2.1.1Wertschöpfung durch Projekte
Projekte gibt es eigentlich schon immer. Schon im Alten Testament wird vom Turmbau zu Babel berichtet, der aufgrund unüberwindbarer Verständigungsschwierigkeiten zum Stillstand gekommen sei (von höherer Stelle ausgelöst). Auch der Bau der Pyramiden wird gerne als Beispiel für Ur-Projektvorhaben seit dem dritten Jahrtausend vor Christus herangezogen. Schon damals gab es erfolgreiche und weniger erfolgreiche Vorhaben. So entstand, erkennbar durch Bauprobleme verursacht, die bekannte Knickpyramide des Pharaos Snofur – die offenbar abweichend von der eigentlichen Vorstellung fertiggestellt, aber immerhin als Kultstätte in Betrieb genommen wurde. Parallelen zu heutigen Bauprojekten können hier schnell gezogen werden. Natürlich ist davon auszugehen, dass die Methoden der Planung und Steuerung der antiken Vorhaben nicht vergleichbar mit denen heutiger Projekte waren. Allein mit der Ressource Arbeitskraft dürfte in den altertümlichen Projekten anders umgegangen worden sein – auch wenn heutzutage noch mancher von Projektsklaven reden mag. Im weiteren Verlauf der Geschichte gab es stets große, komplexe Vorhaben einmaliger Art, wie der Bau der Chinesischen Mauer, des Panama- und des Suezkanals, des Eiffelturms, der Aufstellung von Kriegsflotten, um nur einige zu nennen. All diese Vorhaben erforderten ohne Zweifel umfangreiche Planungen sowie logistische und steuernde Maßnahmen – kurzum ein wirkungsvolles Management.28
Auch wenn Gantt bereits im frühen 20. Jahrhundert sein berühmtes Balkendiagramm entwickelte, womit erstmals eine dokumentierte PM-Methode in Erscheinung trat, wird im Allgemeinen die systematische Entwi