: Eduard Schnitzer Emin Pascha
: Jürgen Ruszkowski
: Emin Pascha: Reisetagebücher aus Zentralafrika aus den 1870-80er Jahren
: neobooks Self-Publishing
: 9783753191454
: 1
: CHF 8.80
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: Geschichte
: German
: 324
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Eduard Schnitzer, genannt Emin Pascha, verwaltete in den 1870-80er Jahren im Auftrag der ägyptischen Regierung die südlichste Provinz Ägyptens in Zentralafrika. Er erwarb sich dabei herausragende Verdienste. Er unternahm hierzu diverse Reisen entweder per Schiff oder zu Fuß durch teilweise unwegsames Gelände und beschreibt in seinen Tagebüchern gründlich seine Erlebnisse bei der Begegnung mit den indigenen afrikanischen Völkern, deren Lebensweise er beschrieb, der wilden afrikanischen Vegetation und Tierwelt. Besonders für Ethnologen und Ornithologen sehr interessant.

Geboren am 28. März 1840 in Oppeln (Oberschlesien) als Isaak Eduard Schnitzer. Er war Afrikaforscher und Gouverneur der Provinz Äquatoria im türkisch-ägyptischen Sudan. Bekannt wurde er vor allem durch seine Rolle während des Mahdi-Aufstandes und die zu seiner Rettung entsandte Emin-Pascha-Expedition. Er verstarb am 23. Oktober 1892 in Kinena im Kongogebiet einem arabischen Handelsposten, von Sklavenhändlern ermordet.

Henry Stanley: Persönliches Von Emin Pascha


Henry Stanley:Persönliches Von Emin Pascha

Alter und frühere Tage Emin Pascha's. – Gordon und das Gehalt Emin Pascha's. – Letzte Unterredung mit Gordon Pascha im Jahre 1877. – Letzte Zufuhr von Munition und Lebensmitteln an Emin. – Fünf Jahre abgesperrt. – Mackay's Bibliothek in Uganda. – Emins Fähigkeiten und Tüchtigkeit für seine Stellung. – Seine Sprach- und sonstigen Kenntnisse; sein Fleiß. – Seine zierlichen Tagebücher. – Schukri Aga's Erzählung von Emins Rückzug von Kirri nach Mswa. – Emin bestätigt die Erzählung. – Der Pascha und die Dinka. – Eine Löwengeschichte. – Emins Vogelstudien.

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Ich beabsichtige nicht, eine biographische Skizze über Emin Pascha zu schreiben, sondern will nur die jetzigen Einzelheiten hier wiedergeben, die er mir selbst bei unserm täglichen Zusammensein von seinem Leben im Sudan und seiner Bekanntschaft mit seinem berühmten Chef, dem ewig beklagten Gordon, berichtet hat.

Von Geburt ist Emin Pascha Deutscher. Er gibt an, 48 Jahre alt zu sein, und muss daher im Jahre 1840 geboren sein. Ich glaube er muss noch jung gewesen sein, als er in Konstantinopel eintraf, sowie dass irgendein großer Herr ihn bei seinen Studien unterstützt hat und er durch denselben Einfluss wahrscheinlich in türkische Dienste gekommen und der ärztliche Begleiter von Ismail Hakki Pascha geworden ist. Wenn er, wie er mir selbst erzählte, mehr als 20 Jahre unter der Flagge des Halbmondes gedient hat, muss er im Jahre 1864 in den Dienst der Türkei getreten sein. Er schloss sich in Stambul der jungtürkischen oder Reformpartei an, welche ihr eigenes Organ besaß, das wegen seiner kühnen Befürwortung der Reformen dreimal von den Behörden unterdrückt wurde. Bei der letzten Unterdrückung desselben musste Emin das Land verlassen. Nach seiner Ankunft in Ägypten im Dezember 1875 trat er in ägyptische Dienste und wurde nach Khartum gesandt.

„Gordon ernannte mich zuerst zum Arzt mit einem monatlichen Gehalt von 25 Pfd. St., dann erhöhte er dasselbe auf 30 Pfd. St.; bei der Rückkehr von meiner Mission nach Uganda überraschte er mich mit der Erhöhung meines Gehalts auf 40 Pfd. St., doch wurde dasselbe, als ich Gouverneur dieser Provinz wurde, wie bei allen Provinzgouverneuren, 50 Pfd. St. monatlich.

Charles George Gordon – 1833 – 1885

Generalgouverneur der ägyptischen Provinz Sudan

Wie hoch das Gehalt eines Generals ist, weiß ich nicht. Indessen war ich damals nur ein ‚Miraman‘, eine Art Zivil-Pascha, der sein Gehalt nur so lange bekommt, wie er beschäftigt wird, dasselbe aber verliert, sobald man seiner Dienste nicht mehr bedarf. Ich hoffte zum Militär-Pascha, d. h. Divisionsgeneral, ernannt zu werden.“

„Nunmehr ernannte Gordon den deutschen Vizekonsul in Khartum, ohne jegliche Befugnis von mir, zu meinem Agenten, um mein Gehalt entgegenzunehmen. Ich glaube, dasselbe ist diesem mehrere Monate ausbezahlt worden; doch ernannte Gordon schließlich diesen selben Vizekonsul zum Gouverneur von Dafur, als welcher er bald darauf gestorben ist. Bei der Ordnung seines Nachlasses fand sich nach Bezahlung einiger kleiner Schulden noch eine genügende Summe vor, sodass seiner Frau 500 Pfd. St. nach Kairo geschickt und mir als Hauptgläubiger der Betrag Von 50 Pfd. St.