: Isabell Rohde
: Ich will einen Papi - keinen Onkel Mami Classic 71 - Familienroman
: Blattwerk Handel GmbH
: 9783740983970
: Mami Classic
: 1
: CHF 3.10
:
: Erzählende Literatur
: German
: 100
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Seit über 40 Jahren ist Mami die erfolgreichste Mutter-Kind-Reihe auf dem deutschen Markt! Buchstäblich ein Qualitätssiegel der besonderen Art, denn diese wirklich einzigartige Romanreihe ist generell der Maßstab und einer der wichtigsten Wegbereiter für den modernen Familienroman geworden. Weit über 2.600 erschienene Mami-Romane zeugen von der Popularität dieser Reihe. »Simon!« rief Loni Stolten dem jungen Architekten über den Flur nach. »Simon! Nur einen Moment, bitte!« Simon Sodermann blieb stehen und sah der jungen Büroangestellten entgegen. Loni war appetitlich anzuschauen und immer gutgelaunt. Vor einer Woche, als man in der Firma Hagen den Geburtstag des Chefs feierte, hatte sie ihm fast eine Stunde lang Witze erzählt. Weil er keine Witze leiden konnte, hatte er keinen davon behalten. Dabei fehlte es ihm nicht an Humor, und sein Gedächtnis funktionierte tadellos. Aber er gehörte nun mal zu den guterzogenen, zurückhaltenden Männern, die mehr zur feinen Lebensart als zu prustendem Gelächter in angetrunkener Runde neigten. »Aber nur eine Minute, Loni. Der Chef will mich sprechen«, warnte er vorsorglich, um ja nicht unhöflich zu erscheinen. Loni sah ihn aus ihren kecken veilchenblauen Augen an. »Letzte Woche hast du mir einen Kinoabend versprochen.« sich ganz genau daran erinnerte. »Ich?« »Ja, du! Du hast es versprochen, wenn ich endlich aufhöre, Witze zu erzählen.« »Stimmt.

»Simon!« rief Loni Stolten dem jungen Architekten über den Flur nach. »Simon! Nur einen Moment, bitte!«

Simon Sodermann blieb stehen und sah der jungen Büroangestellten entgegen. Loni war appetitlich anzuschauen und immer gutgelaunt. Vor einer Woche, als man in der Firma Hagen den Geburtstag des Chefs feierte, hatte sie ihm fast eine Stunde lang Witze erzählt. Weil er keine Witze leiden konnte, hatte er keinen davon behalten. Dabei fehlte es ihm nicht an Humor, und sein Gedächtnis funktionierte tadellos. Aber er gehörte nun mal zu den guterzogenen, zurückhaltenden Männern, die mehr zur feinen Lebensart als zu prustendem Gelächter in angetrunkener Runde neigten.

»Aber nur eine Minute, Loni. Der Chef will mich sprechen«, warnte er vorsorglich, um ja nicht unhöflich zu erscheinen.

Loni sah ihn aus ihren kecken veilchenblauen Augen an.

»Letzte Woche hast du mir einen Kinoabend versprochen.«

Simon tat erstaunt, obwohl er

sich ganz genau daran erinnerte. »Ich?«

»Ja, du! Du hast es versprochen, wenn ich endlich aufhöre, Witze zu erzählen.«

»Stimmt. Und du hast dich daran gehalten.« Er schmunzelte. »Also gut. Wann hast du Zeit?«

»Heute?« Unter ihrem enganliegenden Pullover zeichneten sich ihre mädchenhaften Formen ab. Der kurze Rock erlaubte einen Blick auf ihre schlanken Beine. Loni arbeitete erst seit zwei Monaten in der Firma, galt als flink und rührig und war bei allen Kollegen, ob Architekten oder Bürokräften, beliebt.

Simon, der als die rechte Hand des Chefs galt, konnte Georg Hagen keinesfalls warten lassen.

»Ich sag dir noch Bescheid. Jetzt muß ich erst mal zu unserem Boß«, meinte er. »Es geht um das Projekt am Stauwehr, du weißt doch, die Villenanlage mit den Atelierwohnungen.«

Loni nickte, ihr Lächeln schwankte zwischen Zweifel und Bewunderung für den Kollegen. Simon Sodermann war ein richtiges As im Architekturbüro Hagen und der tollste Mann, den sie bis jetzt kennengelernt hatte. Er sah phantastisch aus, war nie überheblich und strahlte doch so eine angenehme Selbstsicherheit aus. Darum verzieh sie ihm auch, wenn er nicht über ihre Witze lachte. Sie wußte ja, daß er sie trotzdem schätzte.

»Du willst also wirklich einen Abend mit mir verbringen?«

»Ja, gern«, versicherte er. »Wenn ich nichts anderes vorhabe, spricht nichts dagegen.« Und schon verschwand er hinter der Tür des Chefzimmers.

»Uff!« ächzte Loni verärgert. »Wenn ich nichts anderes vorhabe!« ahmte sie ihn enttäuscht nach und stapfte davon in Richtung ihres Arbeitszimmers.

Georg Hagen bat den jungen Kollegen auf den Sessel vor seinem Schreibtisch. Er sah ihn lange und forschend an, bis Simon seine Nervosität nicht mehr verbergen konnte.

»Ist irgendwas schiefgelaufen?« fragte er vorsichtig.

Da lachte der Fünfundsechzigjährige. »Im Gegenteil. Alles läuft nach Plan. Und wenn es weiter so gutgeht, bin ich in acht Wochen Großvater.«

»Ach, so? Ja, dann… Ich gratuliere«, erwiderte Simon förmlich.

»Sie verstehen meine Freude wohl nicht?«

»Nun ja, ich bin noch nie Großvater geworden, Herr Hagen.«

»Aber Ihre verehrten Eltern wünschen sich gewiß einen Enkel?«

Simon hatte hellbraune Haare, die ihm manchmal ein wenig wirr in die Stirn hingen. Aber das war auch das einzige an ihm, das nicht ganz korrekt war. Nun strich er sich eine Strähne aus der Stirn.

»Das kann sein. Aber Vicki und ich wohnen noch zu Hause. Bis jetzt…«

»Ihre Schwester ist jünger als Sie?«