MÄRCHENPRINZEN – DIE ZWILLINGSBRÜDER
Die hübsche Mara wohnt allein und glücklich mitten in der Stadt. In einem wunderschönen Altbau mit hohen Stuckdecken. Ein riesiger Kastanienbaum steht vor Maras Sprossenfenster im Schlafzimmer und spendet im Sommer Schatten. Und im lauschigen Hinterhof befindet sich eine italienische Kfz-Werkstatt. Zwei gut aussehende Machos – die Zwillingsbrüder Mauro und Tonio – reparieren Maras Auto und versprühen nebenbei ihren geballten männlichen Charme ...
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Eigentlich stand Mara sonst eher nicht rauchende und ölverschmierte Männer. Aber wie Mauro gerade aus dem Hof so lässig auf sie zugeschlendert kam, die unvermeidliche Kippe schräg im Mundwinkel balancierend, und dabei auch noch ein kleines verwegenes Grinsen zustande brachte ... Also dieser Anblick hatte ganz entschieden was.
Mara stellte staunend fest, wie ihre Kniekehlen plötzlich butterweich wurden.Der Italiener ist ein echter Hingucker, das muss sogar ich zugeben. Aber so toll nun auch wieder nicht ... oder?!
Die weichen Knie hatten wohl eher mit dem Hormonüberschuss im Blut zu tun. Die Frühlingssonne ließ schließlich alles sprießen und die Säfte steigen, da machte auch der eigene Kreislauf gerne mal schlapp. Das hatte mit Mauro sicher nichts zu tun, auch nicht mit seinem charmanten Grinsen! Immerhin kannte Mara ihn und seinen Zwillingsbruder Tonio schon ein Weilchen. Und bisher hatte sich außer den üblichen Schäkereien nichts Weltbewegendes zwischen Mauro und Mara – respektive Tonio und Mara – abgespielt.
Die Brüder verarzteten sämtliche Autos und Motorräder in der umliegenden Nachbarschaft und schäkerten außerdem gerne mit jeder Frau zwischen sechzehn und hundert!
Mara bildete sich gar nicht erst ein, im Leben von Mauro und Tonio eine besondere Rolle zu spielen. Und sie stand auch nach wie vor konsequent nur auf nicht rauchende und riechbar frisch geduschte Männer. Die gerne auch noch einen edlen Herrenduft Gassi führen durften. In Werkstätten roch es aber nun mal meistens nach altem Schmieröl ...
Mauro steckte in seiner üblichen blauen Mechanikerkluft. Er trug die Ärmel aufgekrempelt bis zu den gestählten Oberarmen. Außerdem gewährte der Overall oben herum einen Blick auf seine beachtliche Brustmuskulatur. Dazu standen vorn am Blaumann die entscheidenden drei Knöpfe offen. Mehr brauchte es nicht, um eine höchst vielversprechende Ahnung von Mauros attraktivem Körperbau zu bekommen.
Mara schluckte, wandte dann hastig die Augen ab und räusperte sich leise und dezent, was zum Glück den mittelgroßen Frosch aus ihrer Kehle verjagte. Jetzt konnte sie es endlich wagen, den Nachbarn betont lässig zu begrüßen.
»Hallo, Mauro! Alles okay mit meinem Romeo?«
Romeo war Maras uralter Alfa Romeo, den sie heiß und innig liebte, bei eisiger Kälte im Winter dennoch nicht fahren konnte. Weil Romeo dann nämlich den Dienst versagte und einfach nicht ansprang. Mara störte das nicht sehr. Jedenfalls nicht genug, um sich deswegen gleich von Romeo zu trennen. Sie fuhr sowieso meistens mit dem Fahrrad ins Büro, bei fast jedem Wetter. Das tat der Figur gut, mit der Mara allerdings ohnehin keine Probleme hatte.
Seit etwa zwei Wochen brach der Frühling so richtig über Stadt und Land herein, und damit war auch Romeos Zeit endlich wieder angebrochen. Er bedurfte lediglich einer kleinen Generalüberholung.
Mara freute sich schon unbändig auf den ersten Wochenendausflug dieses Frühlings. Allein mit Romeo. Das bisschen Ölwechsel nach der Winterpause erledigten Mauro und Tonio mit links. Und auch noch völlig umsonst, obwohl Mara dies ziemlich unangenehm war. Sie ließ sich ungern von Männern zu Ölwechseln und anderweitigen handwerklichen Liebesdiensten einladen. Denn für gewöhnlich wollten Männer, wenn sie partout kein Geld annahmen, früher oder später etwas anderes zur Belohnung von Mara: bekocht werden oder Sex.
Gerne auch beides – harmonisch ausgewogen: zuerst Sex, dann von Mara selbst gekochtes leckeres Essen zur Stärkung, dann wieder Sex.
Mara ihrerseits mochte beides ebenfalls sehr – gutes Essen und guten Sex –, behielt sich aber gerne selbst vor, wie, wann und vor allem mit wem da was abging.
Es war eindeutig besser, für anfallende Reparaturen jeglicher Art fremde Fachkräfte zu engagieren und deren Rechnungen pünktlich zu begleichen.
Blöd nur, wenn man so nette Nachbarn hatte, die wiederum eine Kfz-Werkstatt betrieben und hartnäckig darauf bestanden, ihre Dienste an die Frau zu bringen.
Mauro trat noch einen Schritt näh