AlsFools, Frauds and Firebrands 2015 im Vereinigten Königreich erschienen war, fragten viele Kritiker, was der Sinn eines solchen Werkes heute noch sei. Schließlich sei die Sowjetunion und mit ihr die Vorstellung von der kommunistischen Gesellschaft schon vor 25 Jahren zusammengebrochen, und den Linken sei es danach nicht mehr gelungen, eine ähnlich umfassende totale und totalitäre Utopie wie den Kommunismus zu entwickeln. Die Welt sei heute eine andere, die primitiven Versuche egalitärer Gesellschaften hätten wir – mit wenigen Ausnahmen wie Nordkorea, Kuba oder Venezuela – hinter uns gelassen. Der britischeGuardian (für den viele der im Buch kritisierten Autoren geschrieben hatten) sah in Scrutons Werk gar den Versuch, den kalten Krieg fortzuführen, und kritisierte den obsolet gewordenen Antikommunismus eines ewig gestrigen Reaktionärs.
Zweifler und Kritiker lagen falsch. Denn das utopische Denken, das die Gesellschaft der Gegenwart in finstersten Farben malt und auf den Trümmern des historisch Gewachsenen und Verbindenden eine neue Gesellschaft der totalen Emanzipation und der allgemeinen unvermittelten Gleichheit erträumt, hat nach dem Zusammenbruch des Sowjetimperiums nur kurz innegehalten. Alsbald entstanden neue, der westlichen Wohlstandsgesellschaft angepasste Versionen des totalitären, ökologischen und kollektivistischen Utopismus. Die nannten sich zw