Die stillsten Worte sind es, welche den Sturm bringen. Gedanken, die mit Taubenfüßen kommen, lenken die Welt.
Friedrich Wilhelm Nietzsche
Von Pünktlichkeit hält mein lieber Andreas wieder mal so viel, wie meine lieben Kolleginnen und Kollegen vom klerikalen Imperialismus der BRD, mit seiner Scheindemokratie, nämlich nichts, rein gar nichts! Zu mindest nichts besonders Gutes! Sagen sie jedenfalls bei allen parteipolitischen Veranstaltungen. Welche Gedanken sie in ihren Köpfen wirklich bewegen, weiß man ja sowieso nicht. Was allerdings die Genossen vom „Horch und Guck“, also der Stasi, schon gern wissen wollten. Na, Pünktlichkeit mal hin oder her vermutlich ist er bei seinen Eltern mit dem Magdeburger Schnellzug durch sein Kinderzimmer gerast als es darum ging, sich anständige Manieren anzueignen. Ich habe meine Zeit auch nicht gepachtet. Wäre ja nicht so schlecht wenn das möglich wäre ist es aber nicht. Eine halbe Stunde Mittagszeit ist für ein Plauderstündchen mit dem Freund ziemlich knapp. Rücksichtsvoll formuliert! „Was regst du dich eigentlich so auf? Wenn du mit ihm im Bett liegst, oder in eurem Trabi auf der Rückbank ein so genanntes Schlummerchen machst, geht dir doch immer alles viel zu hastig, obwohl du ja eigentlich für solche Gelegenheiten mehr Zeit hättest?!“ „Was meckerst du denn mit mir rum, ha?“ „Na, na geht’s etwas netter. Ich bin ja dein inneres „Ich“, und nicht dein Andreas, wenns recht ist. Ich mein ja nur. Ich kann ja verstehen, dass dich das nervt. Der wahre Grund deiner Stinklaune ist nicht dein lieber Schatz, sondern das Amtsgericht in Magdeburg, glaube ich jedenfalls!“ „Entschuldige bitte, Isi, du hast ja recht.“
Als Gundula bewusst das erste Mal ihre innere Stimme wirklich fühlte und hörte, wollte sie schon zu einem Psychologen gehen, um in einem Gespräch feststellen zu lassen, ob gegebenenfalls erste Anzeichen einer kleinen, sich anbahnenden Magge zu erkennen wäre. Der Arzt meinte lediglich, sie sei völlig überarbeitet, und sollte sich doch die