: Johann Simons
: Herr Heiland und der Tote im Kuhstall Provinz-Krimi. Folge 6
: beTHRILLED
: 9783751701662
: Herr Heiland ermittelt
: 1
: CHF 4.50
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 111
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Folge 6 - Herr Heiland feiert ein Fest: Zum ersten Mal wird er der Gemeinde in Sonntal am See beim Pfarrfest vorstehen. Doch die lokalen Sitten verwundern den Zugezogenen noch immer: Braucht es wirklich einen frisch geschlachteten Ochsen auf dem Kirchplatz? Zumal seit Tagen Unbekannte mit Flugzetteln gegen die Schlachtung protestieren - etwa militante Tierschützer? Da sorgt ein nächtlicher Überfall für den Schock: Kasimir, das Opfertier, wird aus seinem Stall bei Bauer Billen entführt. Schlimmer noch, Billens Knecht Max liegt dort - erschlagen! Pfarrer Heiland muss den Fall lösen, wenn er das Pfarrfest retten will ...

Über die Serie: Der gemütliche Dorfpastor Klaas Heiland wagt einen Neuanfang im bayrischen Touristenidyll Sonntal am See. Dabei muss er nicht nur mit seiner resoluten Haushälterin, dem überambitionierten Bürgermeister und den eigenwilligen Traditionen der Sonntaler zurechtkommen: Nein, hier in der Provinz geben sich die Mörder die Klinke in die Hand! Und im Gegensatz zum sympathischen Dorfpolizisten Tobias Kern hat der friedliebende Heiland ein Talent zur Lösung von Kriminalfällen ...

Herr Heiland - ein himmlischer Cosy-Krimi für alle Fans von gemütlichen Ermittlungen.

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung.



<p><strong>Joha n Simons</strong> ist ein deutscher Autor, der bereits viele Romane unter vielen Namen verfasst hat. Unter diesem Pseudonym lebt er seine Vorliebe für gemütliche Krimis mit charmantem Schmunzelhumor aus.</p>

Kapitel 2


The show must muh on


Der Billen-Hof befand sich außerhalb der Ortsgrenzen, umgeben von weiten Feldern und Wiesen. Die Leiche lag im Stall.

»Schöner Mist, hm?«, sagte Tobias Kern leise. Er meinte nicht den großen Haufen drüben an der Scheune. »Und das so kurz vor der Kirchweih. Wenn das mal kein schlechtes Omen ist …«

Der Polizist aus der Wache in der Kreisstadt Bad Blümchen war bereits am Tatort, begleitet von gleich mehreren Kollegen. Nun, da er Heiland nahen sah, kam er dem Pastor entgegen.

Heiland schüttelte Kerns Hand und sah sich um. »Was in aller Welt ist hier passiert?«, fragte er. »Herr Billen hat uns im Pfarrhaus angerufen. Aber mehr als dass jemand gestorben ist, weiß ich nicht.«

Kern trat einen Schritt zur Seite und deutete ins Innere des Stalls. »Gestorben ist gut«, sagte er brummend.

Der Stall des Bauernhofs war lang und schmal. Rechts und links des Mittelgangs standen ein paar Kühe in mit Heu ausgelegten Bereichen. Sie kauten entspannt vor sich hin und beobachteten den Trubel, der in ihr Zuhause eingebrochen war, mit Gleichmut und Desinteresse. Nicht einmal der Tote rang ihnen eine Reaktion ab. Er lag am hinteren Ende des Mittelgangs auf dem nackten Betonboden und war von einer Blutlache umgeben, in der sich das Neonlicht der Deckenlampen spiegelte.

Rings um den bäuchlings am Boden ruhenden Mann standen und hockten Kerns Kollegen von der Wache. Es handelte sich um fünf Personen, von denen Heiland zwei vom Sehen kannte. Ein Kollege in weißer Schutzkleidung machte Fotos des Toten, während zwei weitere sich in der unmittelbaren Umgebung des Mannes nach etwaigen Spuren umsahen. Einer von ihnen benutzte dazu sogar ein Schwarzlicht.

»Das ist der Kranzler Max«, sagte Kern, als ihm Heilands fragender Blick auffiel. »Kennen Sie den?«

»Bedaure«, verneinte Heiland. »Sollte ich?«

Kern zuckte mit den Achseln. »Ist …War Jakob Billens Knecht. Und das schon seit Jahren. Ein patenter Mann, soweit ich weiß. Beileibe kein Einstein, wenn Sie verstehen, aber ein guter Arbeiter.«

Heiland trat näher. Er achtete darauf, den Beamten nicht in die Quere zu kommen. Sie wussten genauso wie er, dass er hier nichts zu suchen hatte. Doch genau wie ihnen war auch ihm selbst klar, warum Bauer Billen in dieser Nacht neben der Polizei auch das Pfarrhaus informiert hatte. Heiland hatte ein Händchen für Mord, so einfach war das.

»Wer hat ihn gefunden?«, wandte er sich an Kern. »Billen selbst?«

Der Polizist nickte. »Vor einer Dreiviertelstunde, ungefähr. Jakob wurde vom Muhen der Kühe wach und ging nachsehen, ob etwas nicht stimmte. Und da … Na ja, den Rest sehen Sie ja selbst.«

Und ob er das tat. Heiland schloss kurz die Augen und sprach ein stummes Gebet. Doch das Bild, das sich ihm bot, verfolgte ihn auch noch ins Dunkel hinter seinen Lidern.

Max Kranzler hatte eine klaffende Wunde am Hinterkopf. Das Haar des breitschultrigen Mittvierzigers war blutverschmiert, Blut klebte auch in seinem dunklen Vollbart. Kranzler trug Jeans, ein kariertes Hemd und Stiefel. Die Kopfwunde schien seine einzige Verletzung zu sein, und sie war nicht allzu alt.

»Womit wurde er getötet?«, fragte Heiland.

Kern trat in eine der leeren Boxen, wo ein paar stabil aussehende Holzbretter an der Rückwand lehnten. Ein weiteres Brett lag am Boden. »Hiermit, allem Anschein nach.«

Heiland näherte sich vorsichtig und sah, was Kern meinte.