3.
„Savinama!“ Einem Flackern gleich hallte es aus weiter Ferne. War er gemeint?
Was war geschehen? Wo war er? Das Denken fiel unsagbar schwer.
Ein erster Versuch, die Umgebung wahrzunehmen.
Der Sand unter den Händen. Die auslaufenden Wellen, die die Finger umspülten. Der Wind, der über das Gesicht strich. Die Erinnerung an eine Flucht. Die Klippen.
Die Erkenntnis breitete sich in ihm aus, er war gestürzt.
Er atmete. Eine beruhigende Feststellung. Der Zustand, befremdlich.
Seltsam, er empfand keinen Schmerz. Wenn er es recht betrachtete, war da gar nichts. Er bemühte sich, die Augen zu öffnen. Schlieren waberten durch das Sichtfeld und die Anstrengung ließ den Geist wieder verwischen.
Trotzdem war alles nah. Unwirklich.
Eine Zwischenwelt, die ihn umgab. Nicht kalt oder warm. War es das, was sein Vater versuchte zu beschreiben, wenn er von der Magie erzählte? Etwas so Großes, dass es unmöglich war, es in Worten auszudrücken? Die Finger regten sich, berührten den feuchten Sand. Leben. Ein erneuter Versuch, die Lider zu heben. Der Drang, die Welt zu sehen. Jedes Detail, das er liebte. Eine Bewegung der Lippen. Er schmeckte Salz darauf. Die Luft, die die Lunge durchdrang und die Wärme der Sonne. Es war Nacht. Ihr Atem trotzdem anwesend. Zog sich durch das Erdreich. Wie kleine Adern. Er stellte sich vor, wie sie in die Haut eindrangen, sich das Blut mit den Elementen vermischte.
Keine Furcht, keine Fragen. Kein Wunsch, den Zustand zu ändern. Wenn er nicht so müde wäre. Etwas Unvergleichliches bewegte sich um ihn herum. Streifte ihn, fremd und vertraut zugleich. Sein Bewusstsein drohte abzudriften. Nicht schlafen, bitte nicht schlafen.
Geräusche drangen durch die Schlieren seiner Gedanken. Sie wirkten deplatziert. Stimmen? Sie erreichten ihn, leise und mal lauter, wie das Brausen der Wellen. Es war friedlich hier, wie in einem Kokon.