: Alice Ann Wonder
: »Love Me Wild«& »Love You Wilder« - Zwei knisternde New Adult Liebesromane im Sammelband (Tough-Boys-Reihe) Bad Boy Romance& Biker Romance in Einem
: Impress
: 9783646606805
: Tough-Boys-Reihe
: 1
: CHF 5.20
:
: Jugendbücher ab 12 Jahre
: German
: 520
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Verliebe dich nie in einen Bad Boy ...  Diese E-Box enthält zwei Liebesromane voll knisternder Romantik zwi chen düsterer Vergangenheit und verheißungsvoller Zukunft: Love Me Wild Die schüchterne Emma trifft nach einem Familiendrama auf den selbstbewussten Kampfsporttrainer Tyler Mason. Der gut aussehende, durchtrainierte Bad Boy hilft ihr auf ungewöhnliche Weise zu erkennen, dass mehr in ihr steckt, als sie bisher vermutet hat. Doch Tylers düstere Geheimnisse stellen Emmas Vertrauen immer wieder auf die Probe. Bis ihn seine dunkle Vergangenheit schließlich einholt ... Love You Wilder Als die leidenschaftliche Bäckerin Mave erfährt, dass ihr Bruder sein Stipendium verloren hat, fasst sie einen folgenschweren Entschluss: Um das nötige Geld aufzutreiben, schließt sie sich den Hells Raven an, einem berüchtigten Motorradclub. Dort trifft sie auf den gefährlich attraktiven Raven, der ihr unerwartet oft in die Quere kommt. Denn hinter der Maske des taffen Bikers steckt viel mehr, als Mave ahnt ...    //Beide Romane der Reihe enthalten in sich abgeschlossene, voneinander unabhängige Liebesgeschichten //

Alice Ann Wonder, bürgerlich Anika Pätzold, wurde 1990 in Arnstadt geboren. Schon früh konnte sie ihr erstes Lieblingsbuch auswendig aufsagen. Seit 2019 veröffentlicht sie selbst Romane. Sie reist gern quer durch die Welt - am liebsten dorthin, wo es warm ist - hört jeden Tag Hörbuch und liebt es, zu tanzen.

Prolog


Juli 2016 …

Von dem Moment an, als ich Raven Sinclair das erste Mal sah, wusste ich, dass er Ärger bedeutete.

Seine dunklen Augen blicken so abgeklärt auf die Welt herab, als trügen sie mit ihren gerade einmal zwanzig Jahren bereits den Schmerz eines ganzen Lebens in sich.

Pechschwarze Haare umrahmen ein hartes Gesicht, das niemals lächelt.

Er ist das genaue Gegenteil von meinem blonden, immer zu einem Scherz aufgelegten, großen Bruder Finn. Trotzdem verstehen sie sich blendend. Der eine würde für den anderen durchs Feuer und wieder zurückgehen. Wenn man sie beobachtet, hat man das Gefühl, sie wären schon seit dem Sandkasten befreundet. Dabei kennen sie sich gerade einmal ein halbes Jahr.

Niemand weiß etwas Genaues, aber es heißt, Raven sei bei einer Tante aufgewachsen, die vor einiger Zeit verstorben ist. Das ist der Grund, weshalb er in den Heimatort seiner Eltern zurückgekehrt ist.

Man munkelt, seine Mutter habe nicht gewollt, dass er mit dem Motorradclub seines Vaters in Berührung kommt. Aber wirklich Bescheid weiß niemand, nicht einmal mein Bruder.

***

Finn und Raven kommen gerade in die Küche. Ein Blick auf den blutverschmierten Mann neben meinem Bruder reicht aus, um in mir alle Symptome des schlimmsten Leidens seit Menschengedenken auszulösen:Ich will!

»Hey«, begrüße ich die zwei und kehre schnell den letzten Rest Mehl auf dem Boden zusammen. »Was ist passiert? Du siehst ja schlimm aus.«

Wie meistens antwortet mein Bruder an Ravens Stelle, von dem ich nur einen kühlen Blick ernte.

»Ach, das ist nichts weiter, du solltest mal den anderen sehen.«

Finn geht zum Schrank über der Spüle und holt den Verbandskasten heraus. Im Gegensatz zu Raven hat er nur ein kleines Veilchen unter dem Auge.

»Macht schnell, Dad ist zu Hause«, sage ich, während ich das verschmutzte Mehl in den Mülleimer kippe.

Finn sieht über seine Schulter Richtung Flur. Laute Geräusche aus dem Fernseher dringen zu uns.

»Er hat sich kurz hingelegt«, erkläre ich und kann nicht verhindern, dass meine Augen noch einmal zu Raven huschen. Er steht gegen den Türrahmen gelehnt. Seine Lippe blutet, genau wie die Stelle über seiner Augenbraue. Als ich genauer hinschaue, bemerke ich, dass seine Knöchel auch nicht besser aussehen. Sie sind rot und geschwollen und von seiner rechten Hand ist bereits etwas Blut auf den Laminatboden getropft.

Doch wie immer kommt in Finns Welt zu allererst er selbst. Seelenruhig betupft er mit einem Wattebausch sein linkes Jochbein.

»Hast du genug Desinfektionsmittel?«, frage ich mit hochgezogener Braue und deute mit dem Kopf zu Raven. Finns egoistischer Wesenszug ist mir trotz aller Liebe etwas peinlich. Obwohl er fünf Jahre älter ist als ich, habe ich ihn schon immer in Schutz genommen, habe Dinge für ihn erledigt, wenn er sie nicht selbst tun wollte und ihn angehimmelt – völlig egal, was er gemacht hat. Er ist mein Held und genau wie Raven würde ich, wenn es nötig wäre, jedes Opfer für ihn bringen.

»Kann es für den Kerl jemals genug sein?«

Als ich Ravens dunkle Stimme vernehme, drehe ich mich um. Ein Lächeln liegt mir auf den Lippen, denn es kommt selten genug vor, dass er auf irgendetwas, was ich sage, reagiert.

Unsere Blicke begegnen sich und er lächelt zwar nicht zurück, aber ich bilde mir ein, dass er ein paar Sekunden länger als gewöhnlich verharrt, bevor er sich wieder meinem Bruder zuwendet.

»Ich geh schon mal in dein Zimmer«, meint Raven und als er eine Hand in seine Hosentasche schiebt, bemerkt er die Blutflecke unter sich.

»Ist schon gut, ich mach das weg«, sage ich hastig, reiße zwei Zewablätter von der Rolle und bin in wenigen Schritten bei ihm. »Für deine Augenbraue und die Hand«, erkläre ich und reiche ihm zwei Blätter. Stumm nimmt er das Küchenpapier und nickt. Dann tritt er zurück und ich wende mich mit der verbliebenen Küchenrolle dem Boden zu.

***

Später höre ich die beiden in Finns Zimmer reden. Me