: Ralf Reiter
: Was ist eigentlich mit unserer Weltumseglung? Teil 1 Mittelmeer
: tolino media
: 9783752129311
: 1
: CHF 8.90
:
: Europa
: German
: 322
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Nach zwei Jahren Vorbereitung, haben wir die Leinen losgeworfen und sind zur Weltumseglung, mit unserem 41ft Katamaran Katinka, gestartet. Dieses Buch beschreibt unsere Reise durchs Mittelmeer. Von Loano, unserem Hafen in dem wir das Schiff für ein Leben an Bord vorbereitet haben, segeln wir an der italienischen Küste entlang, besuchen die Inseln Elba, die Äolischen Inseln, Sizilien und Sardinien. Weiter geht es über die Balearen, ans spanische Festland und nach Gibraltar. Spannend und mit einem gewissen Humor werden die, nicht immer ganz einfachen Situationen, im Leben einer, auf Langfahrt befindlichen Lebensgemeinschaft, beschrieben. Durch die Corona-Pandemie, wurden Pläne immer wieder über den Haufen geschmissen und wieder neu entwickelt. Der Autor nimmt den Leser, in die situationsbedingte Gefühlswelt mit und illustriert die Reise mit über 100 Bildern.

Ralf Reiter geboren 1962 in Nordrhein Westfalen in Deutschland. Aufgewachsen in Frankfurt und Würzburg zog es ihn nach seiner Ausbildung nach Stuttgart. Hier beschäftigte er sich vor allem mit der Fotografie. Auf Grund seiner Reiseleidenschaft sind es überwiegend Landschaften und Menschen die von ihm in Bildern festgehalten werden. Von 2007 bis 2019 lebt Ralf Reiter in Zürich und hat 2019 seinen ersten Bildband veröffentlicht. Seit 2019 ist er wieder in Deutschland und lebt in Stuttgart.

TOSKANA



Auf den 30 Seemeilen nach Pisa passiert nichts besonderes. Interessant wird es bei der Einfahrt in den Fluss Arno, ist es doch unsere erste Flusseinfahrt und aus diesem Grund bin ich schon ein bisschen aufgeregt, zumal der Wind am Nachmittag deutlich auffrischt und uns mit Welle und 15 Knoten Wind, förmlich in den Arno hinein spülte. Im Fluss selber wird es dann ganz schnell ruhiger und wir fahren an vielen Fischerhütten vorbei, bei denen quadratisch aufgebaute Netze, über dem Wasser, die mit einer Vorrichtung abgesenkt werden können, schweben. Auf der linken Seite, flussaufwärts, grenzt der Arno an ein Naturschutzgebiet. Auf der rechten Seite gibt es viele kleine Anlegestellen, bei der wir an einer festmachen wollen. Das ist nicht so einfach, da Anfang September immer noch einiges los ist. Bei Nautika180 werden wir dann fündig. Wir bekommen einen Platz für 200€ und können vier Tage bleiben. Beim Anlegen ist man uns mit den Leinen behilflich und die Leute von der kleinen Marina sind sehr freundlich, man kommt gleich ins Gespräch. Wir wollen die Zeit nutzen um uns Pisa und Florenz anzuschauen. Wer in Italien schon einmal Bus gefahren ist weiß was jetzt kommt. Um mit einem Bus fahren zu können braucht man ein Ticket, soweit so gut. In Italien kauft man das Ticket aber im Voraus in einem Kiosk, oder an einem Ticketautomaten an der Zentralhaltestelle. Nur in Ausnahmefällen und dass äußerst ungern, kann man so ein Ticket beim Busfahrer, natürlich mit Aufschlag, kaufen. Was also machen, wenn man mitten in der Pampa, an einer fast unkenntlichen Bushaltestelle steht und kein Ticket hat? Da ist der Busfahrer die erste Wahl. Unserer jagt uns mit einem unfreundlichen Gebrabbel davon, sodass wir uns einfach einen freien Sitz schnappen. Er fährt dann auch weiter und nimmt uns mit, ohne dass wir etwas bezahlen, so kann es auch gehen. Wir nehmen es als Entschädigung für das Warten an der Haltestelle, denn die Zeiten auf dem Plan weichen doch, ganz erheblich, von der Realität ab. Wie dem auch sei, wir kommen wohl behalten in Pisa an. Was bei dem Fahrstil der italienischen Busfahrer nicht als selbstverständlich angenommen werden kann. Die Stadt machte auf uns einen sehr heruntergekommenen Eindruck. In der Altstadt auf der anderen Flussseite wird es dann besser, die Sehenswürdigkeiten sind dort tadellos in Schuss, wenn man sie dann zu Gesicht bekommt. Nähert man sich dem berühmten Schiefen Turm, werden die Menschenmassen immer größer. Sieht man ihn dann, kann man vor lauter Leuten das Straßenpflaster nicht mehr erkennen. Zahlreiche Touristengruppen werden von ihren Führern durch dieses Chaos geschleust und wir mitten drin. Am meisten hat mich die Statik des Turms überrascht. Für mein Verständnis hätte er schon lang umfallen müssen, aber irgendwas scheint ihn noch aufrecht zu halten. Auch die anderen Sehenswürdigkeiten sind hier in Pisa sehr stark besucht. Am Mittag stehen dem Touristen zahlreiche Restaurant zu Verfügung und am Eingang stehen die Kellner und versuchen das beste Menü der Stadt an den Mann oder die Frau zu bringen. Nachdem wir uns alles angeschaut und von den Menschenmassen genug haben, machen wir uns wieder auf den Rückweg. Das Abenteuer Busfahrt, die Zweite beginnt. Wir waren schlau und haben uns die Linie gemerkt. In einem Kiosk haben wir zwei Tickets gekauft, wir fühlen uns also bestens vorbereitet, um unsere Heimreise anzutreten. Das Problem fängt aber schon damit an, dass wir unsere Linie an den Bushaltestellen der Stadt gar nicht finden. Nach langem umher irren, fragen wir dann schließlich ein paar Passanten, die uns bei der Hinfahrt aufgefallen waren, nach der Busstation der Linie 10. Ja sagt man uns, dass ist nicht so einfach, da müsse man an das Busterminal und das ist ein Stück zu laufen. Wir lassen uns den Weg erklären und finden schließlich das besagte Termin