: Phyllis Krystal
: Die inneren Fesseln sprengen Befreiung von falschen Sicherheiten - Überarbeitete Auflage
: Sheema Medien Verlag
: 9783948177973
: 1
: CHF 13.30
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: Lebensführung, Persönliche Entwicklung
: German
: 224
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Die Phyllis Krystal Methode ermöglicht es, sich von falschen Sicherheiten, überholten Verhaltensmustern und Einstellungen sowie von Abhängigkeiten zu befreien. Die Autorin beschreibt in diesem Buch Techniken, Rituale und Symbole, die solche negativen Konditionierungen aufheben und neue positive Botschaften im Unterbewusstsein einprägen können. So werden Veränderungen im Leben wesentlich besser möglich, als wenn nur auf der bewussten, kognitiven Ebene gearbeitet wird. Die Phyllis Krystal Methode befähigt uns, zu freien und ganzen menschlichen Wesen zu werden, indem wir uns zunehmend auf die Weisheit und Sicherheit unserer inneren Führung verlassen. Jeder von uns kann sich an diese innewohnende Quelle wenden.

Phyllis Krystals Leben (11. Mai 1914 - 10. Dezember 2016) war von Anfang an von ihrem Interesse an tiefgreifenden Fragen der menschlichen Existenz geprägt. Bereits in den 1950er Jahren, als sie als Hausfrau und Mutter in den Vereinigten Staaten lebte, wandte sie mit ihrer Freundin Virginia die 'Wachtraumtechnik' an, um Antworten auf einige dieser Fragen zu erhalten. Im Zuge dieser Arbeit entstand die Phyllis Krystal Methode®, die nach ihr benannt ist. Während ihres sehr langen Lebens gab sie unzählige Trainings, Seminare und Einzelsitzungen rund um die Welt, um die Methode weiterzuentwickeln und zu verbreiten. Dank ihres unermüdlichen Engagements bis weit ins hohe Alter half sie unzähligen Menschen und Klient:innen, sich innerlich zu befreien und den wahren Sinn ihres Lebens zu finden.

Vorbereitung für die erste innere Arbeit


Bindungen zu den Eltern


Wenn wir das erste Mal mit einer Person arbeiten, dann versuchen wir zunächst herauszufinden, warum sie diese Art der Hilfe sucht. Menschen erfahren von dieser Arbeit von anderen, denen diese Methode geholfen hat, und sind sich daher in gewisser Weise bewusst, was auf sie zukommt. Sobald wir die Art des Problems zu erkennen beginnen, erläutern wir, dass die Person zunächst auf ihre eigenen Einstellungen achten soll, da ihr geholfen werden kann, die Kontrolle über diese zu erlangen, was oft schon genügt, um die Situation zu verbessern.

Wir erklären dann, dass die meisten Probleme durch meist unbewusste Reaktionen auf frühkindliche Erziehung entstehen, und wir beginnen dann immer damit, daran zu arbeiten, indem wir helfen, die Loslösung von den Eltern zu vollziehen; wir tun dies, indem wir die sogenannten »Pubertätsriten« oder das »Lösen der bindenden Schnüre« anwenden. Das befreit nicht nur von ungesunden Abhängigkeiten, sondern auch von oft negativen Programmierungen durch die Eltern, die noch immer tief im Unterbewusstsein wirken und verhindern, dass Menschen sich selbst erkennen. Diese erste Sitzung gibt der Person die Möglichkeit, den Bewusstseinszustand kennenzulernen, den wir als »Wachtraum« oder »Reverie« bezeichnen, und gibt der Person, die die Sitzung anleitet, gleichzeitig eine gute Vorstellung davon, wie weit sich die hilfesuchende Person in diese Art der Arbeit einzubringen bereit ist.

Natürlicherweise entstehen die ersten Bindungen zu den Eltern, da sie der Kanal sind, durch den wir geboren werden. Eine frühe, enge Verbindung zu ihnen ist in den ersten Lebensjahren, in denen das Kind diese Sicherheit als Basis für die eigene Entwicklung braucht, sehr wichtig.

Heutzutage wird ein Brauch wiederbelebt, der sich»bonding« nennt und in dem diese Bindungen kurz nach der Geburt verstärkt werden. Es wurde herausgefunden, dass die Neugeborenen unmittelbar nach der Geburt für ca. 20 Minuten völlig bewusst sind, ihre Augen öffnen und den Blick fokussieren können. Mit den unterschiedlichen Methoden für natürliche Geburtsvorgänge, die heutzutage angewandt werden, wo beide Elternteile anwesend sind und die Mutter völlig wach ist, wird das Baby mit beiden Elternteilen durch direkten Augenkontakt so früh als möglich verbunden.

Üblicherweise wurden diese frühen Bindungen zu den Eltern jedoch bei Eintritt in die Pubertät, wenn die jungen Menschen kurz vor dem Eintritt in die Erwachsenenwelt standen, getrennt, so dass sie frei waren, sich als unabhängige Menschen zu entwickeln. Leider werden viele dieser alten Bräuche und Rituale in unserer gegenwärtigen Gesellschaft nicht mehr durchgeführt. Das trifft insbesondere auf die Pubertäts- und die Totenrituale zu. Wenn sie noch existieren, dann meist so verwässert und oberflächlich, dass sie für die praktische Umsetzung nutzlos sind. Sie werden als leere Hülse empfunden, ohne die ursprüngliche symbolische Bedeutung, und somit auf eine rein soziale Funktion reduziert.

Wir erklären jeder Person, die neu zu uns kommt, wie dieses Ritual vonstattengeht und weisen darauf hin, dass es jederzeit, unabhängig vom Alter, durchgeführt werden kann, da es in den seltensten Fällen zu Beginn der Pubertät durchgeführt wurde. Wir beziehen uns hierbei auf Rituale und Gebräuche, die noch in einigen sogenannten primitiven Kulturen praktiziert werden, da sie noch enger an den ursprünglichen Formen sind. Wir betonen hierbei besonders, wie wichtig es ist, dass junge Menschen, die kurz vor dem Erwachsensein stehen, von den Eltern und der Welt ihrer Kindheit gelöst und in das soziale Leben als Erwachsene eingeführt werden.

Wenn diese Bindungen jenseits der Pubertät ungetrennt bleiben, entsteht oft eine ungesunde Situation, wenn das Kind, in welchem Alter auch immer, entweder zu sehr abhängig von einem oder beiden Elternteilen ist und somit unfähig, seine eigene,