: Stella Cameron
: Mord mit Schuss
: dp Verlag
: 9783968178189
: Ein Folly-on-Weir-Krimi
: 1
: CHF 5.30
:
: Erzählende Literatur
: German

Neuanfang mit Mord… der erste Fall für Alex Duggins
Die spannende Cosy Crime-Reihe der New York Times-Bestsellerautorin Stella Cameron endlich auf Deutsch

Nach dem Scheitern ihrer Ehe fällt Alex Duggins in ein tiefes Loch. Sie möchte einen Neuanfang wagen und kehrt darum in die Gegend zurück, in der sie aufgewachsen ist. Im kleinen englischen Dorf Folly-on-Weir kauft sie denörtlichen Pub, der kurz vor der Pleite steht. Leider ist nicht jeder von ihrem Eindringen in den gewohnten Dorfalltag begeistert und die Bewohner machen ihr das Leben schwer. Doch als Alex bei einem winterlichen Spaziergang in den Hügeln oberhalb von Follyüber eine Leiche stolpert, sind die Streitigkeiten mit den Dorfbewohnern vergessen. Der Hals des Toten wurde mit einem Pfeil durchbohrt. Und plötzlich befindet sich Alex im Mittelpunkt der Ermittlungen. Kann sie ihren Namen reinwaschen und den wahren Mörder finden?

Erste Leserstimmen
„Eine neue Cosy Krimi-Reihe mit weiblicher Ermittlerin? Da musste ich zuschlagen und wurde nicht enttäuscht!“„Die Cotswolds als Setting und der spannende Fall haben mich vollkommen in den Bann gezogen.“
„Es kommt echtes Agatha Christie-Feeling auf, großartig!“„unterhaltsam, charmant und wirklich fesselnd.“



Stella Cameron ist eine New-York-Times- und USA-Today-Bestsellerautorin mit über vierzehn Millionen verkauften Exemplaren. Ihre von der Kritik hochgelobte Ein Folly-on-Weir-Krimi-Reihe zählt mittlerweile 6 Bände. Durch Stellas englischen Hintergrund werden ihre Geschichten mit überzeugender Atmosphäre und authentischen Charakteren geschmückt. Cameron gewann den Pacific Northwest Achievement Award, der ihr für ihre herausragende berufliche Leistung und die Förderung des Ansehens der Northwest Literary Community verliehen wurde. Sie lebt in Washington mit ihrem Ehemann Jerry und ihrem Hund Millie und den Katzen Tabby, Jack und Georgeous Goerge.

Eins


Zurückgezogen und friedlich.

Anfang des vergangenen Jahres war Alex Bailey-Jones aus London in die Cotswold Hills heimgekehrt, nach Folly-on-Weir, in der Absicht, sich in der vertrauten Umgebung zu vergraben und zu beschäftigen, um nicht in der Vergangenheit zu leben.

Bislang schlug sie sich gar nicht so schlecht, auch wenn sie einige neugierige Blicke derjenigen erntete, die sie einst bereitwillig zurückgelassen hatte.

Schnee bedeckte die gefrorenen Blätter und Zweige, die unter ihren Füßen knackten. Die Baumkronen über ihr waren kahl.

Jetzt fiel nur noch ein feiner, eisiger Schneewirbel. Sie blinzelte und drehte den Kopf zur Seite.

Der Wald lag auf einer Anhöhe über dem Dorf. Hier oben in den umliegenden Hügeln gab es Wohnhäuser und Gehöfte, jedes weit genug von den anderen entfernt, um nicht einsehbar zu sein.

Am höchsten Punkt im Westen stand, was die Einheimischen den Zahn nannten – die zerklüfteten Überreste des Tinley Towers, der Prunkbau, auch Folly genannt, dem das Dorf einen Teil seines Namens verdankte.

Die Welt wurde still.

Grauer Himmel hing erdrückend über weißgrauen Feldern und den Hügeln jenseits des Dorfes. Dünne Rauchfahnen, die sich über den Schornsteinen erhoben, und Lichter hinter kleinen Bleiglasfenstern zeugten davon, dass der Morgen in Folly-on-Weir früh begann. Wie auch die unvermeidlichen Hundebesitzer auf der Dorfwiese, ein paar abgehärtete, passionierte Menschen, die Bälle durch die klirrend kalte Luft warfen. Ihre fröhlichen Begleiter ließen sich von der Kälte offensichtlich nicht beeindrucken und rannten an dem langen Teich entlang.

Alex’ Atem hinterließ weißen Nebel in der Luft und sie schluckte schwer. Dankbarkeit und Traurigkeit waren eigenartige, aber vertraute Gefährten. Dies war ihre Zukunft, dieser Ort, und was immer sie hier aus ihrem Leben machen würde. Es war die einzige Zukunft, die sie wollte, und das Beste daraus zu machen, schien eine gute Gelegenheit zu sein, um die Wunden der Vergangenheit zu heilen. Dreiunddreißig war ein gutes Alter, ein großartiges Alter, um auf einen Neuanfang zu hoffen.

Links des Dorfzentrums, verdeckt von einem Kamm, lag ein kleiner, schäbiger Bereich, bekannt als Underhill. Alex war dort bei ihrer alleinerziehenden Mutter aufgewachsen, wenngleich sie in Folly-on-Weir zur Schule gegangen war, während Lily Duggins im einzigen Pub des Dorfs gearbeitet hatte, wie sie es auch heute noch tat.

Trotz des tristen Morgens präsentierten sich die Gebäude rund um den Schulhof in lieblichen, warmen und einladenden Steinfarben. Das Corner Cottage mit seinem Strohdach und dem einzelnen, zweistöckigen Giebel zog wie üblich Alex’ Blick auf sich. Vor einigen Jahren war sie endlich in der Lage gewesen, ihrer Mutter dieses kleine Eigenheim zu kaufen, und Lilys stille Freude machte sie beide glücklich.

Als sie aus dem Wald trat, blickte Alex zurück, zwischen den alten Buchenstämmen hindurch und vorbei an der mit Schnee verzierten Rinde jüngerer Bäume und Schösslingen. Die strengen Linien der Zweige und scharfen Dornenranken des Unterholzes hoben sich wie zerbrochene, schwarze Knochen vor dem bläulichen Schleier ab. Zu schade, dass Schock und Verlust nötig gewesen waren, um ihr die Augen für diese kleinen Schönheiten der Natur zu öffnen, die überall zu finden waren.

Sie bemerkte einen weiteren Farbton, grau, ganz flüchtig. Da und gleich wieder verschwunden. Der Atem blieb ihr im Halse stecken.

Etwas hatte sich bewegt.

Wahrscheinlich ein Hase oder eine Taube – vielleicht ein Wiesel. Die waren hier schon gesichtet worden.

Alex blickte mit zusammengekniffenen und tränenden Augen in den hellen Schnee und sah, dass sich der Schatten erneut bewegte. Er schien sich kurz zu erheben und sich dann wieder hinabsinken zu lassen, bis er außerhalb ihres Blickfelds war.

Tausend kleine Nadelstiche prickelten zwischen ihren Schulterblättern bis zu ihrem Nacken und ihren Haaransatz hinauf. Ihre eigene, ursprüngliche Warnung vor drohender Gefahr.

Sie zog den grünen Wollschal fester um den Kragen ihres schweren, schwarzen Mantels und schob sich die Kapuze etwas weiter über ihr kurzes Haar, ehe sie sich wieder dem Tal zuwandte. Es war Zeit zu gehen. Es hatte keinen Zweck, sich mit eingebildeten Geistererscheinungen aufzuhalten.

Das Black Dog Inn lag rechts von ihr, etwas zurückgesetzt von der Dorfwiese. Auf dem mit Laternen behangenen Vorplatz aßen und tranken die Menschen während eines Großteils des Jahres. Die bunten Li