: John F. Cooper
: Mountain Men 01: Wind River Gold
: Blitz-Verlag
: 9783957197658
: Mountain Men
: 1
: CHF 4.40
:
: Historische Romane und Erzählungen
: German
: 226
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Herbst 1820 in den Rocky Mountains. Der Trapper Jedediah Jones träumt davon, einen der Riesenbiber zu fangen, von denen indianische Legenden berichten. Aber ehe der Winter vorbei ist, bemerkt Jed, dass er verfolgt wird. Hunting Coyote, ein rachsüchtiger Blackfoot, ist auf seiner Fährte. Gemeinsam mit dem Greenhorn Malcolm McGruder muss der erfahrene Bergläufer ums nackte Überleben kämpfen. Ein Abenteuerroman aus der wilden Zeit der Mountain Men. Packende Kämpfe, gefährliche Tiere und heimtückische Gegner vor der imposanten Naturkulisse des fernen Westens. Die Printausgabe des Buches umfasst 282 Seiten Die Exklusive Sammler-Ausgabe als Taschenbuch ist nur auf der Verlagsseite des Blitz-Verlages erhältlich!!!

John F. Cooper ist das Pseudonym eines deutschen Autors, der zahlreiche Romane und Kurzgeschichten veröffentlicht hat: Thriller, Horror, Science-Fiction und Fantasy. Seine große Liebe gilt jedoch dem amerikanischen Westen zu einer Zeit, als es dort nur wenige weiße Männer gab. Er wohnt im Gebirge, wo die Luft dünn zu werden beginnt und in den langen Wintern das Blut gefriert. Sein Mountain-Men-Abenteuer 'Wind River Gold' sollte ursprünglich ein Heftroman werden, ist jedoch nie als solcher veröffentlicht worden, weil die Serie, für die er gedacht war, eingestellt wurde. Inzwischen ist aus dem Herzensprojekt eine eigene Buchserie geworden. Zunächst in drei dicken Büchern im Selfpublishing erschienen, wird sie im BLITZ-Verlag neu aufgelegt und mit neuen Romanen fortgesetzt.



Prolog: Der Weg in die Berge: Saint Louis, 1797


Jedediah Jones zählte noch keine zwanzig Lenze, als er den Mann traf, der ihm Freiheit und Entbehrungen brachte. Das, was er einst sein Leben nennen würde.

Das Land außerhalb der Städte dehnte sich zu jener Zeit schier endlos und einsam bis zum Horizont, und dahinter erneut bis zum Horizont, immer weiter, und niemand wusste, wo es aufhören würde. Der ferne Westen war nur eine Legende. Es hieß, irgendwo jenseits der Berge gebe es ein fruchtbares Paradies, in dem an dreihundertfünfzig Tagen im Jahr die Sonne vom Himmel brannte. Trotzdem gediehen dort saftige Früchte, so groß, dass ein halbes Dutzend von ihnen einen Korb füllte, und es gab Wild im Überfluss, fett und träge und so leicht zu erlegen, dass man sich viele Kugeln sparte, weil man seine Beute mit bloßen Händen vom Boden pflücken konnte.

Aber niemand wusste, wie man über die Berge kam, und die wenigen Männer, die es versucht hatten, waren nicht zurückgekehrt. Erst im letzten Jahr war eine kleine Gruppe aus St. Louis nach Westen aufgebrochen: Entdecker, Jäger, Abenteurer. Man hatte nie wieder etwas von ihnen gehört.

„Natürlich nicht“, lärmte einer der Geschichtenerzähler im überfüllten Schankraum des Saloons, in dem der Waisenjunge Jedediah als Tellerwäscher, Spucknapfreiniger und Laufbursche arbeitete. „Natürlich nicht. Würdet ihr das Paradies verlassen, wenn ihr es gefunden habt?“

Das war ein gutes Argument. Die Männer, die sich bei Bier und Whisky im verräucherten Saloon die Köpfe heißredeten und über Möglichkeiten nachsannen, ihr Los als Verladearbeiter an den Flussdocks von St. Louis zu verbessern, nickten beifällig. Das westliche Paradies existierte, und eines Tages würden sie selbst dorthin gehen.

Nur einer widersprach. Ein stämmiger Ire mit roten Haaren und einem Bart von der Wildheit eines Präriebrandes.

„Sie sind alle tot.“

Die Stimme des Rothaarigen klang beiläufig, aber er sprach mit der Bestimmtheit eines Mannes, der wusste, wovon er redete. Er setzte sein Glas geräuschvoll ab und widmete sich seiner Pfeife.

„Tot, sagst du? Woher willst du das wissen?“

Die Männer vom Fluss mochten es nicht, wenn man ihnen die Träume zerredete.

„Ich habe ihre Skalpe gesehen, am Bighorn River, in einem Lager der Blackfeet.“

„Der Bighorn River?“

„Ein Fluss, der sich unter einem hohen Berg windet. Er liegt nicht mal auf der Hälfte des Weges in euer Land, wo immer die Sonne brennt.“

Der Ire trug Hosen aus speckigem Hirschleder, derbe Stiefel und einen Mantel aus grob gewebtem Stoff. Vor ihm auf dem Tisch lag eine Pelzkappe.

„Wer ist er?“, fragte Jedediah den Saloonkeeper.

„Ach, der“, erwiderte der schwitzende Wirt. „Sieh lieber zu, dass du die Gläser spülst.“

„Wie heißt er?“

„Man nennt ihn Old Reddy. Er ist Fallensteller. Kommt und geht wie er will. Und nun geh an die Arbeit.“

Old Reddy war schon damals alt. Keiner wusste genau wie alt, aber es war alt genug, da