: Anthony J. Quinn
: Auslöschung Kriminalroman
: Polar Verlag
: 9783948392277
: 1
: CHF 9.90
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 424
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
'Auslöschung' ist der erste Band der Reihe um den nordirischen Polizeiinspektor Celcius Daly aus Belfast. Celcius ist mit dem Verschwinden eines Detektivs im Ruhestand befasst. Der pensionierte Agent einer Spezialabteilung, David Hughes, hatte, bevor er verschwand, einen zuvor abgeschlossenen Fall untersucht. Den von Oliver Jordan, der vor Jahrzehnten verschwunden ist und in den die IRA verwickelt war. Die Irrfahrten eines Mannes, der an Demenz erkrankt ist, oder etwas Unheimlicheres? Ein ehemaliger Geheimdienstoffizier wird zu Tode gefoltert. Aber warum wurde sein Nachruf vor seinem Tod in der Lokalzeitung abgedruckt? Zur gleichen Zeit sucht ein Sohn das lange verlorene Grab seines Vaters und Rache für seinen Mord.Ein eiskalter Mörder schleicht um den Stadtrand von Belfast. Auf wessen Geheiß jagt er seine Ziele? Verrat, Geheimnisse, Lügen. Obwohl nun die Bomben Belfast nicht mehr erschüttern, geht der Kampf für Einige weiter. Wie Inspektor Celcius Daly feststellen wird, ist die Vergangenheit in Nordirland niemals tot. Unter der trügerischen Ruhe Nordirlands droht uralter Neid das Land erneut zu zerreißen.

Anthony J. Quinn ist irischer Schriftsteller und Journalist. Sein Debütroman 'Disappeared' wurde für den Strand Literary Award in den USA nominiert und stand im Kirkus Reviews unter den Top Ten Thriller des Jahres 2012 gelistet. Seine Kurzgeschichten wurden zweimal für einen Hennessy/New Irish Writing Award nominiert. Im Jahr 2014 erhielt er vom Northern Ireland Arts Council ein ACES-Stipendium für Literatur. Er lebt im County Tyrone, Nordirland, mit seiner Frau Clare und seinen vier Kindern.

Prolog


20. Januar, Washing Bay, Lough Neagh,
Nordirland


Den ganzen Winter über hoffte David Hughes, ehemaliger Polizist der Special Branch, dass die Sonne den schwarzen Horizont durchstieß und die Trübnis lichtete. Zwar jagten häufig kräftige Winde die schweren Wolken über den Himmel, aber sie von dort zu vertreiben gelang ihnen nicht. Mit jeder Dämmerung breitete sich von Osten her ein verwaschenes Grau aus, das die Hügel in schales Licht tauchte, jedoch nicht für einen Farbtupfer als Fluchtpunkt für Hughes’ Gemüt sorgen konnte. Die an sein Cottage grenzenden Felder waren morastig und kahl, die Hecken aus Schlehdorn und Weißdorn um sie herum schwarz und verschlungen wie Stacheldraht.

An diesem Nachmittag war Hughes so unruhig, dass es ihn nicht im Haus hielt. Der Wind, der vom Lough herüberblies, war wieder finster geworden. Dunkel wie die Nacht, weil er ihn umfing und von der Welt abschirmte, während er gegen die Steinmauern des Cottage rempelte, über das Dach fegte, an die Fenster klopfte und sich mit spitzen Fingern in seinen Kopf bohrte, bis Hughes meinte, die versteckten Dämonen würden sich aus den Schatten darin hervorwinden.

Um sich zu beruhigen, schluckte er eine der vom Arzt verschriebenen Tabletten. Zwar halfen sie ihm nicht mehr beim Einschlafen, aber immerhin schoben sie die Gegenwart beiseite und machten ihn zu einem hohlen tumben Schatten seiner selbst. Lieber das, dachte er, als die Schreie zu hören, die aus den tiefsten Ritzen seines Gehirns kamen.<