Das abgelegene Wüstental auf der Westseite der heutigen Stadt Luxor ist der Schauplatz wo sich wichtige Episoden von Tutanchamun und seiner Entdeckungen abspielen. Mit dem Beginn des Neuen Reiches (18. bis 20. Dynastie) wurde ab Pharao Amenhotep I. das Tal als Bestattungsort der Könige ausgewählt. Das Tal diente aber auch einigen Königinnen und verdienten Beamten oder nahen Verwandten der Könige als privilegierter Bestattungsplatz. Die Ägypter empfanden die Gräber aber nicht als das, was wir heute darin sehen, nämlich als Ruhestätte für Tote, sondern als Orte der Wiedergeburt. Die Gräber erfüllten in ihrer Architektur und Dekoration genau diese Aufgabe. Daher finden sich bei den Grabdekorationen auch keine biographischen Episoden, sondern kultische Texte, die dem König den Weg ins Jenseits ermöglichen sollen. In früheren Dynastien hatten sich die Könige in Pyramiden, welche Totentempel und Taltempelkomplexe aufwiesen, bestatten lassen. Alle wurden ausgeplündert, dies war auch den Königen bewusst geworden: Im Neuen Reich wollte man der Grabstörung vorbeugen und trennte die Tempelanlage vom Grab. Die Totentempel lagen am Westufer am Rande des Fruchtlandes. Viele davon sind bis heute erhalten geblieben. Die Gräber befanden sich nun versteckt im abgelegenen Wüstental, das überwacht wurde. Über dem Tal thront eine Gebirgsspitze, genannt el-Qurn (arabisch „Das Horn“) welches in seiner Form an eine natürliche Pyramide erinnert.
Mit dem Ende des Neuen Reiches kehrte zunächst für über fünfhundert Jahre Ruhe im Tal ein. Die Könige der 3. Zwischenzeit ließen sich im Norden in Gräbern bestatten die in Tempelarealen lagen. Das Tal der Könige wurde nur noch für Nachbestattungen von Privatpersonen nachgenutzt (Viele gefundene Mumien gehören dieser Nachbelegung an). Erst in der Zeit der Griechen gegen Ende des 3. Jahrhunderts v. Chr. und bis in Römische Zeit wurde das Tal von antiken Touristen besucht. Einige Gräber standen damals bereits offen, wie Graffiti der antiken Besucher beweisen.
Die meisten damals offenen Gräber gehören der 20. Dynastie, wenige der 19. Dynastie an. Diese waren in ihrer Architektur sichtbarer angelegt worden. Chronologisch wurde die Entdeckung quasi von hinten her aufgerollt. Das früheste datierbare Graffito stammt aus dem Jahr 278 v. Chr. das jüngste der antiken Inschriften aus dem Jahr 537 n. Chr. [21].
Die christliche und die islamische Epoche in Ägypten interessierten sich kaum für das Tal. Erst ab dem 17. Jahrhundert kamen wieder Reisende ins Tal, welche davon in einem Reisebericht Kunde vom Tal ablegten. Einer der ersten Berichte stammt von Pater Claude Sicard, dem Leiter der Jesuiten in Kairo, welcher das Tal 1708 besuchte und von Gräbern im Tal berichtete. Einen genaueren Bericht vom Tal lieferte der englische Reisende Richard Pococke, der 1739 im Tal war und den Reisebericht unter dem Titel „Observations on Egypt“ im seiner Buchreihe „Description of the East, and some other countries“ 1743 publizierte.