EINS
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Anatole ist ungeduldig
Am Abend nahm Anatole seine Vögel häufig heraus, seine schlecht gemachten Vögel, die mit einem stumpfen Meißel aus einem Stück Treibholz geschnitzt und mit kräftigen Farben bemalt waren, wenig realistisch wirkten, aber, so hoffte er, trotzdem zu täuschen vermochten. Als ich mich eines Tages darüber lustig machte, erwiderte er:
»Und du, was ist mir dir, gibt es in deinem Leben eigentlich irgendetwas, worauf du dich verlassen kannst?«
»Nein ... Abgesehen davon, dass ich ständig in einer Zwickmühle stecke und mir nur die Wahl zwischen dem einen oder dem anderen Übel bleibt.«
»Also, es ist eben alles so, wie ich es haben will, auch meine Vögel sind so, wie ich sie haben will. Macht nichts, wenn das an meiner Ungeschicklichkeit liegt.«
Anatole legte viel Herzblut hinein, aber keiner seiner Vögel war gelungen. Brachvögel sahen aus wie Reiher, Kiebitze wie Tauben. Hartnäckig hatte er darauf bestanden, dass es auf Schönheit nicht ankäme. Es war nicht die Länge des Schnabels oder die Farbe des Schwanzgefieders, was die echten Vögel anzog, sondern die Haltung zählte, die Art, wie sie auftraten, nicht mehr und nicht weniger. Allerdings schien es, als würden sich nur wenige Zugvögel hereinlegen lassen.
Es war eine Jahreszeit mit starkem Tidenhub. Die Eröffnung der Jagdsaison stand unmittelbar bevor, und Anatole traf Vorbereitungen. Er steckte seine Lockvögel in den Sand, betrac