: Levent Tezcan
: Die Subjekte der Islampolitik Beiträge zu einer Soziologie des Islams
: Springer VS
: 9783658316396
: 1
: CHF 39.00
:
: Sonstiges
: German
: 258
: Wasserzeichen/DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF

Es war ein fataler Fehler von Wissenschaftlern und politischen Beobachtern, in den islamistischen Bewegungen Vertreter einer scheinbar 'authentischen' Modernisierung zu sehen und dadurch an der Delegitimierung der säkularen Kräfte in den muslimischen Ländern und Milieus als 'kulturfremde Eliten' mitzuwirken. An diese Fehldeutung knüpft auch die paradigmatische Entscheidung der Regierungen in Europa resp. in Deutschland an, bei der Integrationspolitik auf die Religion umzusatteln. Die Beiträge in diesem Band problematisieren die Fundamentalisierung des Islam unter den Migranten und die religiöse Wende in der Integrationspolitik.

Dr. Levent Tezcan ist Professor im Institut für Soziologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität und hat den Lehrstuhl Sozialwissenschaftliche Erforschung des Islams im Europa des 20. und 21. Jahrhunderts inne.

Vorwort6
Inhaltsverzeichnis10
1 Einleitung: Religionsparadigma im Migrationsdiskurs14
1.1 Übersicht der Beiträge20
Teil I Islam in Deutschland als Forschungsgegenstand27
2 Das Islamische in den Studien zu Muslimen in Deutschland28
2.1 Einleitung28
2.2 Wie modern ist der Islam?30
2.3 Islamische Gruppen: Gefahr oder Integrationsmittler?34
2.3.1 „Euro-Islam“ der Vereine36
2.3.2 Identitäten und kollektives Handeln41
2.4 Studien zu religiösen Gemeinschaften43
2.4.1 „Topographie eines Diskursfeldes“44
2.4.2 „Eine Wellenlänge zu Gott“50
2.4.3 Seitenblick: Ländervergleich52
2.5 Von der großen Politik zum muslimischen Selbst53
2.5.1 Islam als Selbsttechnologie avancierender Fremden54
2.5.2 Souveränität der Subjekte?57
2.5.3 Konversion: Ein Stabilitätsversprechen in der bodenlosen Moderne58
2.5.4 Identität als Ressource60
2.6 Wessen Islam? Die Tücken der Anerkennung64
3 Islam73
3.1 Einleitung73
3.2 Islam vor der Arbeitsmigration74
3.2.1 Islam im Vielvölkerstaat und der „Lagerislam“ der Kriegsgefangenen74
3.2.2 Der „Vereinsislam“ mit bürgerlichem Antlitz76
3.2.3 Der „Soldatenislam“ der Zwischenkriegszeit78
3.2.4 Der „Flüchtlingsislam“ und der Auftritt der Muslimbrüder79
3.3 Der Islam der Arbeitsmigranten81
3.3.1 „Vom Exilislam zum Diasporaislam“83
3.3.2 Formation des modernen Alevitentums in der Diaspora85
3.3.3 Islam als „Public Religion“88
3.3.4 Der 11. September und die neue Islampolitik90
3.4 Bewegung im Islamfeld92
3.4.1 Dialog als Kommunikationsformat92
3.4.2 Moschee und die funktionale „Verkirchlichung“ des Islam93
3.4.3 Universitäre Imamausbildung96
3.4.4 Außerhalb des Verbandsislam101
3.5 Schlussbemerkungen104
4 Immer auf der richtigen Seite? Fallstricke der Kritik an der Islamfeindlichkeit112
4.1 Einleitung112
4.2 „Tolerante Islamophobie“ der Aufklärungselite113
4.3 Die unendliche Geschichte der Islamfeindlichkeit116
4.4 Klasse, Rasse, Bevölkerung: Die Kritik am „antimuslimischen Rassismus“119
4.5 Hegemoniefähiger Rechtspopulismus122
4.6 Islamfeindlichkeit und/oder Islamkritik?124
4.7 Schlussbemerkung126
Teil II Gemeinschaften128
5 Inszenierungen kollektiver Identität, Artikulationen des politischen Islam – beobachtet auf den Massenversammlungen der türkisch-islamistischen Gruppe129
5.1 Einleitung129
5.2 Die türkische Genealogie der politischen Religion132
5.3 Politische Massenpietät134
5.4 Migration, Exodus und die heilige Mission137
5.5 Die mobile Gemeinschaft140
5.6 Inszenierungen von Spiritualität142
5.7 Unvergängliche Vergangenheit, Nationalismus der Gläubigen145
5.8 Importiertes Charisma148
5.9 Der verstummte Diskurs, die implodierende Gemeinschaft152
5.10 Zum Schluss: Janusgesicht156
6 The Problems of Religious Modernity161
6.1 Introduction161
6.2 A Brief Look at the Person and Community164
6.3 Miracles and Marvels: Science in the Service of Belief167
6.4 Simulating Science172
6.5 The Orthodox Mitigation of Sainthood174
6.6 Imaginations of the West—A Religious Turn to the Discourse on Integration176
Teil III (Mit) Religion regieren184
7 Kultur, Gouvernementalität der Religion und der Integrationsdiskurs185
7.1 Religion und die Frage der Regierbarkeit186
7.2 Multikulturalismus, Religion, Community190
7.3 Risiko und Sicherheitsdispositiv192
7.4 Von Race zu Faith193
7.5 „Regieren durch Community“196
7.6 Zwischen Community Support und Angst vor der Parallelgesellschaft202
7.7 Der interreligiöse Dialog als Präludium der Community Governance205
7.8 Performativität von Zuschreibungen207
7.9 Schluss209
8 Das Subjekt im Migrationsdiskurs214
8.1 Einleitung214
8.2 Umstrittene Adressierungen214
8.3 Ethnisch oder religiös: Macht es einen Unterschied?217
8.4 Die Rede von der Integrationspflicht220
8.5 Orient- und Islambilder als der Ort der Andersheit?222
8.6 Problematisierungen224
8.7 Fluchtpunkte des Integrationsdiskurses230
8.8 Schlussbemerkungen233
9 Der Tod diesseits von Kultur – Wie Fatih Ak?n den großen Kulturdialog umgeht236
9.1 Prolog236
9.2 Die Suche nach der „anderen Seite“?239
9.3 Der Tod241
9.4 Kultur und Identität245
9.5 Der Dialog247
9.6 Schlussbetrachtungen256
Filme258