: Sarah Mallory
: Sie sind meine Rettung, Mylord!
: Cora Verlag
: 9783751502610
: Historical MyLady
: 1
: CHF 4.00
:
: Historische Romane und Erzählungen
: German
: 256
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Was für ein unfreundlicher Kerl! Der düstere Lord Quinn ist so gar nicht der Typ Mann, den die lebhafte Serena sich als zukünftigen Ehemann vorstellt. Auch er scheint von ihr nicht sonderlich angetan zu sein. Deshalb verbannt sie die Begegnung mit ihm schnell aus ihren Gedanken und widmet sich wieder der Suche nach einem Ehemann, der sie nicht nach wenigen Minuten langweilt. Das bringt sie allerdings in eine gefährliche Situation, aus der sie ausgerechnet der Mann rettet, den sie nie wiedersehen wollte: Lord Quinn. Ist er vielleicht doch viel aufregender, als sie vermutet hat?



Schon immer hat die in Bristol geborene Sarah Mallory gern Geschichten erzählt. Es begann damit, dass sie ihre Schulkameradinnen in den Pausen mit abenteuerlichen Storys unterhielt. Mit 16 ging sie von der Schule ab und arbeitete bei den unterschiedlichsten Firmen. Sara heiratete mit 19, und nach der Geburt ihrer Tochter entschloss sie sich, das zu tun, was sie schon immer hatte tun wollen: schreiben. Voller Stolz konnte sie schon bald ihre ersten historischen Liebesromane in der Hand halten. Als sie Zwillingssöhne bekam, musste das Schreiben in die 2. Reihe rücken. Wegen eines Knöchelbruchs musste sie einige Jahre später 12 Wochen auf dem Sofa verbringen. Nun fand sie endlich Zeit, ihren nächsten Roman zu beenden. Und seitdem hat das Schreiben sie nicht mehr losgelassen. Ihre Spezialität sind historische Liebesromane mit einem abenteuerlichen Touch.

1. KAPITEL

London 1816

Serena trat auf die Terrasse hinaus. Es war eine warme Nacht, der Regen hatte aufgehört, nur ein paar Wolken zogen noch über den Himmel. Sie zögerte, ihr Herz schlug schnell. Sie wusste, sie setzte ihren Ruf aufs Spiel, aber wie sollte sie wissen, ob Sir Timothy der richtige Mann für sie war, so lange sie ihn nicht geküsst hatte? Leichtfüßig lief sie die Stufen am Ende der Terrasse hinunter, wo ein Weg vom Haus weg zu einem blätterbewachsenen Durchgang zwischen hohen Hecken führte. Ein leichter Wind spielte mit ihren Röcken, und sie fröstelte ein wenig, als sie durch den Bogen trat. Eine kleine Umarmung konnte doch sicher nicht gefährlich sein?

Der Rosengarten sah anders aus als noch vor ein paar Tagen, als sie mit ihrem Bruder und ihrer Schwägerin, Lord und Lady Hambridge, hier gewesen war. Henry war begierig darauf, die Gemälde zu sehen, die Lord Grindlesham verkaufte, und während die Gentlemen zur Galerie gingen, hatte seine Frau Serena und Dorothea die Gärten gezeigt. Jetzt im Mondlicht schimmerten die Wege in hellem Silber, und die Farben der Rosen schienen von Blaugrau bis beinahe Schwarz zu reichen. Aber wenn auch die Blumen ihre Farben verloren hatten, so war doch ihr Duft stärker als zuvor, und während Serena den Weg entlangschritt, atmete sie diesen Duft tief ein. Aber als sie die Wegbiegung erreichte, bemerkte sie noch etwas außer dem Rosenduft in der Nachtluft. Ein leichter Geruch nach Tabak.

Vor sich sah sie eine Laube aus Kletterrosen, und ihr Herz schlug noch schneller. Dort im Schatten bemerkte sie die unverkennbare Gestalt eines Mannes. Sein Oberkörper war verborgen, aber die übereinandergelegten Beine in den hellen Kniehosen und die weißen Seidenstrümpfe waren im Zwielicht deutlich zu erkennen. Serena hatte erwartet, dass ihr Verehrer auf und ab schritt und ungeduldig auf ihre Ankunft wartete, aber da saß er, völlig entspannt. Sie unterdrückte den leichten Anflug von Enttäuschung und eilte lächelnd auf ihn zu.

„Verzeihung, ich wurde aufgehalten. Ich …“ Erschrocken verstummte sie und spähte in die Dunkelheit. „Sie sind nicht Sir Timothy.“

„Nein, der bin ich nicht.“

Die Antwort war kaum mehr als ein verärgertes Gemurmel. Der Mann erhob sich, und Serena machte einen Schritt zurück. Jetzt bemerkte sie, dass er Sir Timothy Forsbrook ganz und gar nicht ähnlich sah. Zunächst einmal war dieser Mann weit größer, obwohl sein Oberkörper so breit war, dass seine Größe nicht sehr auffiel. Während Sir Timothy seine schimmernden schwarzen Locken sorgfältig frisiert trug, war das Haar dieses Fremden heller und zu lang, um modisch zu sein. Und als er vortrat, erschien er ihr ganz und gar nicht gut aussehend. Im Licht des Mondes wirkte sein markantes Gesicht abweisend, als würde er sie finster ansehen.

Er blickte auf sie hinunter, und sie wich einen weiteren Schritt zurück.

„Entschuldigen Sie …“ Sie wollte sich abwenden, aber seine nächsten Worte ließen sie innehalten.

„Es war ein Bursche hier, aber er ist gegangen.“

„Gegangen?“

„Ja. Er besaß die Unverschämtheit, von mir zu verlangen, den Platz zu räumen, also habe ich ihm einen Tritt gegeben.“

Sie schlu