: Michael Aufleger, Alexander Blumtritt, Robert Grains, Johannes Harstick, Philipp Knespel, Christophe
: Philipp Riedel
: Im Schatten des Meisters Das Erbe der Großen Alten
: Books on Demand
: 9783753487618
: 1
: CHF 4.40
:
: Horror
: German
: 328
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Kaum ein Horrorautor der Neuzeit hat so viel Einfluss auf die unterschiedlichsten Formen der Kunst gehabt, wie Howard Phillips Lovecraft. Zu Lebzeiten wenig beachtet, wurde sein Werk von vielen nachfolgenden Autoren in Ehren gehalten, als Inspiration genutzt und weiter geführt. Heute findet man seinen Einfluss längst nicht mehr ausschließlich in der Literatur, sondern auch in der Musik, auf der Leinwand und in Computerspielen. Dieses Buch versammelt 8 junge Autoren mit insgesamt 10 Kurzgeschichten und Novellen, die von den Werken des Meisters inspiriert worden sind. Zudem dient diese Sammlung unter dem Fantastic Aid Projekt einem guten Zweck, denn sämtliche Erlöse gehen an die Deutsche Kinderkrebshilfe. Das Erbe des Meisters des kosmischen Horrors lebt weiter, und so es der Wille der Großen Alten ist, wird es die Zeiten überdauern, bis die Sterne wieder richtig stehen. Cthulhu fthagn.

Alexander Blumtritt


Der lunare Gast


Die Erinnerungen an meine Kindheit erscheinen mir fast traumgleich, denn damals konnte ich noch gehen. Meine Eltern und meine Zwillingsschwester Wanda kamen kurz nach unserer Geburt bei einem Unfall ums Leben, wie man mir gesagt hatte. Das war im Winter 1940. Ich wuchs bei einem Vetter meines Vaters, Otto, und seiner Frau Clara auf, denn ich hatte keine näheren lebenden Verwandten. Ich mochte die beiden nicht, denn sie ließen mich Tag für Tag spüren, dass sie die Rolle meiner Zieheltern nur höchst unfreiwillig übernommen hatten.

Ich wurde in eine wirre Zeit hineingeboren, doch den Krieg überstanden wir gut. Als ich dann zwölf Jahre alt war, setzte im Zuge einer damals noch ungeklärten Krankheit die allmähliche Lähmung meiner beiden Beine ein. Das war eine schreckliche Zeit für mich. Zu wissen, dass ich niemals wieder würde laufen können, stürzte mich in die tiefste Verzweiflung, und nur sehr langsam gewöhnte ich mich an die Behinderung.

Von Anfang an gaben mir meine Stiefeltern das Gefühl, große Verärgerung über meinen auf einmal pflegebedürftigen Zustand, sowie dessen Konsequenzen für ihre eigenen Belange in sich zu tragen. Sie gaben sich keine besondere Mühe, diesen herzlosen Gr