: Johann Simons
: Herr Heiland und die Tochter des Sünders Provinz-Krimi. Folge 3
: beTHRILLED
: 9783751701631
: Herr Heiland ermittelt
: 1
: CHF 4.50
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 112
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Folge 3 - Herr Heiland erhält ein Hilfegesuch: Die Dorfschullehrerin Jenny Jessen hat ein belastendes Geheimnis. Ihr Vater Theo, ein berüchtigter Wilderer aus der Region, sitzt seit über zehn Jahren wegen Mordes in Haft, bestreitet die Tat aber noch immer. Ob Heiland helfen könne, den Fall neu aufzurollen? Der Pastor kann die verzweifelte Frau nicht enttäuschen. Also beginnt er zu recherchieren. Da geschieht ein neuer Mord, der ganz offensichtlich mit dem alten in Verbindung steht ...

Über die Serie: Der gemütliche Dorfpastor Klaas Heiland wagt einen Neuanfang im bayrischen Touristenidyll Sonntal am See. Dabei muss er nicht nur mit seiner resoluten Haushälterin, dem überambitionierten Bürgermeister und den eigenwilligen Traditionen der Sonntaler zurechtkommen: Nein, hier in der Provinz geben sich die Mörder die Klinke in die Hand! Und im Gegensatz zum sympathischen Dorfpolizisten Tobias Kern hat der friedliebende Heiland ein Talent zur Lösung von Kriminalfällen ...

Herr Heiland - ein himmlischer Cosy-Krimi für alle Fans von gemütlichen Ermittlungen.

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung.


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<p><strong>Joha n Simons</strong> ist ein deutscher Autor, der bereits viele Romane unter vielen Namen verfasst hat. Unter diesem Pseudonym lebt er seine Vorliebe für gemütliche Krimis mit charmantem Schmunzelhumor aus.</p>

Kapitel 1


Der Satan aus dem ersten Stock


Der Leibhaftige wohnte in Sonntal … und ging in die Grundschulklasse 2b. Laut hallte sein infernalisches Gebrüll durch die offenen Fenster des Schulgebäudes, raus auf den nahezu menschenleeren Hof und tief rein in die Gehörgänge des dort soeben eintreffenden Dorfpfarrers.

»Ich …« Klaas Heiland blieb stehen. Nervös leckte er sich über die Lippen. Trotz der warmen Vormittagssonne war ihm plötzlich eiskalt. »Ich kann das nicht, Fräulein Dimpel. Wir müssen diesen Termin absagen.«

»Papperlapapp«, sagte die strenge Dame an seiner Seite. Fräulein Dimpel trug ihre geliebte Kittelschürze und deutete mit fester Entschlossenheit voraus. »Religionsunterricht absagen, wo kommen wir denn da hin? Als Nächstes wollen Sie dann die Sonntagspredigt überspringen oder die wöchentliche Beichtstunde aussetzen. Nein, nein, Herr Heiland. Sie haben Lampenfieber, das ist alles. Ich versichere Ihnen: Sie müssen absolut nichts befürchten. Das sind doch nur Kinder.«

Abermals ließ der Satan sein lautes Organ hören – beinahe als habe er nur auf sein Stichwort gewartet. Heiland lief ein Schauer über den Rücken, und er sandte ein stummes Gebet an seinen aktuell leider nicht minder stummen Schöpfer. Nur Kinder?Nur?

Heiland lebte erst seit wenigen Wochen in Sonntal, einer idyllischen kleinen Gemeinde mitten im bayerischen Nirgendwo, die von grünen Wiesen, dunklen Wäldern und einem wunderschönen Stausee flankiert wurde. Der zweiundsechzigjährige Geistliche mit der Halbglatze und dem stets ein wenigzu wohlgenährten Bauch stammte ursprünglich von der Ostsee. Doch die Launen des Schicksals hatten ihn ans andere Ende des Landes versetzt – in einen Ort, an dem zwar nicht die Uhren anders gingen, aber doch einiges sonst.

Pastoren, die Schulklassen unterrichten?, dachte er abermals und sah zu seinen tatsächlich leicht zitternden Händen.Das ist doch vorsintflutlich. Das hat man im Rest des Landes schon seit Ewigkeiten nicht mehr gehört …

In all den Dienstjahren hatte er noch nicht eine richtige Schulstunde gegeben, nirgendwo! Selbst für den Kommunionsunterricht hatte er früher in Niendorf stets willige Mütter und Väter gefunden, die diese ehrenvolle Aufgabe dankend übernahmen. Er war ein Mann der Kanzel und gewöhnt an schweigende Zuhörer, die freiwillig zu ihm kamen. Der Gedanke, vor einer Gruppe zeternder Knirpse zu stehen, die lieber draußen spielen wollten, erschreckte ihn zutiefst. Konnte er wirklich Verantwortung für deren religiöse Bildung übernehmen? Was, wenn ihm niemand Beachtung schenkte? Was, wenn die Kinder alle so wild waren wie der kleine Teufel, der da oben so laut schrie? Was, wenn ihm jemand Fragen stellte, die er nicht beantworten konnte? Kinder kannten doch keine Grenzen!

Das kann nicht gut gehen. Sein Blick wanderte erneut zu dem lang gezogenen Schulgebäude, von den offenen Fenstern im Obergeschoss über die steinernen Stufen vor dem Haupteingang bis hin zur seitlich angebauten kleinen Turnhalle mit ihren bunt mit Wolpertingern bemalten Außenwänden.Ich bin für Lehrerpult und Tafel einfach nicht gemacht, da müssen geschulte Pädagogen ran.

»Fräulein Dimpel«, wandte er sich an seine Haushälterin. »Nehmen Sie’s mir bitte nicht übel, aber wir kehren besser ins Pfa