You cannot arrest an idea
@atopiary
Ah, I’m sick to death of hearing things
From uptight, short-sighted, narrow-minded hypocrites
All I want is the truth
Just gimme some truth
I’ve had enough of reading things
By neurotic, psychotic, pig-headed politicians
All I want is the truth
Just gimme some truth
John Lennon
Ich habe Julian Assange Anfang Juli 2011 kennengelernt, bei einem Mittagessen mit Slavoj Žižek, das ich auf Ebay ersteigert hatte. Bei der Gelegenheit erzählte ich Assange von meinem Vorhaben, ein Stück über WikiLeaks zu machen, das auf Interviews mit ihm beruhen sollte.
Ich hatte wenig Hoffnung, dass er mitmachen würde, Assange hatte damals weiß Gott andere Probleme: Er stand unter Hausarrest und wurde mithilfe einer elektronischen Fußfessel überwacht. Durch seine Veröffentlichungen auf WikiLeaks hatte er sich mit der Weltmacht USA angelegt – und sie gründlich blamiert. Wie wir heute aus demStratfor Leak wissen, tagte in den USA zu diesem Zeitpunkt eine geheime Grand Jury über seinem Fall und bereitete eine versiegelte Anklageschrift vor. Außerdem drohte ihm die Auslieferung nach Schweden. Dort sollte er zu Missbrauchs- und Vergewaltigungsvorwürfen zweier Frauen befragt werden, die mit ihm geschlafen hatten. Es ging bei diesem bis heute andauernden Fall maßgeblich um die Benutzung von Kondomen. Trotz allem kam es im März 2012 überraschend zu unserem ersten Treffen im Soho House in London. Es dauerte mehrere Stunden, in denen Assange vor allemmich ausfragte. Ich war nervös und hatte nicht den Eindruck, eine gute Figur zu machen. Als wir uns schließlich verabschiedeten, meinte er ganz lapidar, dass ich ihn überzeugt hätte, und sagte mir zu. Von seinem Mitarbeiter Joseph Farrell wurde mir anschließend mitgeteilt, dass ich mich bereithalten solle, das nächste Treffen würde sehr kurzfristig anberaumt werden.
In den kommenden Wochen und Monaten wartete ich auf eine Nachricht aus London. In dieser Zeit vertiefte ich mein Wissen und verbrachte vi