Lebensstationen von C. S. Lewis
1898
29. November: Clive Staples Lewis wird im nordirischen Belfast als zweiter von zwei Söhnen des Anwalts Albert James Lewis und dessen Frau Flora Augusta Hamilton Lewis geboren. Sein drei Jahre älterer Bruder Warren bemerkt später, die Kinderjahre der beiden Jungen hätten „den Grundstein für eine innige Freundschaft gelegt, die das größte Glück meines Lebens war.“
1905
Die Familie Lewis bezieht ein großes neues Haus namens „Little Lea“ am Stadtrand von Belfast. „Ich bin ein Produkt“, schreibt C. S. Lewis später, „von langen Fluren, leeren, sonnendurchfluteten Zimmern, der Stille in den oberen Räumen, den Dachbodenzimmern, die ich in Einsamkeit erforschte … Und ebenso ein Produkt unendlich vieler Bücher.“ Bei gutem Wetter erkunden die beiden Brüder die Grafschaft Down auf ihren Fahrrädern. Noch bevor er schreiben lernt, denkt sich der kleine „Jacksie“ (wie er unbedingt genannt werden will) Geschichten aus, die sein Vater für ihn aufschreibt. Sogar Gedichte schreibt er schon früh.
1908
23. August: Flora Lewis stirbt an Krebs. Der junge Jack, nominell christlich erzogen, betet zu Gott, in dem er eine Art Zauberer sieht, seine Mutter am Leben zu erhalten. Als sie dennoch stirbt, will er nichts mehr mit Gott zu tun haben.
September: Die beiden Brüder schiffen sich nach England ein, um ein Internat namens Wynyard („Belsen“), in Watford, Hertfordshire, zu besuchen. Die zwei Jahre dort werden für Lewis zu einer Qual. Kurz nach seinem Weggang wird die Schule geschlossen und der gewalttätige Schulleiter für unzurechnungsfähig erklärt. Allerdings hört Lewis hier zum ersten Mal „die Lehren des Christentums …, vorgetragen von Männern, die offensichtlich daran glaubten“. Er beginnt, ernsthaft zu beten und die Bibel zu lesen.
1910
September – Dezember: Für ein halbes Semester besucht Lewis das Campbell College in Belfast.
1911
Januar: Lewis kehrt nach England zurück und besucht das Internat Cherbourg House („Chartres“), eine weiterführende Schule in Malvern. Zur gleichen Zeit ist sein Bruder Warren am Malvern College („Wyvern“). Lewis hat England inzwischen liebgewonnen. Während der zwei Jahre am Cherbourg House gibt es einige wichtige Entwicklungen. Lewis „hörte auf, Christ zu sein“, lernt, sich dandyhaft zu kleiden, und entdeckt unter anderem in der Musik Richard Wagners das „Nordische“, das wie eine Flut seine früheren romantischen Sehnsüchte zurückbringt. Er beginnt, ein Heldengedicht über die Nibelungen zu schreiben und schreibt Erzählungen über „Boxen“, eine Fantasiewelt, die er und Warren sich gemeinsam ausgedacht haben.
1913
September: Mit einem Stipendium wird Lewis am Malvern College aufgenommen. Innerhalb weniger Wochen macht er mit einer brillanten Übersetzung von Horaz auf sich aufmerksam. Hier arbeitet er auch an seinem „Loki Bound“, einer in griechischer Form geschriebenen Tragödie über nordische Götter, atheistisch