldspaziergang gemacht. Sie meint, die Zeit hier bei uns müsse sie nutzen. Wenn sie erst wieder in ihrem Krankenhaus in Stuttgart steckt, muss sie weit fahren, um ins Grüne zu kommen.«

Das Gesicht des werdenden Vaters rötete sich vor Unwillen. »Schwester Johanna ist als Hebamme bei uns und nicht zum spazieren gehen. Und so etwas empfiehlt uns Frau Dr. Frey. Wenn Schwester Johanna nicht spätestens in einer Viertelstunde zurück ist, bringe ich dich nach Maibach ins Krankenhaus.«

Andrea erschrak. Dann wurde sie ärgerlich. »Stelle dich doch nicht so an, Hans-Joachim. Beko