: Arthur Koestler
: Mit dem Rücken zur Wand Israel im Sommer 1948: Ein Augenzeugenbericht
: Elsinor Verlag
: 9783939483601
: 1
: CHF 16.30
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: Regional- und Ländergeschichte
: German
: 174
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Am 14. Mai 1948 endete das Britische Mandat über Palästina, und David Ben Gurion unterzeichnete noch am selben Tag die israelische Unabhängigkeitserklärung. Unmittelbar darauf erklärten die Nachbarstaaten Israel den Krieg. Die Zukunft des jungen Staates schien mehr als ungewiss.

Arthur Koestler, geboren 1905 in Budapest, gestorben 1983 in London, wuchs in Budapest und Wien auf. Er war Ullstein-Korrespondent in Palästina, Journalist in Paris, Berlin und London, als Berichterstatter im Spanischen Bürgerkrieg wurde er inhaftiert und erwartete seine Hinrichtung. Weltberühmt wurde der Roman Sonnenfinsternis, Koestlers literarische Auseinandersetzung mit Sowjet-Kommunismus und Totalitarismus. Unmittelbar nach der Staatsgründung im Jahr 1948 reiste er nach Israel; als einer der ersten und prominentesten internationalen Korrespondenten wurde er dort Augenzeuge der schwierigen und entscheidenden Monate in der Geschichte des jüdischen Staates.

ZUM GELEIT


Dr. Gil Yaron

Durchschnittlich alle zwei Wochen erscheint auf Deutsch ein neues Buch zum Themenkomplex Naher Osten1 und gesellt sich schnell zu Tausenden Schriftwerken, die in Bibliotheken auf meterlangen Regalen nebeneinanderstehen, um ihre Analysen zu diesem scheinbar ewig lodernden Krisenherd feilzubieten. Warum sich also die Mühe machen, ein weiteres Buch aus dem Englischen zu übersetzen? Und dazu noch ausgerechnet eines, das scheinbar keine neuen Erkenntnisse bieten kann, weil es doch vor mehr als siebzig Jahren verfasst wurde? Legitime Fragen. Eine kurze Lektüre dieses Buches führte jedoch schnell zur Erkenntnis, dass man ein Juwel in Händen hält.

Es beginnt schon mit der Sprache. Arthur Koestler ist wortgewaltig, ohne ins Pompöse zu verfallen; humorvoll distanziert, ohne hämisch zu werden; intelligent und gebildet, ohne belehrend den Zeigefinger zu erheben. Kurz: Er schreibt, wie nur wenige es vermögen – oder in einer Epoche kurzer Soundbites und scrollbarer Texte überhaupt noch dürfen. So gelingt ihm etwas, das anderen Autoren oft misslingt: mit nur wenigen Worten zugleich auf mehreren Bedeutungsebenen zu kommunizieren.

Das Flugzeug eines UN-Sondergesandten, das Tel Aviv überfliegt, mutiert bei Koestler zur «motorisierten Friedenstaube», der «nur der Olivenzweig fehlte». Das ist mehr als nur ein klares Bild von einer weißen Maschine am blauen Himmel. Koestler verankert seine Geschichte mühelos ortsgerecht im biblischen Narrativ des Heiligen Landes. Genau wie die Taube ohne Olivenzweig im Schnabel Noah zeigte, dass die Sintflut noch nicht vorbei war, legt Koestler nonc