Zweites Kapitel
V or Corona nahm die Anzahl an Urlaubern in der Stadt jedes Jahr zu. Die Mischung aus gut erhaltener historischer Bausubstanz in der liebevoll restaurierten Altstadt, blühenden Marillenbaumgärten in der sanft hügeligen Umgebung und modern aufbereiteten Naherholungsgebieten am azurblauen Fluss erregte über die Landesgrenzen hinweg großes Aufsehen. Die Besucher kauften die Erzeugnisse der Region als Souvenirs für die Daheimgebliebenen in rauen Mengen und verstärkten dadurch die Popularität des Marillenstädtchens.
Das gefiel den örtlichen Touristikern. In einer globalisierten Welt mit stetig wachsenden Mega-Citys suchten die Menschen das Ursprüngliche, das Echte, erklärten sie ihren Erfolg wie Gallier, die über das Rezept des heißbegehrten Zaubertranks verfügten. Gediegenes, nachhaltiges Handwerk sei die Zukunft und billige, minderwertige Massenproduktion die Vergangenheit. Dass sie selbst von einer