Innen und Außen: Körper und Säfte, Kosmos und Klima
Die vier Körpersäfte:Über die Natur des Menschen 2.4.7
Unter den Ärzten sagen die einen, dass der Mensch nur Blut ist, die anderen, er sei Galle, manche aber auch, er sei Schleim … Ich aber sage, wenn der Mensch Eins (hen) wäre, würde er niemals Schmerzen haben; denn es gäbe nichts, wodurch er Schmerz empfinden könnte, wenn er Eins wäre.
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Der Körper des Menschen hat Blut (haima) und Schleim (phlegma) und gelbe (xanthe) und schwarze Galle (melaina chole), und das ist die Natur seines Körpers, und dadurch hat er Schmerzen und ist gesund. Am gesundesten ist er, wenn diese [Säfte] im richtigen Verhältnis ihrer Kraft (dynamis) und ihrer Quantität (plethos) zueinander stehen und am besten gemischt (memigmena) sind. Schmerzen hat er, wenn etwas von ihnen zu viel oder zu wenig vorhanden ist oder sich im Körper absondert und nicht mit dem Ganzen vermischt ist. Denn notwendigerweise wird, wenn etwas von diesen [Säften] sich absondert und für sich bleibt, nicht nur der Körperteil, von dem es sich absondert, krank, sondern es bereitet auch an der Stelle, wo es sich sammelt und wohin es sich ergießt, durch Überfüllung Schmerz und Beschwerden. Und auch wenn aus dem Körper von diesen Bestandteilen mehr herausfließt, als er im Übermaß hat, macht die Entleerung Schmerz. Wenn andererseits die Entleerung (kenosis), die Ortsveränderung (metastasis) und die Abscheidung (apokrisis) von den anderen Stoffen im Innern des Körpers stattfindet, so muss das nach dem Gesagten den Stellen doppelten Schmerz bereiten, von denen etwas sich absonderte und wohin es übermäßig floss.
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Der Schleim wächst im Menschen im Winter. Von den Bestandteilen des Körpers ist er dem Winter